Mit dem Bus in den Norden

Mit dem Bus in den Norden

Aika, unsere schwatzhafte Deutsch-Drahthaar-Hündin, kann Mercedes fahren, und Ford und Volkswagen sowieso. Selbst die Berner Straßenbahn stellt für sie kein Problem dar. Nur Bus ist sie bisher noch nie gefahren, weil nämlich bisher keine Busreisen für und mit Hunden angeboten worden sind. Schade eigentlich, denn so eine Busreise ist bestimmt eine spannende Sache und erholsam allemal, denn dann brauchen wir uns weder auf den Straßenverkehr zu konzentrieren oder von unserem Navi in die Irre führen lassen und die Parkplatzsuche sparen wir uns allemal.

Küste in Sicht

Für dieses Jahr haben wir uns also ganz fest vorgenommen, diese mobile Bildungslücke zu schließen und – auch für uns Neuland – nicht mit dem eigenen Pkw, sondern schön organisiert mit dem Bus zu verreisen. Möglich macht’s die Auszeit mit Hund. Astrid Krauss, die auch die „Hundemessen“ hier in Region veranstaltet, bietet nämlich mit ihrem Reisebüro speziell Reisen für Menschen mit ihrem tierischen Anhang an und überprüft im Zweifelsfall auch gerne selbst, ob sich Ort und Unterkunft nicht nur für Zwei-, sondern auch für Vierbeiner eignen. Wir schwanken noch hin und her ob wir uns nun für den Frühjahrstrip an die Nordseeküste oder doch lieber für Herbsttour in den Bayerischen Wald entscheiden sollen, entscheiden uns dann aber doch für die Küste, zum einen, weil es – wie Aika es ausdrücken würde – eben schon „bälder“ ist und zum anderen, weil wir damit auf unbekanntes Gestade treffen.

Recherche bei Paul

Nun ist Aika ja keinem Abenteuer abgeneigt, denkt sich aber dann doch „sicher ist sicher“ und bellt und wufft erst einmal eine ausgiebige Runde mit Paul, dem Weimaraner Rüden von Astrid Krauss. „Kein Problem“, meint der nun wiederum, „da sitzt du ganz entspannt im Fußraum neben deiner Mama und damit du wirklich auf der sicheren Seite bist, ziehst du einfach dein Auto-Sicherheitsgeschirr an und lässt sich am Gurtschloss festmachen“, während Carla, eine Deutsch-Kurzhaarhündin und quasi Pauls Lebensgefährtin noch einwirft: „Und anhalten tun wir auch oft genug“, sie lächelt wissend, „weil die Großen immer so oft müssen müssen. Aber wir dürfen dann auch mit raus und können uns ein bisschen die Pfoten vertreten bis wir da sind.“

Und was erwartet mich?

Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann muss ich zugeben, dass ich auf Urlaub soo erpicht eigentlich gar nicht bin. Gut, man kommt mal raus und sieht mal was Anderes, aber das Ganze drum und dran ist doch recht aufwändig und manchmal frage ich mich, ob sich das überhaupt lohnt. Andererseits, so eine Busreise, einfach einsteigen, sich kutschieren lassen und sich darauf verlassen, dass die Reiseleitung ein paar schöne Ziele rausgepickt hat, stelle ich mir schon entspannend vor. Während Aika also schon ganz hibbelig ist und endlich auch mal Busfahren will, vertiefe ich mich ein wenig ins Programm.

Erster Halt „Stade“

Um mich selber ein wenig einzustimmen, schaue ich mal, was das Netz denn so zum Thema „Stade“ unserem ersten Ausflugsziel, zu bieten hat und lande schnell auf den Tourismusseiten der Hansestadt. Mitten im „Alten Land“ der Obstbauregion des Nordens, dürfte allein schon die Fahrt durch das weiß-rosa Blütenmeer der Apfel- und Kirschbäume ein wahrer Augenschmaus werden, bevor wir uns auf Entdeckungstour durch die verwinkelten Gassen der über 1000jährigen Hansestadt machen werden. Seit mehr als 30 Jahren wird die Altstadt liebevoll restauriert und trotzdem lebendig gehalten und wenn man den Bildern glauben darf – dann lohnt sich die Reise allein schon wegen Stade.

Für jeden etwas

Nun ist Aika definitiv nicht so die Shopping-Queen. Eisdielen und Cafés sind okay, aber Modetempel und Andenkenläden lassen sie in der Regel kalt. Ihr steht viel mehr der Sinn sich mal richtig auszutoben. Da wird uns der Ausflug am dritten Tag unserer Reise sicher beide glücklich machen. Denn dann wird es zunächst auf die Elbinsel Krautsand gehen, wo sie, während ich mir den Wind um die Nase wehen lasse und den großen „Pötten“ hinterherschauen werde, sich am Hundestrand nach Lust und Laune mit den anderen Vierbeinern der Reisegruppe nach Lust und Laune austoben kann, bevor wir dann mit der Fähre nach Glücksstadt übersetzen werden, wo uns ein herzhaftes Matjesessen erwartet.

Natur pur

Neugierig wie ich nun mal schon von Berufswegen bin, habe ich natürlich auch mal einen Blick auf unsere Unterkunft geworfen und was finde ich, neben gefällig aussehenden Bungalows und Fremdenzimmern? Natur pur, denn die Ferienanlage Hechthausen liegt nun wirklich mitten im Grünen und bietet jede Menge Möglichkeiten zu ausgedehnten Spaziergängen. Um aber die hier hoch im Norden gelegene Landschaft richtig kennenzulernen, steht auf dem Reiseplan trotzdem noch die ein und andere Wanderung, die uns durch stille Moorgebiete und die weitläufigen Wälder im Ortsteil Klingt führen wird, wo wir die verschiedenen Landschaftstypen mit Marsch, Moor und Geest erkunden werden. Und da wir „Hunde-Menschen“ uns ja gern bewegen  sonst wären wir ja sozusagen „unbehundet“, kommt uns das natürlich gerade recht.

Man kann ja nicht über alles reden

Sehen Sie, während ich hier so entspannt an meinem Schreibtisch sitze, Stück für Stück schon mal sozusagen im Voraus unseren Urlaub, den ich ja diesmal zum Glück nicht selber planen muss, gedanklich an mir Revue passieren lasse, wird Madame Aika unruhig. „Jetzt ist aber mal gut, Mama“, signalisiert sie mir indem sie schwanzwedelnd um meine Beine streicht und immer wieder Richtung Tür läuft; Zeit für die nächste Runde … Also fasse ich mich jetzt kurz und gebe Ihnen nur noch einmal die Basics mit auf den Weg. Alle wichtigen Informationen zur Reise „Wo Kultur auf Strände triff: Das Cuxland“ finden Sie bei Auszeit mit Hund. Und nun ja, vielleicht sehen wir uns ja, wenn uns Busfahrer Paul dann Ende April an Bord willkommen heißt.

Für das Bildmaterial danken wir: Glückstadt - Bernd Sterzl, Cuxhaven - Markus Kraeft, Kirschblüte - Marita, Stade - H. Kowalewski, Hundestrand - Huber, Strand - Bo & Lill, Moor - Humeh - alle bei www.pixelio.de Oh und der feine Herr im grauen Zwirn ist nicht unsere Aika, sondern eben Paul und daneben seine Freundin Carla. Für diese Bilder danken wir recht herzlich Astrid Krauss von Auszeit mit Hund.