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Shoppen bei den Nachbarn


Heute haben wir für uns einen schnellen Besuch in Lüttich, der Hauptstadt der belgischen Provinz Wallonie, entschieden. Lüttich ist ein absolutes Shopping-Eldorado für alle Modebewussten, Modeverrückten aber auch Liebhabern gediegener Bekleidung.  

Shoppen bei den Nachbarn

Zugegeben hat uns der Euro nicht nur Freude gebracht. Teuerung und Finanzkrise sind ja Begriffe, die sich mithin nicht mehr aus unserem Alltag streichen lassen. Aber über all dem Verdruss sollte man ja nicht das Gute, das die „neue“ Währung nun dann doch mit sich gebracht hat, außer Acht lassen. Und zu dem Guten gehört ganz eindeutig, dass er im Alltag und beim schnellen Nachbarschaftsbesuch das Leben doch entscheidend erleichtert.

Heute haben wir für uns einen schnellen Besuch in Lüttich, der Hauptstadt der belgischen Provinz Wallonie, entschieden. Über die Autobahnen A4, A44 und E25 sind die rund 120 Kilometer in gut 1,5 Stunden zu schaffen. Einmal angekommen bieten sich in den verschiedenen Parkhäusern im Innenstadtbereich ausreichend Möglichkeiten ganz entspannt sein Fahrzeug abzustellen und sich in das bunte Treiben zu werfen und ganz entspannt durch die Fußgängerzone der Innenstadt zu bummeln.

Ein Mord und seine Folgen

Zwar ist die Frage nach dem „was wäre, wenn …“ immer wieder spannend, lässt sich aber nicht beantworten. Genauso geht es mit Lüttich. Obwohl die Stadt an der Maas bereits zu Beginn des 8. Jahrhunderts auf eine relativ lange Geschichte zurückblicken konnte, war sie doch immer noch keine „richtige“ Stadt, sondern eher noch ein Marktflecken irgendwo im Herzen Europas. Da änderte sich, nachdem der sittenstrenge Bischof von Maastricht, Lambertus, ermordet und von seinem Nachfolger, Hubertus, nicht nur hier am Ort des Geschehens beigesetzt wurde, sondern auch der Bischofssitz von Maastricht nach Lüttich verlegt wurde. Schon bald wurde Lambertus der Status eines Märtyrers und Heiligen zuerkannt und zahlreiche Pilger strömten zu seinem Grab. Im Gefolge der vielen Gläubigen, die das Dörfchen bevölkerten, ließen sich auch Händler und Handwerker nieder. Lüttich wuchs schnell und wandelte sich zu einer kleinen Stadt, die vom geistlichen Leben geprägt war.

Sehenswertes in der Feurigen Stadt

Wer mehr über die Geschichte Lüttichs erfahren will, sollte im Herzen der Stadt, am Place Saint-Lambert das Archéoforum, die große archeologische Grabungsstelle, besuchen. Immer wieder wurden hier spannende Funde aus der Vergangenheit geborgen. Modern inszeniert finden sich hier eine prähistorische Niederlassung, eine gallo-romanische Villa, der Mord an dem bereits erwähnten Bischof Lambertus, Kirchen zu Ehren der Heiligen, die Reste der 1794 zerstörten Sant Lambertus Kathedrale und noch vieles mehr.

Das Museum Grand Curtius beherbergt unter dem Dach eines der schönsten Häuser der Stadt nicht nur prächtige Lütticher Kunstsammlungen der maasländischen Kunst, sondern auch Waffen, Glas und andere Artefakte, die auf anschauliche Art und Weise das Leben und die Kultur der Stadt verdeutlichen.

In ihrer Gesamtheit ist die Ende des 12. Jahrhunderts fertiggestellte Sankt Bartholomäus-Kirche in Lüttich das älteste religiöse Bauwerk der Stadt. Nur das neoklassische Portal wurde erst 1782 angefügt. Die Taufbecken, die ursprünglich für das Baptisterium von Notre-Dame-aux-Fonts hergestellt wurden, sind ein bemerkenswertes Meisterwerk der Goldschmiedekunst.

Viel jünger, aber nicht minder spannend die aktuelle Ausstellung über die Die Golden Sixties - im Lütticher Bahnhof Guillemins. Noch bis zum April 2013 sind hier Meilensteine der Geschichte zu sehen: Vom Attentat auf John F. Kennedy über einen Besuch des nachgestellten Ateliers Andy Warhols (mit vierzig Originalwerken!), eine Mondlandschaft bis hin zum Hafen von St. Tropez erleben Sie eine eine packende Zeitreise. Ergänzt wird die Ausstellung mit hunderten von mythischen Objekten wie die Pistole aus Goldfinger, ein kleines handsigniertes Buch von Mao, ein Hemd von Eddy Merckx oder Gegenstände aus dem Besitz von Brigitte Bardot etc

Nun könnte man fortfahren und ganze Reiseführer mit den Schätzen und Sehenswürdigkeiten der Maas-Metropole füllen, über den Calatrava-Bahnhof, über den Prinzbischöflichen Palast oder die zahlreichen Museen berichten. Da wir aber nur einen kurzen Überblick geben und Lust auf eine Reise zu unserem Nachbarn machen möchten, überlassen wir es Ihrem Spürsinn und Ihren Interessen noch weitere Schätze in Lüttich zu entdecken.

