Ein Buch wie ein Gedicht

Ein Buch wie ein Gedicht

Der Einband verrät nichts. Kein Titel und kein Autor sind auf dem Cover zu finden, nur Wasser, Sand und Wolken. Und genauso geheimnisvoll wie der Einband bleibt es zunächst auch.

Es braucht Zeit und Geduld bis sich aus Textfragmenten und Gedichten langsam die Geschichte um den Maler Nicolas de Staël und seiner Geliebten entwickelt. Dabei hält sich Nathalie Chaix an historische Eckpunkte; an konkrete Daten und die Chronologie der Ereignisse, an Orte und Namen und Briefe aus de Staëls Korrespondenz bis langsam aber sicher das Bild einer unmöglichen, zerstörerischen Liebe entwickelt und die letzte Schaffensphase und künstlerischen Selbstzweifel de Staëls, die schließlich in Nicolas’ Selbstmord kulminiert, wiederspiegelt.

Abgerundet mit Bildern von Christina Röckl ist ein Buch entstanden, das sich zwar nicht unbedingt zwischen Tür und Angel, Bus und Straßenbahn, aber eben in ruhigen Momenten zum Blättern und Träumen einlädt.

Erschienen ist "Liegender Akt in Blau"  – wie könnte es anders sein – bei Kunstanstifter und ist seine 26,- Euro durchaus wert.