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Essen? Nirgendwo so gut wie in den Niederlanden (?)


Ja, das gibt es nämlich in Holland auch zu essen und selbst den naschhaften Holländern steht manchmal der Sinn nach etwas durch und durch naturbelassenem und herzhaften. Spätestens dann nämlich, wenn es heißt „Es gibt wieder Hollandse Nieuwe“. Gemeint ...  

Essen? Nirgendwo so gut wie in den Niederlanden (?)

Auch wenn es bei vielen befremdendes Kopfschütteln hervorrufen mag, nirgends auf der Welt kann man so gut essen wie in Holland. Wer das behauptet? Gut, weder der Gault Miault noch der Guide Michelin würden sich aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer solchen Bewertung hinreißen lassen. Nein, es ist die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam, die im Rahmen einer Bewertung eben Holland zum ernährungstechnischen Weltmeister gekürt hat. Dabei ging es hier allerdings auch nicht um kulinarische Genüsse, sondern um Fragen wie die Verfügbarkeit und den Preis von Lebensmitteln sowie die Auswahl und Qualität.

Sei dem wie dem sei, wir verraten Ihnen mal, was so für uns die Highlight der niederländischen Küche sind.

Zum Frühstück hagelt es

Wenn Sie jetzt an Niederschlag in Form von Eisklumpen denken, der oft unerwartet und meist unerwünscht vom Himmel prasselt, liegen Sie falsch, ganz falsch. Der holländische Hagel kommt nämlich in der Regel aus dem Pappkarton. Ob in Form von Schokoladenstreuseln, Vollmilch oder Zartbitter oder gar als Vruchtenhagel, künstliche Zuckerstreusel in pink, orange und gelb oder als rosa oder blaue Muisjes (Mäuschen) wahlweise mit Anisgeschmack – der Vielzahl sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Gesund ist das vielleicht nicht unbedingt, aber wer einmal so ein richtiges holländisches Brot, sein Rosinenweckchen oder noch besser diese süßen und nicht so krossen holländischen Zwiebäcke (sie sind rund) damit bestreut hat, muss zugeben: Dieser Geschmack ist schon eine kleine Sünde wert!

Herz, was willst Du mehr

So oder ähnlich könnte man sagen, wenn etwas nicht nur richtig lecker, sondern obendrein auch noch gesund ist. Ja, das gibt es nämlich in Holland auch zu essen und selbst den naschhaften Holländern steht manchmal der Sinn nach etwas durch und durch naturbelassenem und herzhaften. Spätestens dann nämlich, wenn es heißt „Es gibt wieder Hollandse Nieuwe“. Gemeint sind damit die ersten Heringe, die jedes Jahr von Mai bis Juli gefischt werden dürfen.

Anders als bei uns Menschen wird der Hering den Winter über nämlich nicht dicker, sondern immer dünner und legt erst im Frühling, wenn wieder mehr Plankton im Wasser ist, an Gewicht und Fett zu. 16 % muss er mindestens auf den Rippen, pardon auf den Gräten haben und obendrein auch noch auf dem Fangfisch traditionell „gekaakt“ also ausgenommen und gesalzen werden. Dann und nur dann ist es eben ein richtiger „Hollandse Nieuwe“ und ein echter Hochgenuss, egal ob pur, zwischen zwei Brötchenhälften oder mit Zwiebeln und Essiggürkchen. Und das Beste: Heringe sind ernährungsphysiologisch ein echter Knaller, steckt doch in ihrem Fett viele langkettige Omega-3-Fettsäuren. Die sollen nicht nur den Triglyceridspiegel und die Herzinfarktgefahr senken, sondern sogar noch beim Denken helfen.

Ohne Keks geht’s nicht

Holländer lieben Kaffee. Und was gehört außer Milch und Zucker noch zum richtigen Kaffeegenuß? Der Keks, aber nicht irgendeiner. Je nach Region labt man sich an ganz unterschiedlichen Leckereien wie Zaanse Koeken, Enkhuizer Koeken, Deventer Koeken... Und wer sich nicht mit einem kleinen Stück Dauergebäck begnügen möchte, für den gibt es ja noch gefüllte Kekse mit einer Füllung aus Marzipan, rosa Kekse aus einer Schicht Teig mit rosa Fondant, Sirupwaffeln, Bokkepootjes, Spekulatius, Kletsmajoors, Bitterkoek (Makronen), Butterkuchen… und alles am liebsten noch bunt verziert.

Zum Bitter gibt’s den Ballen

Schon mal was von Frikandel oder Bitterballen gehört? Beide gehören zu Holland wie der Käse oder die Holzschuhe. Also mit den hier bekannten Frikadellen haben die Frikandel nichts zu tun. Sie bestehen aus gemahlenem Schweine-, Rind-, oder Geflügelfleisch oft auch größeren Anteilen Pferdefleisch und werden mit Weizen- oder Sojamehl gebunden wird. Mit Gewürzen, Brühe und Geschmacksverstärkern gemischt wird der Teig dann zu Rollen geformt, tiefgefroren und vor dem Verzehr so wie Pommes frittiert. Wer da empfindlich ist, sollte vielleicht lieber die Finger davon lassen und eher zu Bitterballen greifen.

Und auch hier: Lassen Sie sich nicht von den Fallstricken der jeweiligen Sprache täuschen, denn ihren Namen haben die kleinen panierten Fleischklopse nicht von ihrem Geschmack, sondern daher, dass sie traditionell zum Magenbitter verspeist wurden. Bestehen tun sie aus Ragout aus Rind- oder Kalbfleischmasse und sind für feinfühlige Gemüter vielleicht besser geeignet. Lecker ist aber auf alle Fälle beides …

Wer essen will, der muss auch trinken

Bereits im Mittelalter wurde in Holland Spirituosen in Form von Brandwein als Medizin verabreicht wie zum Beispiel zu Zeiten der Pestepidimien. Gerne gab man noch ein paar Kräuter dazu, wobei gerade die Version mit der Wacholderbeere immer beliebter wurde.

Irgendwann hat sich daraus dann wohl der Genever entwickelt, der zu den bekanntesten holländischen Getränken gehören dürfte. Ursprünglich handelte es sich um einen Malzwein, dem Extrakte der Wachholderbeere hinzugefügt wurden. Seit seit dem Ende des 19. Jahrhunderts häufig neutraler Ethylalkohol hinzugefügt wurde, wird dieser Schnaps in praktisch allen Cafés Hollands unter der Bezeichnung ‚jonge’ (junger) oder ‚oude jenever’ (alter Genever) ausgeschenkt. Und auch wenn der Genever-Konsum langsam zurückgeht, ist es nach wie vor das populärste ‚Schnäpschen’. Allerdings sollten Sie beim Probieren Vorsicht walten lassen, da er mit über 40% Alkohol nicht gerade ein „Leichtgewicht“ ist. Wenn Sie also nur eine Tagestour zu unseren Nachbarn planen: Lieber ein Fläschen mitnehmen und in Ruhe zu Hause probieren.

Für das Bildmaterial bedanken wir uns bei NBTC, dem Niederländischen Büro für Tourismus & Convention



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