×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Chapeau Professor Dr. Dr. Bietigheim


Ach, liebe Leser von Laetitia Vitae, „Der letzte Aufguss“ ist einfach köstlich und bevor wir langsam aber sicher in der „Oh, Du selige, oh Du fröhliche“-Weihnachtsstimmung versinken, sollten wir uns doch noch mal einen handfesten Krimi gönnen.  

Chapeau Professor Dr. Dr. Bietigheim

Zunächst hatte ich ein bisschen Sorge, ob ich mich, als überzeugter Fan von Julius Eichendorff, dem Hobbykriminalisten aus der „Alten Eiche“, mit Professor Dr. Dr. Adalbert Bietigheim, der neuen Figur von Carsten Sebastian Henn überhaupt anfreunden könnte. Aber doch: Ich kann. Denn er ist so ziemlich der netteste Unsympath, der mir in letzter Zeit untergekommen ist: Arrogant, eingebildet und ein furchtbarer Besserwisser, würde mir der Mann im täglichen Leben wahrscheinlich gestaffelt auf die Nerven gehen.

Aber zum Glück weilt der gute Professor ja nicht in meinem Dunstkreis, sondern ist dem Ruf nach Cambridge gefolgt, wo dummerweise die beiden letzten Inhaber des Lehrstuhls für Kulinaristik (bitte, gibt es den wirklich?) der allzu jähe Tod ereilt hat.

Anstatt also nun seiner eigentlichen Aufgabe nachzugehen und arme Studenten mit irgendwelchen abseitigen Theorien über Tee zu drangsalieren, begibt sich Professor Dr. Dr. Adalbert Bietigheim (vergessen Sie in der Eile bloß keinen seiner Titel, es könnte passieren, dass er Sie statt eines Tees aufbrüht) auf Mördersuche. Und das gestaltet sich dann derart amüsant, dass man am Ende über die doch etwas dürftigen Mordmotive gern hinwegsieht.

Neben äußerst vergnüglichen Stunden hat mir „Der letzte Aufguss“ nicht nur die Erkenntnis beschert, warum ich grünen Tee bisher ausgesprochen bitter fand (kein Wunder, wenn man ihn nicht richtig zubereitet), sondern auch die phänomenale Begründung, warum es für unseren Hund keine Zutrittsbegrenzungen gibt. Genau wie Benno, der missratene Foxterrier des Professors, ist Aika nämlich kein Deutschdrahthaar, sondern eine Aika eben und somit gibt es nun wirklich keinen, aber auch gar keinen Grund, warum sie nicht in Metzgereien oder ähnliche Kulinaristik-Tempel mit hinein dürfte.

Ach, liebe Leser von Laetitia Vitae, „Der letzte Aufguss“ ist einfach köstlich und bevor wir langsam aber sicher in der „Oh, Du selige, oh Du fröhliche“-Weihnachtsstimmung versinken, sollten wir uns doch noch mal einen handfesten Krimi gönnen.

Deshalb noch vor dem letzten Glockengeläut schnell zu Moewes. „Der letzte Aufguss“ ist bei Pendo erschienen und kostet 16,99 Euro.



Artikel empfehlen: