×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Bella, bella Italia


Als Ausgangspunkt für unsere Exkursionen wählen wir (wieder) das Hotel Posillipo, das Seepferdchen. Hoch oben auf dem Berg über Gabicce Mare gelegen, bietet das Hotel vom Balkon eine traumhafte Aussicht über die Adria, aber die könnte man ja auch so genie  

Bella, bella Italia

Wir erzählen Ihnen wohl kaum etwas Neues, wenn wir sagen, dass wir ausgesprochene Italien-Fans sind. Kein Wunder also, dass es uns immer wieder und zu neuen Entdeckungsreisen in das Land jenseits der Alpen zieht. Mal abgesehen davon, dass wir da ja in bester Gesellschaft reisen: Schon die karolingischen Kaiser, allen voran Karl der Große, Geistesgrößen wie Goethe und viele mehr haben hier ihre Sehnsucht nach Sonne, Kultur und Lebensart gestillt.

Diesmal führt uns unsere Reise also an die Adria, nämlich in die „schöne Provinz“ wie sich die Region zwischen Pesaro an der Küste und Urbino im Lande ganz selbstbewusst nennt.

Lange nicht gesehen …

… und doch gleich wiedererkannt. Denn genau genommen machen wir nicht zum ersten Mal Station in diesem Flecken Italiens. Vor gut sieben (biblischen) Jahren waren wir nämlich schon einmal hier, aber weil damals ja noch kein Denken an Laetitia Vitae war und wir es auch ein bisschen genauer wissen wollten, sind wir kurzerhand noch einmal wiedergekommen.

Wiedersehen mit dem Seepferdchen

Als Ausgangspunkt für unsere Exkursionen wählen wir (wieder) das Hotel Posillipo, das Seepferdchen. Hoch oben auf dem Berg über Gabicce Mare gelegen, bietet das Hotel vom Balkon eine traumhafte Aussicht über die Adria, aber die könnte man ja auch so genießen. Nein, womit das Posillipo wirklich punktet ist neben dem Komfort, den man von einem ****Sterne-Hotel so erwartet, aber was richtig Freude macht, ist der herzliche Empfang, der einem hier bereitet wird. Mit den Deutschkenntnissen hapert es zwar ein bisschen, aber mit Englisch, einer Prise Italienisch und etwas gutem Willen steht einer netten Unterhaltung eigentlich nichts im Weg. Und was will der Reisende noch außer sein müdes Haupt abends gepflegt betten zu können? Klar, er hat Hunger und will ESSEN. Eingefleischte Pizza-Fans müssen wir leider enttäuschen, die gibt’s hier nämlich nicht, dafür aber so ziemlich alles, was bis vor ein paar Stunden noch im Meer geschwommen hat.

Auf der „Jagd“ nach dem heiligen Franz und seiner Zypresse

Nach all den Jahren können wir uns nur noch dunkel erinnern, aber irgendetwas war da doch mit einem Kloster und dem heiligen Franz und einer mächtigen Zypresse. In der Touristeninformation in Gabicce Mare begegnet man uns zwar freundlich, aber leider verständnislos? Ein Kloster? Ja, da gäbe es wohl etliche, aber von diesem und der Zypresse hätte man noch nie gehört. Also bemühen wir die wunderbare digitale Infothek und siehe: Das Kloster liegt, anders als von uns vermutet, schlicht und ergreifend in der Nachbarprovinz Rimini, nämlich in Verucchio. Wohlgemut geben wir also den Zielort in unser Navigationsgerät ein und finden zunächst – nichts. Es scheint wie verhext, das Kloster will nicht gefunden werden, kein Hinweisschild, nichts, was uns den Weg weisen würde. Aber wir wissen, dass es da sein muss, immerhin waren wir schon mal da. Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kommen wir doch an das Ende unserer Suche. Es liegt nämlich nicht in Verucchio, sondern genau genommen in Villa Verucchio.

Dennoch, die Suche hat sich gelohnt, denn uns erwartet ein nahezu mystischer Ort der Ruhe und der Stille, geprägt von der rund 25 Meter hohen Zypresse. Die Legende erzählt, dass der heilige Franziskus im Mai 1213 auf seinem Weg nach Rimini hier in einem kleinen Wald Rast machte. Dort befand sich der Einsiedlerhof mit Nachtasyl, welches dem Heiligen Kreuz (Santa Croce) gewidmet war. Dort soll er seinen trockenen Wanderstab aus Zypressenholz eingepflanzt und wiederbelebt, sowie weitere Wunder vollbracht haben. Rund um den Einsiedlerhof entstand innerhalb von zwei Jahren das Franziskanerkloster. Das mag man nun glauben oder auch nicht, tatsächlich aber ist der Baum mindestens 700 Jahre alt …. In der Nähe entspringt auch ein Fluss mit klarem und heilendem Wasser, welches an die Wunder der Quelle erinnert.

