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Und wenn wir schon in Bremen sind ...


Von zu Hause fort lohnt sich eigentlich fast immer ein Blick in fremde Töpfe und zu kosten, was anderswo so auf den Tisch kommt. Schließlich haben wir unser heimisches Revier extra verlassen, um Neues kennenzulernen ...  

Und wenn wir schon in Bremen sind …

Von zu Hause fort lohnt sich eigentlich fast immer ein Blick in fremde Töpfe und zu kosten, was anderswo so auf den Tisch kommt. Schließlich haben wir unser heimisches Revier extra verlassen, um Neues kennenzulernen und dazu gehören neben Sehenswürdigkeiten auch die kulinarischen Genüsse außerhalb des von uns so geliebten Rheinlandes.

Andererseits ist es durchaus so eine Sache mit dem kulinarischen Wagemut. Was tun, wenn das Bestellte nun so gar nicht schmeckt? Es ungegessen zurückgehen lassen und etwas Anderes bestellen? Oder hungrig von Tisch aufstehen? Also doch auf Altbekanntes und Bewährtes zurückgreifen? Aber was erzählen wir dann nach unserer Rückkehr? Dass wir uns nicht getraut haben und zum Schluss doch im goldenen „M“ gelandet sind? Unmöglich!

Eine gute Möglichkeit besteht darin, sich schon vor der Abreise mit den Gerichten in der Fremde vertraut zu machen. Vielleicht kann man dann anhand der Zutaten schon einmal ermitteln, ob es schmecken könnte. Neben wir zum Beispiel den im Norden recht beliebten Labskaus. Mal abgesehen davon, dass sich der Name schon etwas gewöhnungsbedürftig anhört, was soll man sich unter dieser Speise vorstellen?

Ein altes Seemannsgericht

Genaugenommen handelt es sich hierbei nicht um eine typische Bremer Spezialität. Vielmehr wird dieses Gericht im gesamten Norden bis weit nach Skandinavien hinein gegessen, denn immerhin handelt es sich um eine traditionelle Seemannsspeise, die hauptsächlich aus gepökeltem und klein gehacktem Rindfleisch bestand. Dies zum einen, weil es an Bord der Segelschiffe unmöglich war Lebensmittel über längere Zeit frisch zu halten, zum anderen konnte man durch das Zerkleinern des Fleisches die oft mangelnde Qualität überdecken. Ein weiterer Faktor wird wohl der oft desolate Zahnzustand der Seeleute gewesen sein: Gehacktes muss eben nicht gekaut werden. Dazu kamen dann noch Kartoffeln, rote Beete und, so noch an Bord vorhanden, Ei und Matjes.

Natürlich gilt für Labskaus das, was für die meisten Gerichte zutrifft: Die einzig wahre und seligmachende Variante gibt es nicht. Wir haben aber für Sie eine Version herausgefischt, die Sie vielleicht mal als Testessen auf den Tisch bringen möchten.

Rund 350 g Corned Beef aus der Dose oder gleiche Menge gepökeltes Rindfleisch
2 Zwiebeln
500g mehlig kochende Kartoffeln
Rote Beete im Glas
Gewürzgurken
Lorbeerblätter, Gewürznelken, Salz, Pfeffer
Öl oder Butter
Eier
Matjesfilets

Eine Zwiebel schälen und mit Lorbeerblatt und Gewürznelke spicken. Zusammen mit dem Corned Beef in Salzwasser ca. 20 Minuten köcheln, dann die geschälten und gewürfelten Kartoffeln zugeben und weitere 20 Minuten köcheln lassen. Die zweite Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und in etwas Öl in einer Pfanne glasig werden lassen. Etwas von dem Corned Beef – Kartoffelwasser zugeben und einkochen lassen.

Am Ende der Kochzeit Kartoffeln und Corned Beef in ein Sieb abgießen. Dabei etwas von dem Kochwasser zurückbehalten. Die geschmorten Zwiebeln zu der Masse geben und alles in einem Topf zerstampfen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dem aufgefangenen Kochwasser die Konsistenz der Masse nach Geschmack abwandeln.

Zum Labskaus reichen Sie Spiegelei, Matjes, etwas Rote Beete in Scheiben und eine Gewürzgurke pro Person.

Wenn Sie sich jetzt noch immer nicht schlüssig sind, ob Sie dieses Gericht mögen werden: Im Bremer Ratskeller können Sie es auch als Probierversion bestellen und vorsichtshalber noch etwas Anderes dazubestellen …

Doch nicht alles, was man in Bremen so bekommt ist so herzhaft wie der Seemanns-Eintopf. Im Gegenteil: Schaut man sich so um, so scheinen die Bremer rechte Süßschnäbel zu sein und das Angebot eignet sich ganz hervorragend, um nicht nur die lieben Daheimgebliebenen mit einem leckeren Andenken zu bedenken, sondern auch gleich einen eigenen kleinen Vorrat anzulegen.

Nicht nur zu Weihnachten

Eine spezielle Variante des auch in unser Region beliebten Christstollens ist der sogenannte Bremer Klaben, wobei der Begriff auf die gespaltene Form hinweist. In der Regel gehören in einen Klaben: Weizenmehl, Zucker, Butter, Sultaninen und/oder Korinthen, Zitronat, Orangeat, Mandeln, Rum, Hefe, Salz, abgeriebene Zitronenschale und Kardamom. Erstmalig wird der Bremer Klaben 1593 in den Urkunden des Bremer Rats erwähnt. Und da es sich hierbei wirklich um ein Bremer Original handelt, ist er von der Europäischen Union 2010 mit dem Siegel „geschützte geographische Angabe“ ausgezeichnet worden.  Somit darf er nur noch von Herstellern aus Bremen, Bremerhaven und dem angrenzenden Umland gebacken werden.

Die ersten Hustenlutschstangen der Welt

Eine weitere süße Spezialität sind die sogenannten Babbeler. Sie werden in der Bremer Manufaktur Zuckerfabrik Germann aus Zucker, Glukosesirup, Wasser und Pfefferminzöl hergestellt und sollen laut Wikipedia die ersten Hustenlutschstangen der Welt sein. Babbeler können Sie fast überall in Bremen bekommen. Auch wenn Ihr Zahnarzt das vielleicht nicht so gerne sieht, probieren sollten Sie sie auf alle Fälle, auch wenn Sie nicht gerade vom Hustenreiz geplagt werden.

Kein Scherz

Es ist kein Scherz: Das Angebot „Kölsch und Flammekuchen“ haben wir tatsächlich in der Böttcherstraße in Bremen entdeckt!

Fotos: Bremer Klaben: Till Westermayer, Labskaus: Pemba.mpimaji, Privat



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