Shoppen was das Herz begehrt

Lüttich ist ein absolutes Shopping-Eldorado für alle Modebewussten, Modeverrückten aber auch Liebhabern gediegener Bekleidung. Egal ob Dessous, Schuhe, Taschen oder Oberbekleidung, ob ausgeflippt, modern oder klassisch von preiswert bis hochpreisig, hier finden sich sowohl kleine ausgefallene Boutique wie auch die namhaften Vertreter der Modebranche Tür an Tür.

Doch nicht nur Neues findet man hier. Jeden Sonntag wird an den Ufern der Maas der berühmte Lütticher Trödelmarkt "La Batte" abgehalten. Er gehört zu den größten und ältesten in Belgien. Besucher finden hier zum Beispiel Obst, Gemüse, Käse, aber auch Kleider, Bücher, Pflanzen und vieles mehr.

Schlemmen, schlemmen und nochmals schlemmen

Doch nicht nur Modebewusste werden hier fündig. Hier kann man schlemmen, was das Herz begehrt. Lüttich zählt so viele empfehlenswerte Restaurants und Brasserien, dass der Gast die sprichwörtliche Qual der Wahl hat. Vom günstigen Tagesgericht bis zum Luxusdinner, von einheimischen Spezialitäten bis zu den exotischsten Speisen, hier findet jeder eine Küche nach seinem Geschmack.

Dem Gourmet mit Entdeckerlust seien die traditionellen Lütticher Gerichte ans Herz gelegt. Auf dem Speiseplan stehen neben boulets-frites, Fleischklopsen in einer süß-sauren Sauce mit Pommes frites, warmer Kartoffelsalat mit grünen Bohnen und Speck an Rotweinvinaigrette, der sogenannte salade liégeoise oder fricassée, gebratener Speck oder Bratwurst mit einem Spiegelei darüber. Aber auch Kalbsnieren mit Wacholderbeeren und Wacholderschnaps, die rognons de veau. Zum Dessert sollte man auf keinen Fall die „gaufres de Liège“, köstliche dicke, mit Perlzucker gebackene Waffeln und einen „pèkèt“, den einheimischen Wacholderschnaps verpassen.

Kulinarische Mitbringsel für Daheim

Eine nahezu ungeahnte Auswahl an Delikatessen bieten auch die diversen Lebensmittel- und Feinkostgeschäfte in der Innenstadt. Egal ob Käse oder Wurst, Pasteten oder ganze Menues, jede Art von Geflügel und Fisch können hier sozusagen auf „kurzem Dienstweg“ und ohne lange Wege schnell erworben werden. Und da der Weg nach Lüttich und zurück nicht weit ist, lohnt es sich eine Besorgungsfahrt vor dem nächsten Festmahl fest einzuplanen.

Zeitgenössische Architektur und Design

Überall in der Stadt findet man Spuren großer Namen der zeitgenössischen Architektur. Daneben laden auch andere, vielleicht weniger bekannte aber wahrscheinlich genauso kreative und innovative Architekten dazu ein, aus Freude am Entdecken einen Blick um die Ecke, nach oben oder durch ein Fenster zu werfen. Lassen Sie sich überraschen: Von Bruno Albert finden Sie die HEC Wirtschaftshochschule der Universität Lüttich oder die Ilot Saint Michel Büros, während Pierre Hebbelinck, der unter anderem mit der Neugestaltung des Théâtre de la Place, Place du XX Août und den alten Fleischhallen aus dem 15. Jahrhundert beauftragt worden ist, um nur zwei Beispiele zu nennen. Doch auch in allen anderen Lebensbereichen, sei es nun Mode, Schmuck, Möbel und Einrichtung oder Restaurants finden sich in Lüttich zahlreiche exklusive Designer, so dass sich die Stadt mit Fug und Recht „Designzentrum“ nennen darf.

Lust auf Lüttich?

Ganz klar: Lüttich ist auf alle Fälle (mehr als) eine Reise wert. Den „Spontis“ unter Ihnen empfehlen wir: einfach hinfahren, anschauen, treibenlassen und genießen. Wer seinen Trip zu unseren belgischen Nachbarn lieber etwas mehr durchplanen möchte, bevor er sich auf den Weg macht, dem sei empfohlen sich an Belgium Tourismus, Cäcilienstraße 46, 50667 KÖLN, Tel.: 0221  / 277 59 0, www.belgien-tourismus.de zu wenden.

Fotos: DWW



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