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Dafür muss man kein Müller sein


Nicht allzu weit weg, aber doch so, dass man das Gefühl haben könnte, ganz woanders gewesen zu sein, denn mit Hilfe von Manuel Andrack entführen wir Sie auf den Neandersteig, nun ja, nicht ganz  

Dafür muss man kein Müller sein

Dieser wetterwendische April macht es einem ja nicht leicht. Man muss nur ein klitzekleines bisschen die noch von den letzten Winterschlafkörnchen verklebten Augen öffnen und schon sieht man: Eigentlich ist der Frühling schon da, aber genau, nämlich beim „eigentlich“ liegt der Hase im Pfeffer. Da würd‘ man so gerne durch die frisch erblühte Natur wandern, aber schon kommt das nächste Sturmtief mit regenschweren Wolken und da kann einem ja schon fast die Lust auf Draußen vergehen. Trotzdem lassen wir uns natürlich weder die Laune vermissen noch die Hoffnung nehmen und nutzen die schönen Momente, um ein bisschen auf Tour zu gehen. Denn wandern kann fast jeder - dafür muss man kein Müller sein.

Ganz woanders, aber nicht zu weit

Damit Sie aber nun nicht das ganze Osterfest über nur zu Hause bleiben müssen, haben wir uns schon einmal vor die Tür gewagt und für Sie ein kleines Allwetterpaket geschnürt. Nicht allzu weit weg, aber doch so, dass man das Gefühl haben könnte, ganz woanders gewesen zu sein, denn mit Hilfe von Manuel Andrack und seinem Wanderführer über den neanderland Steig, wollen wir Sie entführen, pardon nicht ent- sondern verführen, sich mit auch mal auf die Socken zu machen und Stück für Stück, Etappe für Etappe ein paar Kleinodien so quasi ums Eck zu entdecken, denn auch, wenn Sie durchtrainierte Wanderer sein sollten,  die rund 230 Kilometer, die man hier erwandern kann, wollen und werden Sie bestimmt nicht an einem (Oster-)Wochenende abarbeiten wollen.

Für Zeitreisende

Hm, der ultimative Tipp für Zeitreisende aller Altersklassen dürfte wohl nach wie vor das Neanderthaler Museum in Mettmann sein. Kaum hat man sich am Eingang ganz Homo Sapiens Sapiens mit einem Audiosystem ausgerüstet, kann man hier nach und nach die gewundene, einem Schneckenhaus nachempfundene Rampe hochsteigen und die einzelnen Stationen der Menschwerdung ganz nach Belieben nachverfolgen. Das ist insbesondere für Familien mit kleineren, wenn auch nicht ganz kleinen Kindern ungeheuer praktisch, da sich auch die „Museumzwerge“ so ohne Vorleser ganz bequem genau das an Information rauspicken können, was sie interessiert.

Nicht ganz so bekannt, aber bestimmt genauso spannend ist die Zeitreise, die wir im Wülfrather Zeittunnel antreten. Auf dem Gang durch den rund 160 Meter langen ehemaligen Abbautunnel des Kalksteinbruchs erlebt man rund 400 Millionen Jahre Erdgeschichte, begegnet ungewöhnlichen Lebewesen in Form von Originalfossilien zum Teil aus Fundstellen der Region. Da brüllt der Raubsaurier Megalosaurus, während sein pflanzenfressender Kollege Iguanodon als Star im Video auftritt, dann geht es weiter bis in die Gegenwart mit einer Diashow über die Arbeit im aktiven Steinbruchbetrieb und historische Aufnahmen aus der Industriegeschichte des Kalksteinabbaus bis zum Ende des Tunnels, wo den Besucher die rund 70 Meter hohen Felswände des Bochumer Bruchs empfangen.

Für tapfere Rittersleut‘ und edle Burgfräuleins

Gut, so eine „richtige“ Burg ist sie nicht mehr, die Isenburg. Kaum 25 Jahre hat sie gestanden und gehalten bis sie schon 1225/26 wieder zerstört wurde. (Sag‘ noch einer was vom modernen Vandalismus!). Aber schön anzusehen ist die Burgruine allemal, zumal sie einen bezaubernden Ausblick über das Ruhrtal bietet. Außerdem gibt’s ja im Burghof noch das aus Custodis, das Mitte des letzten Jahrhunderts erbaut wurde und in dem sich heute ein kleines aber feines Burgmuseum mit Cafeteria befindet.

