Der Tod muss warten

Der Tod muss warten

Ich weiß und Sie wissen es (leider) auch: Alles Leben ist nun mal endlich, irgendwann kommt er halt, der Sensenmann, Gevatter Tod, Bruder Hein. Aber mal ganz abgesehen davon, dass das Leben allen Widrigkeiten zum Trotz ja doch noch immer was Schönes zu bieten hat, habe ich jetzt einen äußerst triftigen Grund vor dem 31.12.2016 keine Verabredung mit dem Kapuzenträger akzeptieren zu können. Und das wird er mir ja wohl kaum verargen können, denn immerhin wird er mich ja, wenn auch hoffentlich nicht persönlich, so doch das ganze Jahr in Kalenderform begleiten.

Satte 53 Postkarten mit bitterbössüßen Cartoons von Michael Holtschulte verkünden zwar „Das Ende ist nah“, aber ganz so ernst muss man die Botschaft wohl nicht nehmen, es sei denn, man kann sich nicht beherrschen und verstirbt an einem Lachkrampf, aber da denke ich, gäbe es bestimmt schlimmere Todesarten …

Nun könnte ich mich also ganz entspannt zurücklehnen, mich mit dem Tod schon nahezu anfreunden, immerhin ist er ja auch nur ein armer Kerl, wäre da nicht ein klitzekleines Problem von rund 168 Zentimetern und diesem raffgierigen Charakterzug. Ich war nämlich nicht auf Scheibe und habe schon beim ersten Blättern so laut lachen müssen, dass meine Tochter dem Grund meiner Heiterkeit auf die Spur kommen wollte und eben jenen Kalender, den ich mir schon so wunderbar auf meinem Schreibtisch aufgestellt hatte, doch glatt in ihren Besitz überführen wollte. Was tun? Soll ich mir tatsächlich 365 Tage bitterbösen Humor entgehen lassen? Ach, ich glaube, ich werde angesichts des Todes doch noch mal großzügig sein (wie sagt Mama immer? „Lieber mit der warmen Hand geben als mit der kalten …) 12,99 Euro in die Hand nehmen und Heye wohl noch einfach noch ein Exemplar von „Das Ende ist nah“ ordern.