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"Urbs opulentissima"


Nun ist es ja nicht so, dass wir nicht mit den römischen „Hinterlassenschaften“ in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium gesegnet wären, aber so viel wie die Trierer ist bei uns eben nicht stehengeblieben.  

"Urbs opulentissima"

Ob man Trier heutzutage noch als „urbs opulentissima“ bezeichnen kann, also als äußerst wohlhabende Stadt, wie das weiland ein römischer Geograph einschätzte, mag ja zweifelhaft sein, aber uns treibt ja nicht der Sinn nach Geschäft, sondern die Nero-Ausstellung in die Stadt an der Mosel, also lassen wir es einfach gut sein und nehmen den Fahrstuhl in die Römerzeit …

Nächster Halt „Zentrum der Antike“

Nun ist es ja nicht so, dass wir nicht mit den römischen „Hinterlassenschaften“ in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium gesegnet wären, aber so viel wie die Trierer ist bei uns eben nicht stehengeblieben. Außerdem, das muss der Neid ihnen dann doch lassen, ist Trier eben noch ein kleines bisschen älter als unser Köln. Aber wir Rheinländer haben ja eine großzügige Natur aund entsprechend lassen wir jetzt mal die Zahlenpickerei und stürzen und ins „Zentrum der Antike“.

Dem Recycling-Wahn entkommen

Ein bisschen kann einem ja beim Anblick der Porta Nigra, Triers wohl berühmtester antiker Hinterlassenschaft, schon der Atem wegbleiben. Ganze 30 Meter hoch, 36 Meter breit und fast 26 Meter tief ist das Bauwerk, dabei handelt es sich eigentlich „nur“ um ein Stadttor und keineswegs um einen royalen Palast.

Übrigens hat das gute Stück nur mit Glück „überlebt“, da sich – bevor des dem mittelalterlichen Recyclingwahn zum Opfer fiel, als man nahezu alle antiken Bauten abtrug, um daraus neue Gebäude zu errichten, nach 1028 der griechische Mönch Simeon als Einsiedler in den Ostturm der Porta Nigra einmauern ließ, was seinen Freund, Erzbischof Poppo von Babenberg, so beeindruckte, dass er gleich zwei übereinanderliegende Kirchen in das Tor einbauen ließ.

Nur Napoleon konnte Simeon doch nicht beeindrucken, der ließ sie nämlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder rausreißen.

Gar sauber war das Römerleben

Man will ja nicht meckern und so ein moderner Wellness-Tempel mit Whirlpool, Sauna und Solarium hat schon was, will man mal so richtig ausspannen. Aber gegen die antiken Vorläufer sind unsere heutigen Bäder wohl ziemlich mickrig.

Da haben wir zum einen die auch heute noch prachtvoll anmutenden Kaiserthermen, deren Außenmauern sich bis heute hoch in den Himmel erheben. Allein schon das »caldarium«, der frühere Warmbadesaal bietet in der heutigen Zeit ausreichend Platz für Theateraufführungen mit bis zu 650 Sitzplätzen. Und das war ja noch nicht alles …

Noch gigantischer war nämlich die Barbara-Therme aus dem 2. Jhd. Zur Zeit ihrer Errichtung war sie wohl die zweitgrößte Badeanlage des gesamten Römischen Reiches und umfasste eine Fläche von 42000 Quadratmetern, also ungefähr sechs Fußballfeldern. Hier wurde den Gästen Wellness und Entspannung auf höchstem Niveau geboten: Mehrere zum Teil beheizte Bade- und Schwimmbecken Bibliotheken, Restaurants, Läden und Schönheitssalons standen den Besuchern zur Verfügung.

Schade eigentlich, dass von der ganzen Pracht heute nicht mehr allzu viel zu sehen ist. Trotzdem lohnt es sich, auf dem Besuchersteg, der quer über das Ruinenareal verläuft, anhand der Infotafeln sich ein Bild von der Architektur und der prachtvollen Ausstattung der Anlage wie auch dem Ablauf des Badebetriebs in der Römerzeit ein Bild zu machen.

Von den „Heiden“ zu den Christen

Wie gesagt, in keiner anderen deutschen Stadt finden wir so viel und so gut erhaltene antike Bauwerke wie in Trier. Dazu gehört auch die Konstantin- Basilika, der ehemalige Thronsaal Kaiser Konstantins, der größte Einzelraum, der aus der Antike überlebt hat. Seine gigantischen Ausmaße sorgen dafür, dass ein 7-Sekunden-Nachhall auf die große Orgel antwortet! Heute wird die "Aula Palatina" als als die erste und älteste protestantische Kirche im katholischen Trier genutzt.

Und wo wir schon den Sprung in die christliche Zeit getan haben, wollen wir Ihnen auch gleich noch den Trierer Dom - die ältestes Bischofskirche Deutschlands – vorstellen. Auch er wurde auf einem römischen Kernbau, dem sogenannten „Quadratbau“ mit Originalmauern bis zu einer Höhe von 25,88 m erbaut. Auch das riesige Fragment einer Granitsäule neben dem Eingang zum Dom deutet auf den römischen Ursprung dieses Gotteshauses hin: Der Domstein war ursprünglich eine der tragenden Säulen des Quadratbaus; er wurde im Zuge des Einbaus eines Seitenaltars im 17. Jahrhundert vor dem Dom abgelegt und bildet dort wohl die älteste Rutschbahn Deutschlands.

Der Legende nach soll der Teufel die Säule vor den Dom geworfen haben, als er hörte, man baue nicht die größte Kneipe, sondern ein Gotteshaus.

Von Karl Marx bis Gildo Horn

Wirft man einen Blick auf die Liste der Trierer „Promis“ kann man ziemlich schnell den Überblick verlieren, denn ist – gelinde gesagt – mehr als ellenlang. Zwei davon kennen aber wohl die meisten von uns, nämlich Gildo Horn und eben Karl Marx. Ersterer hat es zwar noch nicht bis zur museumsreife geschafft, letzterer aber schon. Fast alle ihre Fragen zu und über Karl Marx werden ihnen in seinem Geburtshaus in der Brückenstraße 10 am Rande der Fußgängerzone beantwortet, denn hier in seinem Geburtshaus, findet sich ein Museum mit Dauerausstellung, die sich mit „Leben - Werk - Wirkung bis zur Gegenwart" des Philosophen beschäftigt, aber auch den Menschen Karl Marx als historische Person vorstellt.

Zu viel, es ist einfach zu viel

Man kann es drehen und wenden wie man will. Auch wenn Trier schon lange nicht mehr die Metropole ist, die es einst zu Römerzeiten war, man kann die Stadt nicht in einem Tag entdecken. Es gäbe noch so viel zu sehen, zu entdecken und zu besuchen, aber nach unserem jetzt schon strammen Marsch durch die Gemeinde von der Antike bis zur Neuzeit qualmen uns die Füße und selbst unserer nimmermüden Aika hängt die Zunge aus dem Hals. Also lassen wir es für heute gut sein, kehren ein und trinken noch einen Becher Viez bevor wir uns auf den Heimweg machen. Aber irgendwann wird es wohl heißen „"Urbs opulentissima" Teil 2 …

Für die Bilder bedanken wir uns recht herzlich bei der Trier Tourismus und Marketing GmbH.



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