Wer bin ich?

Wer bin ich?

Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo liegen meine Wurzeln? Diese und viele mehr sind zentrale Fragen, die uns immer wieder im Leben beschäftigen. Die Frage nach unserer Identität erschöpft sich eben nicht in ein paar Daten über unseren Geburtstag, unser Geschlecht und unsere Augenfarbe.

Auch wenn wir vielleicht nicht immer mit jedem Familienmitglied einverstanden sein mögen und gerade Eltern mit heranwachsenden Kindern oder eben diese mit ihren Eltern können sicher ein Lied davon singen, aber wie schlimm mag es sein, nicht zu wissen wo man herkommt und wo man hingehört?

Michel Bussi nimmt sich auf eine nahezu atemberaubende Art dieser Frage an. Am 23. Dezember 1980 stürzt in den französischen Alpen ein Flugzeug ab. Nur ein kleines Mädchen, gerade mal einige Monate alt, überlebt den Absturz. An Bord jedoch waren zwei kleine Mädchen, nahezu gleich alt … Wer ist das überlebende Kind und zu wem gehört es? Zwei jeweils todunglückliche Großeltern, die bei der Katastrophe ihr Kind verloren haben, streiten um das Sorgerecht für das Baby und reklamieren die Enkelin für sich.

18 Jahre später ist das Rätsel um Emilie noch immer nicht gelöst oder doch? Abschnittsweise erzählt Bussi von den Ermittlungen des Privatdetektivs Grand-Duc, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und vom Fortgang in der Gegenwart. Und immer dann, wenn man meint, man sei der Lösung des Rätsels schon ganz nahe und im Grunde sei doch alles ganz einfach, macht eine neue Wendung alle Überlegungen nichtig.

Nein, das ist nicht hanebüchen, sondern ziemlich plausibel, allerdings auch sehr, sehr spannend. Wenn Sie Wert auf Ihre ungestörte Nachtruhe legen, sollten Sie das Buch vielleicht lieber im nächsten Urlaub am Strand lesen, für alle anderen aber – DAS IST EIN ABSOLUTES LESE-MUSS.

„Das Mädchen mit den blauen Augen“ von Michel Bussi ist im Aufbau-Verlag erschienen und kostet 14,99 Euro.