Für Industrialisten

Blöd, ausgerechnet über die Osterfeiertage gönnen sich auch die Mitarbeiter des LVR eine Auszeit und ihre Museen bleiben geschlossen. Dennoch wollen wir Ihnen die zwei der insgesamt sechs Industriemuseen nicht vorenthalten, denn wie gesagt, bei allem, was der Neandersteig so zu bieten hat, kann man ja ruhig mal öfter kommen und dann haben die Jungs und Mädels bestimmt auch ein Einsehen und öffnen ihre Pforten wieder.

Man sollte es nicht vermuten, aber tatsächlich: Gelegen in einem weitläufigen Landschaftspark und verborgen hinter der wunderschönen Fassage befand sich einst eine Fabrik, aber nicht nur irgendeine, sondern die erste vollmechanische Baumwollspinnerei auf dem europäischen Kontinent. Viel Wissenswertes über die Herstellung von Garn und Tuch lässt sich hier erfahren und nebenbei auch noch, warum die Dame des Hauses auf geräucherte Austern zurückgreifen musste …

Zu ist zu und geht nicht auf

Wem von uns ist das nicht schon mal passiert: Man greift zu Mantel und Schirm, nur um draußen vor der Tür festzustellen, dass man seinen Schlüssel drinnen vergessen hat. Und dann kommt die bittere Erkenntnis: Zu ist zu und geht nicht mehr auf. Schon vor über 4000 Jahren tüftelten Menschen daran, ihr Hab und Gut vor Langfingern sicher zu verschließen wie man im Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert erfahren kann. Ob es einem hilft an Mitmach-Stationen die verschiedenen Schließmechanismen selbst auszuprobieren, mag ja dahingestellt sein, aber unterhaltsam ist allemal.

Wie gesagt, über die Ostertage sind die Türen verschlossen, aber es gibt bestimmt noch andere Gelegenheiten, hier mal vorbeizuschauen.
An Mitmach-Stationen können kleine und große Besucher verschiedene Schließmechanismen selbst ausprobieren.

Das Wandern

Ist bekanntlich nicht nur des Müllers Lust. Wer mag, kann sich entlang des Neandersteigs je nach Kondition, Lust und Laune seine eigene Tour zusammenstellen oder aber er verlässt sich auf so verlässliche Wanderer wie Manuel Andrack, der bereits so einiges an Wanderstrecken unter die Sohlen genommen hat. Und darunter auch den Neandersteig. 17 Routen hat der unverdrossene Redakteur für uns zusammengestellt. Von Haan-Gruiten bis nach Wülrath-Düssel, von Essen-Kettwig nach Mülheim-Selbeck, von 2 bis 5 Stunden mit und ohne Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecken.

Herz, was willst Du mehr?

Wie gesagt, es gibt rund um das Neandertal so viel zu erkunden und zu entdecken, zu erfahren und eben auch zu erwandern, dass ein Bericht nicht reicht, um alles zu erzählen. Aber das müssen wir auch nicht, denn dafür gibt’s ja den Wanderführer von eben Manuel Andrack. Und weil doch Ostern ist, hat der Hase gleich drei Exemplare für Sie ins Nest gelegt. Also schauen Sie mal hier und mit ein bisschen Glück …

Unser Dank gilt dem Droste Verlag, der uns so großzügig unterstützt hat und drei Verlosungsexemplare für unsere Leser spendiert hat, an die Fotografen von pixelio als da sind: Schlüssel - M. Großmann, Tal - Dieter Schütz. Dem Kreis Mettmann danken wir für folgende Motive: Neandertalmuseum, Neandersteig/Bergische Schweiz - Fr. Reusch, Angertal und Zeittunnel - Martina Chardin; der Stadt Velbert für den PanoramaRadweg.



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