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Kann man Glück essen?


Zweifelsohne macht essen glücklich. Eine heisse Suppe an kalten Wintertagen oder ein frischer knackiger Salat, wenn es zu heiß für etwas Deftiges ist. So besehen wird kaum einer bestreiten, dass man sich glücklich essen kann. Aber kann man Glück auch ...  

Kann man Glück essen?

Zweifelsohne  macht essen glücklich. Eine heisse Suppe an kalten Wintertagen oder ein frischer knackiger Salat, wenn es zu heiß für etwas Deftiges ist. Der gemütliche Grillabend mit den Freunden und das Festtagsmenue, wenn sich alle Jubeljahre die Familie zusammenfindet. So besehen wird kaum einer bestreiten, dass man sich glücklich essen kann. Aber kann man Glück auch sozusagen herbeiessen? Das Glück über den Teller herbeiholen?

Linsen und Kohl für das große Geld

Geld und Glück scheinen für die meisten Menschen eng zusammenzuhängen. Hat man das eine ist das andere augenscheinlich auch nicht fern. Auf alle Fälle sind nicht nur die Italiener, sondern auch die Amerikaner der Meinung, dass Linsen, verputzt man sie an Sylvester oder Neujahr Glück in finanziellen Angelegenheiten versprechen, immerhin erinnert ihre Form ja schließlich an Münzen, wenn auch an ziemlich kleine. Ganz anders hingegen die Dänen, die wollen sich nämlich nicht mit Kleingeld begnügen, sondern streben zwar nicht nach den Sternen, dafür aber nach den Scheinen. Kohl und Mangold erinnern nämlich an grüne Geldnoten und je mehr man davon zum Jahreswechsel verputzt, desto reicher soll man im kommenden Jahr werden.

Runter mit dem Schnaps und runter vom Stuhl

Angesichts der Tatsache, dass der Verzehr von zu viel Kohl dem ein und anderen nicht gut bekommt, gefällt uns eine andere Sitte, die wir auch bei unseren nördlichen Nachbarn entdeckt haben, am Ende doch etwas besser. Wer nämlich keinen Kohl mag, der greift zu Stockfisch und Aquavit und zwar reichlich, also zu Letzerem. Wie man es dann noch schaffen soll kurz vor Mitternacht auf einen Stuhl zu steigen und gemeinsam mit dem letzten der zwölf Glockenschläge wieder runterzuspringen, ohne sich dabei Nase oder Ohren zu brechen, ist uns zwar ein Rätsel, aber wer’s heil bis auf den Boden schafft, hat bestimmt schon das erste Mal im Neuen Jahr echt Glück gehabt, oder doch besser Schwein?

Das mögen (fast) alle

Fast rund um den Erdball erfreut sich Schweinefleisch echter Beliebtheit. Wenn vielleicht auch nicht als bayerischer „Schwoinsbrode“ steht es aber trotzdem in Kuba und Spanien als Braten auf dem Silvester-Speiseplan vieler Familien und Restaurants, ebenso in Österreich und Ungarn . Die Italiener hingegen verwursten ihr Schweinderl am liebsten, was auch praktisch ist, denn die „Cotechino“ ist, was ihre Zubereitung angeht, wirklich anspruchslos. Man lege sie in kaltes Wasser, lasse sie rund 20 bis 30 Minuten sieden und serviere sie womit wohl? Mit Linsen (reichlich!)

Wir Deutschen essen zwar – genau wie die Chinesen – gern und viel Schwein, aber zu Sylvester greifen beide Völker doch lieber zu anderen Spezialitäten. Während das Schwein bei uns meist in Form von Marzipan Hochkonjunktur hat, suchen die Chinesen ihr Glück lieber in Jiaozi, gefüllten Teigtaschen, die oft zu Begrüßungen und Abschieden gegessen und daher gut zum Übergang vom alten zum neuen Jahr passen.

Gar edel speisen die Franzosen

Unseren Nachbarn im Westen, den Franzosen, scheint es mehr oder minder egal zu sein, ob ihr Sylvester-Neujahrsessen nun Geld und Glück verheißt oder nicht. Sie leben eher nach der Devise: Schmecken soll’s und edel darf es auch sein. Also tafeln sie ganz stilecht mit Austern und Champagner und lassen dann auch mal alle Überlegungen zum Thema Tierschutz links liegen und gönnen sich auch das ein und andere Häppchen Fois Gras, nämlich Enten- oder Gänsestopfleber.

So viel Platz muss bleiben

Nun haben uns unsere europäischen Nachbarn in punkto Gemächlichkeit bei Tisch in der Regel so einiges voraus und lassen sich meist mehr Zeit, um langsam und mit Genuss diverse Gänge zu verzehren. Ganz besonders auf einen kleinen Restplatz im Magen müssen in der Sylvesternacht jedoch die Spanier achtgeben. Hier sieht die Tradition nämlich vor, mit jedem der 12 Glockenschläge noch eine Traube zu vernaschen und wehe dem, der sich dabei verzählt…

Und was Süßes zum Dessert

Nachdem wir uns nun – wenigstens gedanklich – durch die Festtagstafeln rund um den Erdball gefuttert haben, wird es Zeit und bleibt (hoffentlich) noch etwas Platz für ein kleines Dessert oder vielleicht, wenn es doch nicht mehr reinpassen sollte, vielleicht das Frühstück vom Neujahrstag. Beliebt sind vor allem allem runde Brote, Kringel, Kränze und hier im Rheinland die Neujahrsbrezeln, sollen sie doch den Kreislauf des Lebens oder im religiösen Sinn das ewige Leben symbolisieren.

Und wer nun ganz auf Nummer sicher gehen will, entscheide sich für Neujahrs- oder Glücksschweinchen, frisch aus dem Ofen. Die sind rund und – Schwein gehabt – bringen bestimmt Glück, da lohnt doch die Arbeit. Wie’s geht wollen Sie wissen?

Man nehme für 10 Schweinderl: 500 g Mehl, 30 g Hefe, 60 g Zucker, ¼ l lauwarme Milch, 60 g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, abgeriebene Schale von 1 Biozitrone
Für die Füllung: 100 g Marzipan-Rohmasse, 150 g gemahlene Haselnüsse, 100 g Zucker, 3 Eiweiß, 2 Eigelb
Zum Verzieren: ½ Tasse Puderzucker, 1 Eiweiß, etwas Kuvertüre

Sieben Sie das Mehl in eine Schüssel und mischen Sie in der Mitte die zerbröckelte Hefe mit etwas Mehl, Zucker und der Milch. Rund 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Dann den restlichen Zucker, die geschmolzene Butter, das Ei, Salz und die Zitronenschale mit dem Mehl verkneten und weitere 15 – 30 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit die Marzipan-Rohmasse mit den Nüssen, dem Zucker und dem Eiweiß gut verkneten.
Den Hefeteig etwa 4 cm dick ausrollen und 20 Plätzchen von rund 8 cm und 10 Plätzchen von rund 4 cm ausstechen. Aus dem restlichen Teig Öhrchen formen. Verteilen Sie die Marzipanfüllung auf der Hälfte der Plätzchen, bestreichen Sie die Ränder mit Eigelb und legen die andere Hälfte darauf. „Kleben“ Sie mit Eigelb die kleinen Plätzchen als Nase und die Ohren an. Nasenlöcher mit dem Ende eines Kochlöffels eindrücken. Dann die Schweinchen mit dem restlichen Eigelb bepinseln, nochmal rund 15 Minuten gehen lassen und im vorgeheizten Backofen bei 200° C rund 15 Minuten backen. Nach dem Abkühlen mit der Puderzucker-Eiweiß-Creme kleine Äuglein aufspritzen und am besten ofenfrisch genießen.

Bevor wir uns jetzt zu Tisch setzen, wollen wir uns noch ganz kurz bei der Pixelio-Community bedanken: Schnaps - Peter Smola, Austern - Rosel Eckstein, Glückschwein - Gaby Stein, Karpfen - Heinz Siepmann, Linsen - Kamilla Richter, Schwein - Kerstin Nimmerrichter, Champagner - Rainer Sturm, Stockfisch - Eva Lechner, Mangold - Konstanze Moos, Weintrauben - Timo Klostermeier.



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