Auf dem falschen Dampfer
Auf dem falschen Dampfer
Witzig wie so ein menschliches Gehirn funktioniert. Irgendwann habe ich also „Hausbooturlaub Niederlande“ aus dem Delius Klasing Verlag bestellt. Na und da gehe ich doch bei dem Titel davon aus, dass man entweder ein Hausboot haben muss oder eins mieten sollte, damit das Buch Sinn macht. Und irgendwie hat es immer nicht passen sollen: Dann waren keine Ferien oder es war zu kalt oder zu nass oder … auf alle Fälle lag es jetzt ewig und drei Tage auf oder besser im großen Stapel und wäre fast in Vergessenheit geraten, würde mich mein schlechtes Gewissen nicht doch hin und wieder zum „von unten nach oben drehen“ zwingen.
Also habe ich erst einmal ein Buch in der Hand, ich kann eigentlich gar nicht anders als es aufzuschlagen und darin zu blättern. Und wie ich so blättere und lese stelle ich fest, dass ich wohl echt auf dem falschen Dampfer war. Klar, ein Hausboot ist nicht schädlich, aber eigentlich auch keine zwingende Voraussetzung.
Zwar beschreiben Elsbeth Gugger und Hans Zaglitsch tatsächlich Routen, die man mit besagtem Boot unternehmen kann, aber eben nicht unternehmen muss, immerhin gibt es in Holland ja nicht nur Wasser-, sondern auch jede Menge Autostraßen. Und wenn man sich erst einmal von diesem Bootsgedanken verabschiedet hat und sich auf die Reisevorschläge der beiden einlässt, stellt man doch zwangsläufig fest: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah?
Durch Friesland, Groningen und Westfriesland und die Flevopolder führen die insgesamt 11 Routen, die die beiden zusammengestellt haben. Da stoßen wir natürlich auch so große und/oder bekannte Städte wie Amsterdam, Den Helder oder Alkmaar, aber auch auf so kleine, feine wie Sneek, Hindeloopen oder Leeuwarden. Und alle haben etwas zu bieten und sind eine Reise wert.
Lassen Sie sich also nicht vom Titel abhalten, sondern schauen Sie mal rein und Sie werden überrascht sein, was unsere holländischen Nachbarn so alles Sehens- und Staunenswertes auf dem Programm haben.
„Hausbooturlaub Niederlande“ von Elsbeth Gugger und Hans Zaglitsch ist im Delius Klasing Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro.
