×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Im Zeichen des roten Drachen


Viele Legenden ranken sich um den walisischen Drachen, wobei die bekannteste wohl die Prophezeiung von Myrddin (oder Merlin) sein dürfte, der einen langen Kampf zwischen einem roten und einem weißen Drachen voraussagte.  

Im Zeichen des roten Drachen

Man kann ja zu Fussball stehen wie man will, aber so eine EM hat doch zweifelsohne den Vorteil, dass man auf einmal mit Ländern konfrontiert hat, von denen man zwar schon mal irgendwo und irgendwann gehört hat, die man aber in letzter Konsequenz so nicht wirklich auf dem Schirm hat.

Irgendwo in Britannien

Dass Wales irgendwo auf der britischen Insel liegt, gut, wer wüsste das nicht. Aber ob nun im Osten, Westen oder doch mehr in der Mitte? Auch wir mussten erst einmal einen Blick auf die Karte werfen um sicher zu sein. Also gut, in der Kurzform: Wales liegt zwischen der Irischen See im Westen und England im Osten. Das muss erst einmal genügen.

Zoff um Wales

Die Geschichte von Wales beginnt in der Altsteinzeit, etwa um 2.600 v. Chr., denn aus dieser Zeit stammt der älteste archäologische Fund des Landes, das Skelett eines Mannes aus der letzten Eiszeit. Seine Nachfahren hinterließen uns zahlreiche Steinreihen (sogenannte Alignements), Menhire und eindrucksvolle Megalithanlagen. Vor allem die Insel  Anglesey, die später als Druideninsel unter den Kelten einen Sonderstatus hatte, hat zahlreiche prähistorische Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Später siedelten sich hier dann die Kelten an, die sich zunächst einmal untereinander bekriegten und dann mit den Römern im Krieg lagen, die etwa im Jahr 48 n.Chr. ihren ersten Angriff auf Wales wagten. Um 400 rum verloren wiederum die Römer die Lust am ewigen Gezänk und überließen den Schauplatz irischen Piraten. Gerechterweise wollen wir aber sagen, dass die Kelten dann doch ziemlich lange ihre Ruhe hatten uns sich als eigenständige Kultur etablieren konnten,  bis Wales nach der Eroberung Britanniens durch die Normannen aufgeteilt und von einem mächtigen Ring starker Festungen umgeben und das Land für die kommenden 900 Jahre ein Teil von England wurde. Trotzdem bewahrten sich die Waliser bis heute ihre keltische Sprache und viele keltische Bräuche.

Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch

Okay, wir haben nicht selbst nachgezählt, aber gegoogelt. Aus 58 Buchstaben besteht der längste Ortsname Europas und finden tun wir ihn auf der Druideninsel Anglesey. Das dürfte schon so manches erklären. Frei übersetzt bedeutet der Buchstabensalat übrigens: A „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle“. Und damit sind wir schon mitten drin in den Sehenswürdigkeiten, von denen das Land etliche zu bieten hat.

Klein, aber oho

Flächenmäßig ist Wales ungefähr so groß wie Hessen, allerdings nur mit der Hälfte der Einwohner, dafür aber mit rund 5 Schafen pro Kopf. Aber natürlich hat Wales viel mehr zu bieten als nur Schafe, sondern ist mit Sehenswürdigkeiten sowas von vollgestopft, dass man eigentlich an jeder Ecke und jedem Hügel darüber stolpert. Hier findet sich eigentlich für jeden was, egal ob man nun eher historisch, naturkundlich oder für Kulturliebhaber.

Weite Täler, relativ hohe Berge wie den Yr Wyddfa, der es auf 1085 m bringt, und entsprechend tiefe Schluchten, sondern gleich drei bedeutende Nationalparks, die nicht nur atemberaubend schöne Landschaften, sondern im Brecon-Beacons-Nationalpark neben den Tropfsteinhöhlen eine Dinosaurierausstellung und ein nachgebautes eiszeitliches Dorf zu sehen bieten.

Raus aus der Stille, rein in den Trubel

Wer für Naturschauspiele weniger übrig hat oder nach ausgedehnten Wanderungen doch noch ein wenig Stadtluft schnuppern will, für den ist ein Besuch der walisischen Metropole Cardiff natürlich und unbedingt ein Muss. Wir fangen unsere Sightseeing-Tour mit einem Besuch des Cardiff Castle mitten im Stadtzentrum an. Lassen Sie es aber bloß nicht nur mit einem Blick auf die Fassade bewenden, sondern gönnen Sie sich auch einen Rundgang auf den Spuren der Normannen, Tudors und der wohlhabenden Familie Bute. Und ganz gleich, ob Sie sich nun für Rugby, den walisischen Nationalsport begeistern können oder nicht, einen Blick auf das Millenium-Stadion sollten Sie auch auf keinen Fall verpassen. Kurz und gut: Cardiff bietet eine launige Mischung aus alt und neu und hat für jeden Geschmack etwas im Angebot.

Im Zeichen des roten Drachen

Bevor wir uns jetzt wieder anderen Dingen zuwenden, nämlich den kulinarischen Seiten des Keltenlandes, wollen wir zum Schluss noch die Sache mit dem roten Drachen aufklären:

Viele Legenden ranken sich um den walisischen Drachen, wobei die bekannteste wohl die Prophezeiung von Myrddin (oder Merlin) sein dürfte, der einen langen Kampf zwischen einem roten und einem weißen Drachen voraussagte. Laut der Prophezeiung würde der weiße Drache zuerst dominieren, aber der rote Drache am Ende doch gewinnen. In der Historia Britonum erzählten Version symbolisiert der rote Drache die keltischen Briten und der weiße die Angelsachsen. Na, da schauen wir doch mal, wie die beiden Drachen sich auf dem grünen „Schlachtfeld“ in Frankreich machen werden …

Für die Fotos danken wir: Cardiff Castle – Oliver Gerber, Drache – Andreas Hermsdorf, Landschaft – Schwarzäugige Susanne, Keltensiedlung und Pentre Ifan – Finni , Kühe - Regina Köster, St. Davis Kathedrale – Tibor Handke; alle bei www.pixelio.de



Artikel empfehlen: