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Wer nur zum Shoppen kommt, hat was verpasst


Wir hingegen wollen uns ein wenig in den sozusagen etwas stilleren Ecken des Städtchens an der Maas umtun und Ihnen ein wenig von den mindestens ebenso vielfältigen Sehenswürdigkeiten, die Maastricht ungeachtet aller Einkaufsmöglichkeiten bietet, ...  

Wer nur zum Shoppen kommt, hat was verpasst

Zugegeben, die tief entspannte Einstellung unserer westlichen Nachbarn zum Thema „Ladenöffnungszeiten“ kann uns Deutsche schon ganz schön irritieren. Kommt man also eines schönes Sonntags nach Maastricht, ist man zunächst ganz verdattert und erschlagen, denn anders als hierzulande, haben dort so gut wie alle Geschäfte geöffnet. Und nicht nur Einzelhändler, die um jeden Cent Umsatz kämpfen müssen, nein, auch Filialisten, Galeristen, Cafés, Restaurant – während Deutschland der Sonntagsruhe fröhnt, pulsiert hier das pralle Leben.

Und ja, weil das Gras bekanntlich auf der anderen Seite des Zauns viel grüner ist, macht auch das Einkaufen am Sonntag viel mehr Spaß. Und möglicherweise ist das Angebot tatsächlich größer, bunter, schlicht besser als daheim. Aber das zu entscheiden, überlassen wir gern den Shopping-Queens und –Kings unter Ihnen. Wir hingegen wollen uns ein wenig in den sozusagen etwas stilleren Ecken des Städtchens an der Maas umtun und Ihnen ein wenig von den mindestens ebenso vielfältigen Sehenswürdigkeiten, die Maastricht ungeachtet aller Einkaufsmöglichkeiten bietet, vorstellen.

Von Maulwürfen und Fledermäusen

Unser erster Erkundungsgang führt uns nicht durch Maastricht, sondern unter Maastricht. Aber aufgepasst: Auch, wenn das ursprüngliche Gängelabyrinth von rund 200 Kilometern auf „nur“ 80 Kilometer geschrumpft ist – wenn Sie nicht gerade über die Fähigkeiten von Fledermäusen verfügen, können Sie sich hier ohne Führer leicht verirren. Grund für die maulwurftstechnische Meisterleistung der Maastricher ist einerseits der Mergel, ein Kalkstein, der aufgrund seiner guten Bearbeitungsqualitäten oft und gern zum Kirchen- und Häuserbau genutzt wurde, andererseits der Krieg: Zunächst einmal konnten sich die Verteidiger der Stadt durch die Gänge wunderbar unerkannt dem Feind nähern, um ihn unschädlich zu machen. Im vergangenen Jahrhundert, die Kriegstechnik war längst vom Belagerungszustand zum Luftkrieg übergegangen, dienten das Gängesystem als Luftschutzkeller für die Zivilbevölkerung, die sich den Platz mit rund 780 Kunstwerken, darunter „Die Nachtwache“ von Rembrandt teilte.

Zum Glück leben wir nicht nur in modernen, sondern auch friedlichen Zeiten, so dass ein Besuch der Grotten von Sint Pietersberg oder der Kasematten mit einem Führer selbst für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer möglich sind. Die entsprechenden Infos bekommen Sie hier: www.maastrichtunderground.nl

Auftauchen nach dem Abtauchen

Nachdem wir also Mosae Trajectum, wie die Römer ihre kleine aber feine Eroberung nannten, sozusagen von Grund auf kennengelernt haben, wird es Zeit, dass wir wieder ans Tageslicht zurückkehren und auf unserem ersten Trip durch die Stadt wenigstens ein paar Blicke auf die Sehenswürdigkeiten werfen, bevor wir uns entweder platt von unseren Eindrücken in einem der vielen Cafés oder Restaurants niederlassen oder uns ins Einkaufsgetümmel stürzen. Oder machen wir doch einen im wahrsten Sinne des Wortes gangbaren Kompromiss: Während wir schon mal den ein und anderen (begehrlichen) Blick in die diversen Ladengeschäfte werfen, erkunden wir gleichzeitig ein wenig von der rund 2000 Jahre alten Geschichte.

