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„Wir sind Papst“


Wenn Sie mich fragen, und das tun Sie ja, indem Sie meine Buchbesprechungen lesen, dann sind historische Romane ja richtige Super-Bücher. Zum einen, und das ist ja eigentlich das Wichtigste, sind sie unterhaltsam ...  

„Wir sind Papst“

Wenn Sie mich fragen, und das tun Sie ja, indem Sie meine Buchbesprechungen lesen, dann sind historische Romane ja richtige Super-Bücher. Zum einen, und das ist ja eigentlich das Wichtigste, sind sie unterhaltsam und vertreiben uns auf angenehme Art und Weise die Zeit. Zum anderen erfahren wir durch sie eine Menge über Geschichte und Vergangenheit. Da ist es gar nicht so wichtig, ob oder in weit sie den historischen Tatsachen entsprechen. Zumal das ja, je weiter wir in der Vergangenheit zurückgehen, auch immer schwieriger wird. Gerade das Mittelalter ist da ziemlich schmerzfrei. Ungeachtet jeder Objektivität wird der politisch missliebige Gegner in den Quellen einfach niedergemacht und nun lebt ja keiner mehr, den wir nach der „Wahrheit“ fragen könnten. Das hat natürlich wiederum den Vorteil, dass wir freie Bahn für Fantasie und Spekulation haben.

Entsprechend darf auch Peter Prange, den wir ja bereits durch andere historische Romane kennen und schätzen, seiner Fantasie Raum geben und Theophylakt III. von Tusculum, besser bekannt als Papst Benedikt IX., dem zeitgenössische Chronisten nun so ziemlich alles Böse unter der Sonne angehängt haben, ein klein wenig mehr Menschlichkeit und vielleicht auch Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Herausgekommen ist ein Buch, das vor mittelalterlichem Hintergrund so ziemlich alles bietet, was einem einen angenehmen Kick aus dem hier und jetzt bringt: Intrigen, Mord und Totschlag, eine verzweifelte Liebesgeschichte und nebenher eine angenehme Dosis Geschichtsunterricht. Damit haben wir uns am Ende nicht nur gekonnt (selbst) unterhalten, sondern können bei nächster sich bietender Gelegenheit auch noch das ein und andere über den (damals) aufziehenden Investiturstreit, der, wie gut belesene Historienromanleser wohl wissen, im Streit zwischen Heinrich dem IV. und Gregor VII. gipfelte, vom Stapel lassen.

Ein Hoch also dem historischen Roman und ein Dank an Peter Prange und den „Kinderpapst“ für vergnügliche Lesestunden und einer gut verträglichen Dosis Bildungspep.

Wem es also nach mehr als nur ein bisschen Papst-sein gelüstet, ran an die rund 600 Seiten aus dem Pendo Verlag, die es für 19,99 Euro in jeder Moewes Buchhandlung gibt.



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