×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Kunstvolles, märchenhaftes Kassel


Alle fünf Jahre zieht es Kunstliebhaber aus aller Welt nach Kassel, denn dann findet hier die Documenta, eine der größten und renommiertesten internationalen Kunstausstellungen statt. Doch auch in der Documenta-freien Zeit hat Kassel eine Menge zu bieten.  

Kunstvolles, märchenhaftes Kassel

Alle fünf Jahre zieht es Kunstliebhaber aus aller Welt nach Kassel, denn dann findet hier die dOCUMENTA, eine der größten und renommiertesten internationalen Kunstausstellungen statt. Doch auch in der dOCUMENTA-freien Zeit hat Kassel eine Menge zu bieten und die Reise in die ehemalige Residenzstadt, in der sich nicht nur Kaiser und Könige gerne aufhielten, lohnt sich eigentlich immer.

Gut geschützt vor rauen Winden

Gut geschützt durch einen ganzen Kranz von Mittelgebirgen, nämlich den Langenbergen im Südwesten, dem Hohen Habichtswald im Westen, den südlichen Ausläufern des Rheinhardswaldes als Teil des Weserberglandes im Nordosten, dem Kaufunger Wald im Osten und der Söhre im Südosten und Süden (die beide Teile des Fulda-Werra-Berglandes) sind, liegen die Temperaturen in Kassel um gut 3° bis 5° Celsius über der der Umgebung und verhelfen der Stadt somit zu einem wärmeren und milderen Klima.

Besonders der Habichtswald mit naturnahen Laubbaumbeständen, Wiesen- und Weideflächen lädt mit seinen vielen Wanderwegen ein. In den abwechslungsreichen Waldflächen kommen auch seltene Baumarten wie Bergahorn, Bergulme und Elsbeere vor, während sich alte Buchenbestände natürlich verjüngt haben und heute mehrschichtige Waldbilder aufweisen, die einen hohen Erholungswert haben. Er ist auch schon deshalb ein Muss für jeden Kasselbesucher, da sich hier der größte Bergpark Europas, die Wilhelmshöhe mit dem Schloss Wilhelmshöhe, der Löwenburg und dem Herkules findet.

Von Löwen und antiken Helden

Als Rückzugsort und spätere Grabstätte ließ Wilhelm I. von Hessen-Kassel die Löwenburg im Stil einer Burgruine errichten. Als erstes Bauwerk der Neugotik hat der Prachtbau aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert noch heute baugeschichtliche Bedeutung. In seinem Inneren können Besucher nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten die prachtvolle barocke Ausstattung der vier fürstlichen Appartements bewundern.

Hoch auf der Spitze einer Pyramide, die auf einem Oktogon genannten Riesenschloss erbaut wurde, blickt der Herkules, griechischer Halbgott und Wahrzeichen der Stadt Kassel über die Wilhelmshöhe und die Stadt. Heute steht der Name „Herkules“ nicht nur für das Standbild, sondern das gesamte Bauwerk. Mit ein bisschen Glück und Timing lassen sich hier im Sommer auch die Wasserspiele beobachten, wenn gut 350.000 Liter Wasser die rund 400 Meter langen Steinkaskaden herabfließen, sich zwischendurch in Wasserbassins sammeln, um dann weiter Richtung Tal zu fließen. Besonders festlich geht es zu, wenn

Die Kunst des Totenkults

Nicht nur nimmt das in Kassel beheimatete Museum für Sepulkralkultur, das Ausstellungsstücke der Kultur der Trauer- und Bestattungsriten zeigt, einen besonderen Platz in der deutschen Museumslandschaft ein. Auch die Künstler-Nekropole im Habichtswald, nahe dem Stadtrand von Kassel ist in ihrer Art nahezu einzigartig. Rund um den Blauen See, einem stillgelegten Steinbruch, errichten Künstler und Künstlerinnen schon zu Lebzeiten ihre eigenen Grabmäler und werden sich auch dort bestatten lassen. Nun könnte man eine solche „Installation“ einerseits als morbid bezeichnen, andererseits ist auf diesem Weg eine einzigartige und dauerhafte Kunstausstellung entstanden.

Wer „K“ sagt, sagt auch „D“

Kassel und die dOCUMENTA, zwei Begriffe, die unweigerlich zusammengehören, denn bereits seit 1955 findet alle fünf Jahre das Kunst- und Kulturereignis in der nordhessischen Metropole statt und versammeln sich Künstlerinnen und Künstler aus aller Herrenländer.

Ob nun die ersten Macher der dOCUMENTA, der Kasseler Maler und Kunsthochschulprofessor Arnold Bode (1900-1977) im Verbund mit engagierten Kasseler Bürgern, bei der Begriffswahl an ein Dokument im Sinne einer Informationssammlung oder dokumentieren im Sinne von darlegen von Informationen gedacht haben, sei genauso dahingestellt wie die Frage, ob und welche der ausgestellten Kunstobjekte den Einzelnen nun ansprechen oder auch nicht, denn Kunst ist ja immer eine Frage des Betrachters. Völlig außer Frage steht jedoch, dass auch die diesjährige dOCUMENTA ein facettenreiches Abbild der zeitgenössischen Kunst darstellt. Unter dem Motto „Zusammenbruch und Wiederaufbau“ werden nicht nur in traditionellen documenta-Standorten wie dem Fridericianum und der Neuen Galerie, sondern an über 20 auf die Innenstadt verteilten Schauplätzen bis zum 16. September Kunst zu sehen sein. Dazu zählen Kaufhäuser ebenso wie das ehemalige Finanzamt an der Spohrstraße und die Handwerkskammer. So intensiv wie nie wird auch der Parkbereich der Karlsaue in die Ausstellung eingebunden, hier finden sich eine Reihe von Außenskulpturen und begehbaren Kunsträumen.

