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Eine Erdbeere für Hitler


Mit „Eine Erdbeere für Hitler“ ist es den Herausgeberinnen, Carola Stern und Ingke Brodersen, auf für mich einmalige Art und Weise das Phänomen Nationalsozialismus für junge Menschen verständlich zu machen.  

Eine Erdbeere für Hitler

Erst einmal ein Rückblick: Als der Film „Hitler – eine Karriere“ in die deutschen Kinos kam war ich rund 13 / 14 Jahre alt und habe ihn zusammen mit meiner Freundin auch angeschaut. Nein, es ging uns nicht um Sensationsgier oder Neugierde, sondern um Wissen. Aber nichts, was wir bis dahin erfahren oder gelernt hatten, hat uns geholfen das Phänomen Hitler und den Nationalsozialismus wirklich zu verstehen oder zu begreifen.

Ein echtes Verdienst kommt auch Guido Knopp zu, der mit seinen Filmen und Büchern großen Teilen der Bevölkerung einen leichteren Zugang zu Geschichte im Allgemeinen und zur NS-Vergangenheit im Besonderen ermöglicht hat.

Mit „Eine Erdbeere für Hitler“ ist es den Herausgeberinnen, Carola Stern und Ingke Brodersen, auf für mich einmalige Art und Weise das Phänomen Nationalsozialismus für junge Menschen verständlich zu machen. Ob man sich dem Thema überhaupt „objektiv“ annähern kann, mag ich bezweifeln – auch 66 Jahre nach Kriegsende nicht. Dennoch schafft „Eine Erdbeere für Hitler“ es, die Zeit von 1933 bis 1945 möglichst neutral in all‘ ihren Facetten darzustellen. Immer wieder wird das brutale und entmenschte Regime als solches dargestellt, werden Täter nicht entschuldigt, aber behutsam wird versucht zu erklären, worin für viele Menschen der Reiz des Regimes lag und warum es oft so schwierig war und ungeheuren Mut erforderte sich zu entziehen oder zu widersetzen.

In den einzelnen Kapiteln wechseln sich Sachthemen mit autobiographischen Texten ab und lassen die Zeit, die die meisten von uns nicht selber miterlebt haben dürften, lebendig und nachvollziehbar werden. Gerade in der Hörbuchversion sind die von verschiedenen Sprechern gesprochenen Passagen mehr als eindrücklich. Mit einer Laufzeit von 480 Minuten hat man schon eine ganze Menge zu hören, zu verstehen, zu verarbeiten, was aber dadurch erleichtert wird, dass man nicht alle acht CDS in einem Stück hören muss, sondern sich je nach Zeit und Interesse einzelne Kapitel auswählen kann.

39,95 Euro mögen für ein Hörbuch nicht wenig sein, aber im Fall von „Eine Erdbeere für Hitler“ absolut gerechtfertigt. Es ist kein Buch für’s einmalige Hören und es beschränkt sich auch nicht auf eine bestimmte Altersgruppe oder einen bestimmten Hörerkreis, sondern eignet sich gleichermaßen für alle Ohren ab rund 12 Jahren. Unser Fazit: Eine echte Anschaffung für alle, die ein bisschen mehr erfahren wollen. Übrigens: Ihre Moewes Buchhandlung bestellt Ihnen das Buch gern.

Und damit Sie jetzt auch noch erfahren, wie es zu dem kuriosen Titel kam: Im Sommer 1933 schrieb ein überzeugter Hitleranhänger an den Führer und bat, seine neueste Erdbeerzüchtung „Hitler-Erdbeere“ nennen zu dürfen.



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