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Ice Age in Brüssel


Selbst im Dezember und Januar fallen die Temperaturen tagsüber selten unter die 5° Marke. Aber siehe, mitten im Herzen von Brüssel, gleich gegenüber vom Königlichen Palais beginnt die Eiszeit, nämlich dann, wenn es heißt „Brussels Ice Magic“.  

Ice Age in Brüssel

Bisher haben wir vom Winter ja nicht besonders viel zu spüren bekommen. Fast schon könnte man meinen, dieser Winter hat eine Identitätskrise und glaubt, er sei der Frühling. Und während die einen sich beruhigt zurücklehnen und mit Freude an moderate Heizkosten denken, gehen anderen die milden Temperaturen gehörig an und auf die Nerven. Selbst die hochalpinen Skigebiete klagen über Plustemperaturen und mangelnden Schnee. Ja, ist es nirgendwo mehr richtig kalt in Europa?

Doch es ist

Nun kann man eigentlich nicht behaupten, dass Brüssel, unsere europäische Hauptstadt, zu den Kältelöchern gehört. Selbst im Dezember und Januar fallen die Temperaturen tagsüber selten unter die 5° Marke. Aber siehe, mitten im Herzen von Brüssel, gleich gegenüber vom Königlichen Palais beginnt die Eiszeit, nämlich dann, wenn es heißt „Brussels Ice Magic“.

Nach dem Riesenerfolg des internationalen Festivals der Eisskulpturen ‘Ice Magic’ in Paris macht die Tour in diesem Winter in der europäischen Hauptstadt in Brüssel Station und zieht Große wie Kleine in ihren Bann.

Drei Wochen hatten die 23 renommierten Künstler aus Belgien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland und Polen Zeit, um rund 420 Tonnen Eis zu Szenen aus der bunten Welt des Comics zu verwandeln.

Da ziehen Sie sich mal warm an

Kaum ist man drinnen, wird’s einem nämlich erst mal kalt. Ziemlich konstante -6 Grad Celsius herrschen drinnen – Eiszeit eben. Aber wen wollte das stören, denn hat man sich mit Mütze, Schal und Handschuhen gut eingepackt, wird man nicht nur nicht frieren, sondern es wird einem beim Wiedersehen mit all‘ den guten alten Freunde aus der Kinderzeit auch so richtig mächtig warm ums Herz. Neben Lucky Luke und den fiesen Daltons, Tim und Struppi, Spidermann und Hulk, die zumindest bei uns zu Hause als „Schund“ auf dem Index standen und nur heimlich auf dem Schulklo oder maximal unter der Bettdecke geschmökert werden konnten, dürfen natürlich auch die berühmten Gallier und ganz klar auch die Schlümpfe nicht fehlen.

Und wer zum Teufel sind Sie?

Auch wenn wir bei unserem Rundgang durch die magisch beleuchtete Eislandschaft, vorbei an zum Teil bis zu 6 Meter hohen Skulpturen feststellen mussten, dass wir in der Welt der Comics über schmerzhafte Wissenslücken verfügen, war unser Vergnügen ungetrübt. Denn auch, wenn man nicht jeden erkannt oder wiedererkannt hat, wie die Figuren aus glasklarem Eis und dennoch farbenfroh, weil nämlich raffiniert illuminiert, einem entgegenleuchten, das hat was und macht einfach total viel Spaß.

Jetzt nicht wie hin

Irgendwann wird er vorbei sein, der Winter, der ein Frühling ist und mit ihm werden auch die Eisskulpturen wieder zu dem werden, aus dem sie geschaffen worden sind: Wasser eben. Aber bis dahin ist noch ein bisschen Zeit, nämlich bis zum 9. Februar. Aber da Sie sich die Show auf keinen Fall entgehen lassen sollten, sollten Sie doch jetzt mal in die konkrete Planungsphase überwechseln. Wir derweil haben uns noch ein kleines bisschen in Brüssel umgeschaut und wollen Ihnen wenigstens schon mal einen kleinen Vorgeschmack liefern, was Sie sonst noch so erwartet.

Da bleiben wir mal ganz realistisch

Eine Stadt wie Brüssel lässt sich nicht in einem Tag erkunden. Unmöglich, es sei denn man wäre Superman oder könnte sich mal eben raffzaff von einem Ort zum anderen beamen oder, oder, oder. Tja, Pech gehabt. Allen Fähigkeiten unserer Comichelden zum Trotz bleibt uns nichts anderes übrig als die Stadt zu Fuß zu erkunden und zu schauen, was man an einem Tag so an touristischen Highlights einfangen kann.

Von Palästen, alten Shoppingmeilen und großen Plätzen

Gleich gegenüber der fantastischen Eislandschaft liegt der Königspalst, der zu den prächtigsten offiziellen Gebäuden der belgischen Hauptstadt zählt und ist gleichzeitig Symbol der konstitutionellen Monarchie ist. Allerdings wohnt die Königsfamilie schon lange nicht mehr hier. Dafür hat der König allerdings noch sein Arbeitszimmer und einige Büros hier, so dass der Palast als solches nur in den Sommermonaten zu besichtigen ist. Auf Betreiben der Königin jedoch wurden im Palast verschiedene zeitgenössische Kunstwerke installiert, „Heaven of Delight" von Jan Fabre, der die Saaldecke und Leuchter in der Mitte des Spiegelsaals mit 1,4 Millionen grün schillernden Skarabäenpanzern bedecken ließ, die den Saal in ein grünliches Licht tauchen.

