Der Augentäuscher
Der Augentäuscher
Das sage ich Ihnen mal gleich: Für den Stadtverkehr ist dieses Hörbuch völlig ungeeignet. So mit rechts vor links und Ampel rot oder grün und abbiegen und dem ständig dazwischen quatschenden Navi – nein, geht gar nicht, da wird der Augentäuscher zum Ohrentäuscher und man versteht null nicht die Hälfte.
ABER (und jetzt kommt die gute Nachricht): Es ist genau das Hörbuch für lange, langweilige und ansonsten nervtötende Autobahnfahrten. Dann gibt es nur eins: Tempomat einschalten, regelmäßig nach vorne, hinten, rechts und links schauen nicht vergessen und hören, hören, hören.
Warum ich Sie gleich so überfalle? Zum einen, weil die Geschichte sich auf verschiedene Zeitebenen und verschiedene Perspektiven verteilt. Das macht sie ein bisschen kompliziert und unübersichtlich. Zum anderen aber, weil „Der Augentäuscher“, auch wenn ein bisschen verzwickt, eine absolut lohnende Geschichte ist. Da wird ein ansonsten nichtsnutziger und erfolgloser Kunsthistoriker von einem Professor quasi aus Jux auf eine falsche Fährte gelockt. Und weil er eigentlich keine Ahnung von seinem Fach und der Materie hat, fällt er auch prompt drauf rein. Aber jetzt kommt der Clou: Den vom Professor quasi erdachten Künstler gab es wirklich und er hat, man staune, quasi die Fotografie erfunden und das lange, bevor wir bisher dachten, dass sie erfunden worden sei. Sie merken, die Geschichte ist wirklich nicht so ganz einfach zu verstehen.
Wenn man aber einmal drin ist, dann will man schon gleich nicht mehr lassen vom „Augentäuscher“. Mein ultimativer Tipp also: Wenn Sie Ihre Urlaubskoffer noch packen müssen, dann sollten die sechs Scheiben, die zum Preis von 19,99 Euro im Hörbuch Hamburg Verlag erschienen sind, unbedingt ins Handschuhfach packen. Sie passen natürlich auch, wenn Sie statt mit dem Auto mit dem Flieger verreisen. Auf Dauer wird es mit dem „über den Wolken“ schließlich auch langweilig. Und wenn Sie es eilig haben mit dem Urlaub: Moewes liefert ruckzuck und versandkostenfrei.