Die Weite im Winkel

Maastricht ist, wie bereits gesagt, eine alte Stadt. Das spiegelt sich auch in den diversen, manchmal recht engen Gassen und Gässchen wieder. Wir aber beginnen unseren Rundgang auf dem sogenannten Vrijthof, einem wunderschönen Platz im Herzen der Altstadt, der mit alten Pflastersteinen gedeckt und von Bäumen umgeben ist. Dabei ist er nicht nur schön, sondern für unsere Zwecke auch praktisch, denn gleich unter ihm finden wir ein großes Parkhaus. Aber das wollen wir natürlich nicht besichtigen, dafür aber die Sankt Servatius Basilika, die die Überreste des Heiligen, einem der Eisheiligen übrigens, beherbergt. Also falls Sie Probleme mit Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus oder Rattenplagen haben, sollten Sie die Gelegenheit nutzen und nicht nur einen Rundgang durch die Basilika, deren 34 Kapitelle im Westbau zu den wichtigsten Ereignissen der Maasländischen Skulptur gehören, machen, sondern ihn um Fürsprache bitten, immerhin gilt er im Volksglauben als Schutzhelfer gegen eben diese Leiden.

Doppelt gefleht hält besser

Nachdem wir nun also den Heiligen Servatius um Beistand gebeten haben, dürfte uns unser weiterer Fußmarsch ja nicht weiter schwerfallen. Trotzdem nehmen wir die Abkürzung durch die Bredestraat, lassen uns aber ein bisschen Zeit. Lassen Sie sich von den diversen Einkaufsmöglichkeiten nicht allzu sehr ablenken, sondern gönnen Sie auch den reich geschnitzten Fassaden und Hauseingängen ein paar interessierte Blicke. Am Ende treffen Sie dann nahezu automatisch auf die „Onze-Lieve-Vrouwe-Basilika“, oder schlicht auf deutsch die Liebfrauenbasilika. Ob nun gläubig oder nicht, ein Blick ins Kircheninnere mit dem „Stern des Meeres“, einer wunderschönen Madonnenfigur in der nur von Kerzen erleuchteten Devotionalienkapelle lohnt auf alle Fälle.

Und nun: Vom Himmel in die Hölle

Ja, ja, wir haben es verstanden. Die Vielzahl von Geschäften und all‘ der Rummel in der Stadt können einen ganz wuselig machen und so ein Tagesausflug bietet ja auch nicht allzu viel Zeit. Aber bevor Sie sich endgültig ins Getümmel stürzen (dürfen), wollen wir Ihnen doch noch eine letzte „Kleinigkeit“ präsentieren – ist auch nicht wirklich weit, versprochen.

Wir wollen nämlich noch zur „Helport“, zur Höllenpforte. Keine Sorge, Sie müssen gewiss nicht alle Hoffnung fahren lassen, denn dies ist nicht der Eingang in des Teufels Gefilde, dafür aber wohl das älteste Stadttor der Niederlande. Das Tor beherbergt auch eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Festung Maastricht und vielleicht interessiert es Sie ja auch, dass der berühmt-berüchtigte Musketier (es hat ihn tatsächlich gegeben!) am 25. Juni 1673 bei der Belagerung der Stadt durch Ludwig XIV. hier sein Leben ließ…

Auf, auf zum fröhlichen Shoppen

So, auch wenn man noch so viel mehr besichtigen und bewundern könnte, für heute ist Schluss mit Kunst und Kultur. Egal, wo nach der Sinn Ihnen auch steht: Wäsche, Schuhe, Taschen, Mode – hier können Sie aus dem Vollen schöpfen. Und wenn Sie dann obendrein auch noch eine nette Erinnerung mit nach Hause nehmen wollen, wie wäre es dann mit etwas Ess- oder Trinkbarem? Ein echtes Highlight für alle Kaffeetanten ist Blanche Dael, denn hier gibt es nicht nur seit mehr als 100 Jahren selbstgebrannten Kaffee und diverse Teemischungen, sondern auch alles, was man braucht, um das schwarze Lebenselixier stilecht zuzubereiten. Und wem der Sinn nach etwas „Gehaltvollerem“ steht – man staune: Maastricht zeichnet sich  nämlich auch durch eigenen Weinanbau aus und der hier gekelterte Rebensaft, soll nicht einmal schlecht sein. Aber das probieren Sie dann besser aus, wenn Sie wieder zu Haus und Ihr Auto wohlbehalten in der Garage steht.

Und wir?

Wir schauen jetzt mal, was sich von unserem letzten Trip noch in der Speisekammer findet und dann überlegen wir, was wir daraus machen können und was wir Ihnen in der Rubrik „Essen, Trinken & Genießen“ präsentieren.

Also bis zum nächsten Mal …

So, last but not least: Ein Großteil der Bilder stammt, wie könnte es anders sein, wo wir doch selber und höchstpersönlich einen Streifzug durch die Stadt an der Maas unternommen haben, von DWW. Für folgende Motive bedanken wir uns beim Tourismusbüro der Stadt Maastricht (VVV Maastricht): Grotten – Jonathan Vos, Sankt Servatius – Paul Mellaart, Frau mit Einkaufstüten – Hugo Thomassen, Madonna – VVV.

 



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