Ein friedliches Miteinander von „alter“ und „junger“ Kunst

Doch auch für diejenigen, die sich mit moderner, zeitgenössischer Kunst weniger anfreunden können, hat Kassel kunsthistorisch viel zu bieten. Beispielhaft sei hier nur die Gemäldegalerie alte Meister genannt, die auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken kann und unter anderem Werke von Frans Hals, Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens und Antonio Bellucci zeigt. Noch einen Schritt weiter zurück geht die Antikensammlung, die Ausstellungsstücke von der Bronzezeit über die Blütezeit Griechenlands bis zum Imperium Romanum zeigt. Rund 600 Ausstellungsstücke, darunter eine Sammlung von 33 Korkmodellen antiker Bauwerke Roms, die nach der staatlichen Eremitage in Sankt Petersburg, die zweitgrößte weltweit ist, zeugen von der Antikenbegeisterung der hessischen Landgrafen.

Wem nun nach diesen Eindrücken der Kopf schwirrt und der Magen knurrt, sollte auf gar keinen Fall einen Abstecher in die Markthalle verpassen die direkt im Zentrum der Altstadt, zwischen Königsplatz und Fulda liegt Über 70 verschiedene Anbieter aus allen Teilen Nordhessens, Südniedersachsens, Thüringens und Ostwestfalens, locken wöchentlich, donnerstags, freitags und samstags mit einer überwältigenden Fülle an kulinarischen Genüssen. Hier finden Sie nicht nur Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Produktion und Schlachtung, fangfrischen Fisch und Wild aus heimischen Wäldern, sondern auch schmackhaften Käse, erlesene Weine, eine überwältigende Auswahl an Obst und Gemüse, hausgemachte Marmeladen, eine große Auswahl an Senfvariationen, bunt leuchtende Blumen und vieles mehr. Nebenher bietet eine Reihe von gastronomischen Betrieben die Möglichkeit sofort vor Ort eine Reihe von Snacks und kleinen Gerichten sofort vor Ort zu verkosten. Auf alle Fälle sollten Sie von Ihrer Reise nach Kassel „Ahle Wurscht“, auch „Stracke“ oder „Dürre Runde“ genannt, eine aus gesalzenem Schweinemett und in der Regel luftgetrocknete Dauerwurst, mitbringen – hm köstlich.

Dass es in die Jahre gekommen ist, sieht man dem „Da Bruno“ gleich am Königsplatz nicht an. Seit 1957 ist das italienische Restaurant im Familienbesitz nun schon am gleichen Platz ansässig und dürfte somit nicht nur den ältesten „Italienern“ in Kassel, sondern wahrscheinlich sogar im Land gehören. Hier kann man nicht nur die italienische Küche, sondern auch italienische Lebensart genießen.

Gar märchenhaft wird es im Grimm Museum

Wer kennt sie nicht, die Märchen, die die Brüder Grimm für uns gesammelt und aufgeschrieben haben. Generationen von Kindern sind mit den Geschichten von Rotkäppchen, Dornröschen und Co. aufgewachsen. Kein Wunder, feiern die Märchen doch in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag. Viel Spannendes, Unterhaltsames und Informatives haben die Macher des Grimm-Museums deshalb in ihren Räumen zusammengetragen und präsentieren in zehn Räumen nicht nur eine neue Ausstellung über das Leben und Werk der Brüder, sondern auch die Erstausgabe der Märchen, die seit 2005 zum Unesco Welterbe gehören. Und anlässlich der dOCUMENTA ist vom bulgarischen Künstler Nedko Solakov ein eigener Raum mit seiner Auffassung des modernen Märchenerzählens eingerichtet worden – ein Muss nicht nur für junge, sondern auch für kunstinteressierte Kasselbesucher.

Jetzt nichts wie hin

Und wo wir gerade schon bei Märchen sind: „Weit wir der Weg nach Bremen sein und Bremen ist so kalt“, lässt James Krüss die Bremer Stadtmusikanten in seiner Version der Geschichte sagen. Nach Kassel ist es nicht ganz so weit, nur rund 250 Kilometer Autobahn und schon ist man da. Und damit, trotz allem, was wir Ihnen nun schon berichtet haben, nichts schiefgehen kann, hier noch die Adressen der Touristeninformation:

Tourist-Information im Rathaus, Obere Königsstraße 8, 34117 Kassel, www.kassel-marketing.de oder
Tourist- und Kurinformation im ICE-Bhf. Wilhelmshöhe, 34131 Kassel

Fotos: DWW

 



Artikel empfehlen: