Der Tiger

Der Tiger

Männer haben es schwer, finde ich. Da gibt es so viele tolle Bücher, aber viele von Ihnen, nicht böse sein die Herren, scheinen nicht wirklich für das männliche Geschlecht geschrieben zu sein. Nehmen wir nur mal meinen ehemaligen Verlobten und Ehemann. Es ist ja nun beileibe nicht so, dass er nicht lesen könnte und würde. Nur beschränken sich seine Interessen meist auf Sachbücher, da fällt schon mal einen Menge weg. Entsprechend habe ich mir schon nahezu abgewöhnt ihm noch ein Buch schenken zu wollen. Die Fehlerquote ist mir einfach zu hoch. Da könnte ich ja schon fast Lotto spielen.

Jetzt aber das: Die Geschichte ist kurz erzählt: 1997 wird der Wildhüter Juri Trusch zu einem entsetzlichen Tatort gerufen: Ein Amurtiger hat den Wilderer Markow gejagt und getötet. Ich gebe zu: Als ich das Buch „Der Tiger“ in der Hand hielt, habe ich mich allen Ernstes gefragt, wie John Vaillant mit dieser Story rund 430 Seiten füllen will. Aber so kurz wie die Geschichte: Yes, he can. Denn die Geschichte um Trusch, Markow und den Amurtiger ist nur die Spitze eines verdammt gut recherchierten Eisberges.

Nun ist „DerTiger“ vielleicht nicht unbedingt das Buch, das man so in einem Rutsch mal eben wegliest. Dazu enthält es eigentlich viel zu viel an Informationen und Belegen. Ganz eindeutig aber ist es ein „das nehme ich immer wieder mal in die Hand und lese ein paar Abschnitte“-Buch, eben ein dokumentarischer Thriller und der ist John Vaillant nun wirklich gut gelungen.

Also, ich denke, das könnte ihn interessieren. Und wenn ihm das Spaß macht, dann gewiss auch ungezählten anderen Männern. Also Ihr Herren, auf zu Moewes, zwar nicht zur Tigerjagd (die sind nämlich streng geschützt), aber „Der Tiger“ aus dem Heyne Verlag ist ja ganz legal zum Preis von 9,99 zu erlegen, äh, quatsch, zu haben.