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Kein Bruno und trotzdem erste Sahne


Gut denn, wenn es also nicht um Bruno geht, worum dann? Walker schafft es aus gleich drei Zeitebenen, nämlich der Zeit um rund 15.000 vor Christus, dem ausklingenden Zweiten Weltkrieg und dem Beginn des 21. Jahrhunderts einen packenden Roman zu schreiben.  

Kein Bruno und trotzdem erste Sahne

Wenn man so die Krimis rund um den liebenswerten Dorfgendarmen Bruno liest, müsste man ja fast meinen, dass bis auf den einen oder anderen Mord am Rande wenig die Idylle im Tal der Vézère stören kann. Aber weit gefehlt, wenn man denn dann den „neuen“ Walker liest. Wobei neu ist er eigentlich nicht, denn genau genommen ist „Schatten an der Wand“ lange vor den Krimis um Bruno, Chef de police, erschienen.

Gut denn, wenn es also nicht um Bruno geht, worum dann? Walker schafft es aus gleich drei Zeitebenen, nämlich der Zeit um rund 15.000 vor Christus, dem ausklingenden Zweiten Weltkrieg und dem Beginn des 21. Jahrhunderts einen packenden Roman zu schreiben. Das ist einerseits spannend und andererseits schon fast erschreckend. Wir, die wir alle lange nach dem Ende des Großen Krieges geboren worden sind, können uns wahrscheinlich nur schwer vorstellen, wie es damals gewesen sein mag. Man kennt die Bilder von Schlachtfeldern, von verwundeten und toten Soldaten, aber was Walker schildert, macht die Grausamkeiten des Krieges erst wirklich bewusst. Ich glaube, erst mit diesem Buch habe ich wirklich verstanden, warum sich Deutsche auch Jahrzehnte später in einigen Gegenden Europas nicht haben blicken lassen können. Hätte er sich auf diese Zeit beschränkt, dann hätte ich das Buch wohl früher oder später weggelegt, weil mir so ein Szenario Alpträume beschert, aber da gibt es ja diese wunderbaren „Ausflüge“ in die Zeit der Cro-Magnon Menschen, lässt er auch diese Zeit (und da kann man ja seiner Fantasie freien Laufen lassen) mit Bildern und Geschichten lebendig werden. Beide Geschichten eingebettet dann in die spannende Suche nach der Herkunft eines Fragmentes frühsteinzeitlicher Höhlenmalerei.

Keine Ahnung, ob ein anderer Autor diese drei Handlungsstränge auch so brillant hätte miteinander verflechten können, aber Walker kann’s. Tja, liebe Bruno-Freunde, da müssen wir mal umdenken, aber, wie gesagt, es lohnt sich. Die einzige Frage, die noch offen bleibt: Warum hat es denn so lange gedauert, bis auch dieses Buch auf Deutsch erschienen ist?

Wer jetzt mal die andere Seite der Bruno-Idylle kennenlernen will, greife zu „Schatten an der Wand“ aus dem Diogenes Verlag. Die 22,90 Euro, die es kostet, sind gut investiertes Geld, aber seien Sie gewarnt: Das werden (mal wieder) kurze Nächte, denn wer einmal „dran ist“, wird so schnell nicht aufhören wollen. Den neuen Stoff aus dem die Träume sind, bekommen Sie mal wieder und ganz legal in jeder Moewes Buchhandlung.



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