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Wo der Rhein noch jung ist


Diesmal entführt Sie unser Reisebericht in die Schweiz, nämlich nach Graubünden. Surselva nennt sich die Region auf den ersten 100 Kilometern von den Quellen des Rheins – eine sanfte Berglandschaft, die voller Überraschungen steckt. Hier findet sich ...  

Wo der Rhein noch jung ist

Diesmal entführt Sie unser Reisebericht in die Schweiz, nämlich nach Graubünden. Surselva nennt sich die Region auf den ersten 100 Kilometern von den Quellen des Rheins – eine sanfte Berglandschaft, die voller Überraschungen steckt. Hier findet sich auch die Gemeinde Obersaxen, eine walserdeutsche Sprachinsel im ansonsten rätoromanischen Sprachgebiet.

Ein Ausflug in die Vergangenheit

Wahrscheinlich zogen die ersten deutschsprachigen Walliser im 12./13. Jahrhundert in das bereits damals romanisch besiedelte Gebiet in Graubünden. Im 12./13.Jahrhundert zogen deutschsprechende Walliser hierher. Möglich, dass sie quasi durch das Kloster in Disentis, das überwiegend von Walserdeutschen geprägt war, die 1288 mit fünf Walliser Adligen zum Zweck neues, alpines Land zu roden und urbar zu machen. Somit dürfte Obersaxen eine der frühesten, wenn nicht die älteste der noch existierenden Walsersiedlungen Graubündens sein.

Man kann das Eine tun ohne das Andere zu lassen

So oder ähnlich werden die Walser gedacht haben, denn auch, wenn sich Gemeinde und Region, ehemals rein bäuerlich geprägt, zu einer formidablen Tourismusregion gemausert hat, finden sich hier nach wie vor 29 bewirtschaftete Bauernhöfe. Bis 1850 war Obersaxen eine ausgesprochene Bauerngemeinde. In erster Linie zog man Vieh auf und lebte von dem, was man selber anbaute. Noch 1910 waren rund 80% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig; heute sind es nur noch rund 38% und der Tourismus hat die Landwirtschaft auf den zweiten Platz verdrängt. Nach wie vor wird in der Region hauptsächlich Vieh gehalten, das im Sommer auf die Alp getrieben wird.

Gleichzeitig stehen mittlerweile eine Reihe verschiedener Hotels und Pensionen, ca. 1400 Ferienwohnungen und mehrere Ferienlager für Feriengäste zur Verfügung. Um jedoch den ursprünglichen Charme der Ortschaft zu erhalten, hat man sich ARCHICULTURA, einer Stiftung für Orts- und Landschaftsbildpflege angeschlossen.

Winterzauber

Seit Beginn der 60er Jahre wurde jedoch der Ganzjahrestourismus immer mehr ausgebaut. Im Winter locken die tiefverschneiten Berge und Hänge, mit ihren 17 Beförderungsanlagen, vom Kinderlift bis zur 6er-Sesselbahn, die den schneebegeisterten Wintersportler zu den rund 120 Kilometern abwechslungsreichen Pisten mit grandiosen Tiefschneehängen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden führen. Die längste Abfahrt ist rund 15 Kilometer lang und führt vom Sezner (2310 m ü. M.) bis nach Vella. Doch nicht nur Skiläufer, auch Snowboarder und Schlittenfahrer kommen hier auf ihre Kosten. Wer über keine eigene Ausrüstung verfügt, kann im Ort so gut wie alles auch ausleihen.

Spannende Winter-Erlebnisse ermöglichen auch die geführten Schneeschuhwanderungen: die Abendtouren mit Mondgeschichten oder kulinarischen Erlebnissen, GeoCaching, Vollmondtouren, oder Wildbeobachtungen. Für alle, die lieber individuell unterwegs sein wollen, werden Karten mit Tipps für Touren und Daten für GPS angeboten.

Abwechslungsreiche Sommererlebnisse

Obersaxen hat auch im Sommer einiges zu bieten. Auf 150 km Spazier- und Wanderwegen können die Geheimnisse der Natur entdeckt werden. Auf den speziell markierten Wegen und dem Vita-Parcours kommen jedoch auch Montain Bike Freaks auf ihre Kosten.


 

Natur ist schön, aber es gibt noch mehr

Schon längst haben die Walser erkannt, dass sie allein mit ihrer malerischen Landschaft auf Dauer nicht werden punkten können. Entsprechend findet sich gerade im Sommer neben den „Klassikern“ Wandern und Klettern jede Menge anderer Möglichkeiten abwechslungsreiche Urlaubstage zu erleben.

Lust auf eine Partie Pit Pat?

Pit Pat, eine Mischung aus Minigolf und Billard, bedeutet Spaß für Jung und Alt. Die Ausrüstung besteht aus vier Bällen und einem Queue. Gespielt wird auf 18 Tischen (2.40m lang/ 50cm breit), die mit verschiedenen Hindernissen versehen sind. Ziel ist es, mit so wenig Stößen wie möglich, den Ball einzulochen.

Kultur pur in Surselva

Wer sich von seinen sportlichen Aktivitäten einmal eine Auszeit genehmigen möchte, hat wird sich vor die Wahl der Qual gestellt sehen, denn rund um die Walser-Enklave gibt es eine Menge zu entdecken: Seien es die Fresken in der Kirche zu Waltensburg, das Klostermuseum Disentis oder die Sternwarte Mirasteilas, Falera. Aber dies ist nur eine kleine Auswahl der Sehenswürdigkeiten, von denen einige jedoch wie zum Beispiel die historische Werkstätte in Schnaus nur in den Sommermonaten geöffnet ist.

Es gibt viel zu sehen, fahren wir hin

Wenn Sie sich für die Anreise mit dem eigenen Pkw entscheiden, sollten Sie gerade in den Wintermonaten vor Reisebeginn unbedingt die Straßeninformationen für den Kanton Graubünden abfragen und sich bereits vor Reiseantritt auch mit Schneeketten ausrüsten, da es immer wieder passieren kann, dass auf einigen Straßenabschnitten Kettenpflicht besteht. Traut man sich die Reise mit dem eigenen Fahrzeug nicht zu, kann auch bequem mit der Bahn anreisen: Intercity-Züge via Basel–Zürich, Lindau/Deutschland oder Feldkirch/Österreich fahren bis Chur. Ab der Bündner Kantonshauptstadt geht es mit der Rhätischen Bahn in lediglich 36 Minuten durch die Rheinschlucht nach Ilanz. Von hier aus geht es dann mit dem Postauto weiter nach Obersaxen. Ganz Eilige können auch per Flugzeug den Weg in die Schweiz nehmen. Sowohl von Friedrichshafen wie von Zürich bringt Sie der Graubünden-Express, ein Shuttle-Service zu Ihrem Ferienort.

Wir könnten ja noch so viel berichten …

… aber wenn wir das täten, würden wir ja keinen Artikel, sondern ein halbes Buch schreiben. Wenn Sie also mehr über die Region Surselva und die Gemeinde Obersaxen wissen wollen, dann schauen Sie doch mal hier: www.surselva.info

Und wie immer ganz zum Schluss unser Dank an die Unterstützung durch "unsere" Fotografen. Das sind diesmal Marianne J. mit der wunderbaren Schweizer Kuh, Cornerstone hat die Skier gesehen, von Rainer Sturm stammen die Schlitten und Daniel Stricker verdanken wir Obersaxen im Winter, die alle ihre Bilder auf Pixelio geteilt haben. Alle weiteren Bilder hat uns das hilfsbereite Team von www.survela.info zur Verfügung gestellt.



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