Es gäbe noch so einiges im königlichen Palast zu sehen und davon zu berichten, aber wie gesagt, in einem Tag … Also sind wir weiter, vorbei am Belgischen Tourismusbüro gleich am Königlichen Platz dem Place Royal, wo Sie für ½ Euro gleich auch einen Stadtplan bekommen und am Matisse-Museum (seufz, da wäre man doch auch gerne mal reingegangen), runter über den Kunstberg und rein ins Einkaufsvergnügen, die im wahrsten Sinne des Wortes königlichen Sankt-Hubertus-Galerien.

Edelboutiquen, Traditionsgeschäfte, Cafés und Kultur

Die majestätischen 200 Meter langen, denkmalgeschützten Sankt-Hubertus-Galerien wurden 1847 von dem Architekten Cluysenaer im Stile der florentinischen Renaissance erbaut und bergen unter ihrem prachtvollen Glasdach eine in Brüssel einmalige Mischung aus Kultur und Luxusboutiquen.

Hier herrscht anders als in den uns wohlbekannten Shopping-Centern eine eher geruhsame Atmosphäre, die sich perfekt für einen ausgedehnten Schaufensterbummel entlang der gediegenen Boutiquen. Ladenketten sucht man hier zum Glück vergebens. Statt dem Billig-Einerlei gibt dafür fast ausschließlich Boutiquen: Ausgesucht schöne Lederwaren, Läden, die sich so gut wie ausschließlich auf Handschuhe oder Hüte (!) spezialisiert haben, aber auch feinste Brüsseler Spitze, edles, wirklich edles Schuhwerk und natürlich Schokolade. Und wer sich an all den Herrlichkeiten nicht hat sattsehen können – essen und trinken kann man hier natürlich auch.

Essen satt und der Grand Place

Kaum haben wir die Idylle der Hubertus-Galerien verlassen, finden wir uns in einem Gewirr kleiner Gassen und Gässchen wieder, in dem nahezu jede Nation dieser Erde essenstechnisch vertreten ist. Von Austern bis Pommes kann man hier so gut wie alles ordern was satt macht und schmeckt, aber uns drängt es weiter. Immerhin haben wir für heute ja nur diesen einen Tag und der will genutzt werden. Dankend lehnen wir also die „Einladungen“ der diversen Gastronomen ab und schlendern weiter bis wir das erreichen, was die Belgier mit nahezu englischem Understatement einfach nur den Grand Place oder flämisch den Grote Markt, also den „großen Platz“ nennen.

Das haut uns (nahezu) um

Nun kann man sich bei einem solchen Namen eigentlich fast alles denken, nur nicht das, was einen erwartet, nämlich ein Panorama, das uns fast den Atem raubt, so schön ist das.

Rund um die Grande Place reihen sich prächtig verzierte Häuser mit ihren barocken Fassaden und Giebeln. Das Merkwürdige ist vielleicht, dass wir genau genommen den Franzosen dankbar sein müssen, dass es diesen Platz, der, wohl weil er zu den schönsten  weltweit zählt und 1998 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, überhaupt gibt. Die, also die Franzosen, haben nämlich den schon im 11. Jahrhundert angelegten Platz 1695 einfach in Schutt und Asche gelegt. Und wo nun sowieso alles kaputt war, hat der Brüsseler Stadtrat weiland die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und ein wirklich stimmiges Ensemble von Rathaus und Zunfthäusern geschaffen.

Pech gehabt – Die Zeit ist rum

Wie Sie sehen beziehungsweise gelesen haben, viel haben wir an unserem ersten Tag in Brüssel nicht geschafft. Aber wozu auch? Immerhin ist es von den heimischen Gefilden bis zur Hauptstadt der Belgier nicht allzu weit. Und Sie wissen ja wie es geht: Man soll Schluss machen, wenn es am Schönsten ist. Wir jedenfalls haben nehmen vielen wunderbaren Eindrücken eins mit nach Hause genommen: Den festen Vorsatz: Das war zwar unser erster Ausflug nach Brüssel, aber gewiss nicht unser letzter. Also dürfen Sie sich jetzt mit uns schon freuen, wenn es heißt: Au Revoir Brüssel – Auf (ein) Wiedersehen (in) Bruxelles.

Belgien satt ...

Kaum zu begreifen, dass ein vergleichsweise so kleines Land wie Belgien so facettenreich sein kann und so viel zu bieten hat. Wenn es Ihnen so geht wie uns und Sie unsere westlichen Nachbarn, Ihre Lebensart genau wie ihre Macken ins Herz geschlossen haben, dann sollten Sie sich auf keinen Fall unseren Lesetipp entgehen lassen: "Belgien fürs Handgepäck". In 18 Beiträgen finden Sie hier vielleicht nicht alle Antworten, warum wir das Land so mögen, aber immerhin schon eine ganze Menge.

Auf unserem Streifzug durch Brüssel hat uns wieder DWW begleitet und für die entsprechenden optischen Eindrücke gesorgt. Nur für das Bild von der Hubertus-Galerie haben wir eine Anleihe bei WBT - Thomas Blairon genommen. Unser Dank an alle.



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