Von der Stille in Stadt

Von der Ruhe des Klosters Santa Croce zieht es nun ins Getümmel, zurück in die „schöne Provinz“ nach Pesaro. Hier lassen wir uns, gestärkt mit Pasta und Espresso zunächst einfach treiben, bummeln durch die Altstadt und werfen wie nebenbei einen Blick auf das Geburtshaus des berühmten Komponisten Gioachino Rossini, der 1792 hier geboren wurde.

Doch Pesaro hat mehr zu bieten als Strand und Raum für einen netten Stadtbummel. Mitten in der Stadt liegt das grüne Herz „Miralfiore“, benannt nach der herzoglichen Villa mitten in dem 35 Hektar großen Park. Rastanlagen, das Schmetterlingshaus und das Rasenamphitheater laden eigentlich zu jeder Jahreszeit zu einer Entdeckungsreise, zum Spaziergehen und einfach nur Durchatmen ein.

Schade nur, dass auch die Italiener keine Vierbeiner in ihren Museen und „Schatztruhen“ dulden. Zu gerne hätten wir auch einen Blick in den „Palazzo Almerici“, der das Archäologische Museum beherbergt, die Bibliothek „Oliveriano“ mit ihrem beachtlichen Bucharchiv oder die Pinakothek im Palazzo „Toschi Mosca“ geworfen. Aber das Wehgeheul, in das Aika ausgebrochen wäre, hätten wir sie vor den Museumstüren angebunden zurücklassen müssen, wollten wir weder uns noch den Pesaresi antun.

Auf nach Gradara

Da es nun mit den „Indoor-Museen“ nicht hat sollen sein, gönnen wir uns für heute als letzte Station sozusagen, noch einen Ausflug nach Gradara, deren Burg und Stadtmauer zu den besterhaltenen mittelalterlichen Strukturen in Italien zählen. Gut 142 Meter über dem Meeresspiegel erhebt sich Burg auf einem Hügel und ist somit nicht nur schon weitem gut sichtbar, sondern erlaubt auch einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft rings umher. Und nicht nur das: Auch eine der schönsten, wenn auch traurigsten Liebesgeschichten soll sich hier abgespielt haben, so jedenfalls will es Dante.

Anders als geglaubt, wurde Francesca da Po­len­ta, die Tochter  des Stadt­herrn von Ravenna, Guido da Polenta, nämlich nicht mit dem schönen Paolo, sondern seinem lahmen und hässlichen Bruder Gianciotto, dem Stadtvogt von Pesaro verheiratet. Nun war dieser nicht nur lahm und hässlich, sondern wohl auch ziemlich vertrauensselig, denn als er auf Reisen ging, vertraute er seine junge und wahrscheinlich ziemlich hübsche Frau ausgerechnet diesem seinem Bruder an. Gemeinsam lasen die beiden (Fernsehen und Internet gab es ja noch nicht) nun die Liebesgeschichte von Ginevra und Lanzelot und, nun ja, die Dinge nahmen ihren Lauf. Klatsch und Tratsch allerdings gab’s auch früher schon und als der betrogene Gatte die beiden sozusagen „inflagranti“ erwischte, war’s aus mit der großen Liebe, erstach er doch beiden kurzerhand voller Eifersucht und Zorn. Aber damit wohl nicht genug. Den Bruder soll der tobende Gianciotto in eine Fallgrube hat werfen lassen, während er seine geliebte Francesca in einen antiken Sarkophag hat schließen lassen.

Genug für heute

Nach so viel Kunst, Kultur und einem Liebesdrama sind wir heute rechtschaffen müde und es zieht uns mit Macht zurück in unser Zuhause auf Zeit ins Posillipo nach Gabicce Mare, wo wir den Abend nach Herzenslust schlemmen werden.

Und morgen, da werden wir uns auf die Genussroute zwischen Saltara und S. Angelo in Lizzola begeben, werden köstliches Olivenöl und seltene Birnen probieren und zwischendurch einen Abstecher nach Urbino machen. Aber das erzählen wir Ihnen im zweiten Teil, wenn es wieder heißt: „Bella, bella Italia“.

Fotos: DWW



Artikel empfehlen: