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Ostern aus dem Ofen


Ostern gilt Christen überall auf der Welt als das höchste und vielleicht auch schönste Fest im Jahr. Kein Wunder also, dass nach Ablauf der vierzigtätigen Fastenzeit nicht nur ausgiebig gefeiert, sondern bei Tisch auch kräftig zugelangt wird.  

Ostern aus dem Ofen

Ostern gilt Christen überall auf der Welt als das höchste und vielleicht auch schönste Fest im Jahr. Kein Wunder also, dass nach Ablauf der vierzigtätigen Fastenzeit nicht nur ausgiebig gefeiert, sondern bei Tisch auch kräftig zugelangt wird. Natürlich gehören zu einem richtigen Osterschmaus Eier in allen Farben und Variationen, seien es ganz traditionell von Hühnern gelegte oder prächtig verpackte aus Schokolade und auch das Osterlamm ist fester Bestandteil des österlichen Festmahls.

Also lassen wir heute die Lämmchen auf der Weide und die Eier im Nest (naja, nicht so ganz, aber immerhin) und schauen, welche Köstlichkeiten quer durch Europa so aufgetischt werden. Diesmal wollen wir uns allem widmen, was man nach Möglichkeit schon an den Tagen vor Ostersonntag im zu- und vorbereiten kann, damit am eigentlichen Osterfest mehr Zeit für die Eiersuche und die Familie bleibt.

Süßes auf der polnischen Ostertafel

Den Anfang machen wir diesmal mit unseren Nachbarn im Osten. Zur traditionellen polnischen Ostertafel gehören verschiedene Fleisch- und Wurstsorten, Osterbrot (hałka), rote Bete mit Meerrettich (ćwikła) und zahlreiche Kuchensorten wie der Käsekuchen (sernik), Mohnkuchen (makowiec) und die typisch polnischen Osterkuchen wie Pascha oder Mazurek. Aus diesen Köstlichkeiten, die Auswahl fiel zugebenermaßen nicht leicht, habe wir zwei Rezepte herausgepickt. Auch nicht so versierte Bäckerinnen und Bäcker werden sich dem polnischen Käsekuchen gewachsen fühlen. Für einen Sernik wielkanocny (Osterkäsekuchen) brauchen Sie
1 kg Quark, 1 EL Butter, 1 Päckchen Vanillezucker, 500 g Puderzucker, 9 Eier, 1 EL Speisestärke


Trennen Sie die Eier und schlagen Sie das Eiweiß zu einem festen Schnee. Die anderen Zutaten zunächst miteinander verrühren und dann den Eischnee vorsichtig unter die Masse heben. In eine Springform geben und bei ca. 200° Grad im Ofen eine Stunde backen. Nach Ablauf der Backzeit den Backofen öffnen und den Kuchen noch rund 1 Stunde im offenen Backofen ruhen lassen.

 

Nur an Karfreitag, Weihnachten und Beerdigungen

Fast überall in Europa kennt man Heißwecken, also Milchbrötchen, die noch heiß oder warm gegessen werden. In England nennen sich Hot cross buns, wobei „bun“ eigentlich die generelle englische Bezeichnung für Brötchen ist. Das besondere an ihnen ist, neben ihrem würzigen Geschmack, dass Königin Elizabeth I ihnen gleich einen eigenen Erlass gewidmet hat. Laut Edikt von 1592 dürfen Sie nämlich nur an Karfreitag, Ostern oder zu Beerdigungen verkauft werden.

Da die Königin aber schon lange nicht mehr unter uns weilt und wir ja auch nicht England leben, dürfen wir uns dieses leckere Rezept vielleicht außerhalb der genannten Tage zu eigen machen. Wenn Sie es also mit der Gesetzestreue nicht ganz so ernst nehmen, dann sollten Sie es unbedingt einmal ausprobieren:

Sie brauchen für den Teig:

1 Tasse Milch
2 Esslöffel Hefe
1/2 Tasse Zucker
2 Teelöffel Salz
1/3 Tasse Butter, geschmolzen und abgekühlt
1 Teelöffel Zimt
1/2 Teelöffel Muskatnuss
4 Eier
5 Tassen Mehl
1 1/3 Tasse Rosinen oder Sultaninen
1 Eiweiß

Für die Glasur:
1 1/3 Tasse Zucker
1 1/2 Teelöffel fein gehackte Zitronenschale
1/2 Teelöffel Zitronensaft
1- 2 Esslöffel Milch

Und so geht’s:
In einem kleinen Topf die Milch leicht erwärmen (45°C). Dann die Milch in eine Schüssel geben und die Hefe darunter geben. Nach ungefähr 5 Minuten langsam Zucker, Butter, Salz, Zimt, Muskat und Eier dazugeben und verrühren. Dann nach und nach das Mehl unterkneten, so dass ein glatter Teig entsteht. An einem warmen Ort rund 45 Minuten gehen lassen.
Den Teig nochmals für rund 5 Minuten durchkneten und dabei die Rosinen dazugeben.

Den Teig auf eine Platte legen mit Folie abdecken und bis zum nächsten Morgen in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und bei Raumtemperatur rund eine halbe Stunde ruhen lassen. Teilen Sie den Teig in 24 gleiche Teile und formen Sie runde Brötchen, die Sie mit Abstand (rund 2 – 3 cm) auf Backbleche verteilen. Mit einem sauberen Küchentuch zudecken und an einem warmen Ort nochmals für rund 1 ½ Stunde gehen lassen.
Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Wenn die Brötchen gegangen sind (Größe sollte sich verdoppelt haben) diese mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen. Mit Eiweiß bestreichen und in den Ofen stellen. 10 Minuten backen, dann die Hitze auf 175°C reduzieren. Die Brötchen weitere 15 Minuten goldbraun backen. Während Sie die Glasur herstellen, die Brötchen auf einem Rost etwas abkühlen lassen. Dann die Kreuze mit der Glasur bestreichen und unbedingt warm servieren.
 

Herzhaftes aus Italien

Auch wenn sie sich „Torte“ nennt, ist die „Torta Pasqualina“ eigentlich ist es keine Torte, sondern eine Pastete, die ursprünglich zu Ostern in Genua zu Ostern gegessen wurde. Anders aber als viele andere Speisen und Spezialitäten, wird diese Köstlichkeit nicht zu Hause, sondern am Ostermontag zum traditionellen Osterpicknick mit der Familie und Freunden gegessen.

Für den Teig benötigen Sie

500 g Mehl und Mehl zum Ausrollen
2 EL Olivenöl und Öl zum Bestreichen

Für die Füllung
1 kg Blattspinat
1 – 2 TL Majoran
1 trockenes Brötchen
80 g frisch geriebener Parmesan
ca. 100 ml Milch
500 g Ricotta
50 g Butter
8 Eier
Salz & Pfeffer aus der Mühle

Das Mehl mit einer Prise Salz, den beiden EL Olivenöl und soviel Wasser vermengen, dass ein glatter Teig entsteht. Rund 10 Minuten durchkneten und dann den Teig in 12 gleiche Stücke teilen. Diese mit einem leicht angefeuchteten Tuch bedecken und rund 1 Stunde decken lassen.

In der Zwischenzeit bereiten Sie die Füllung zu: Den Spinat gut waschen, kurz blanchieren, gut ausdrücken, fein hacken und mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Das kleingeschnittene Brötchen in der Milch einweichen. 2 Eier miteinander verquirlen, Ei, 2 – 3 EL Parmesan und Ricotta dazugeben und gut verrühren. Den Spinat vorsichtig unterheben.

Eine der Teigkugeln so dünn wie möglich ausrollen und dann nach mit den Händen vorsichtig in alle Richtungen ausziehen. Die dünne Teigplatte so in eine Springform legen, dass die Ränder oben etwas überlappen, dann mit Öl einpinseln und auf gleiche Art und Weise fünf weitere Schichten in die Form legen. Die vorbereitete Füllung in die Springform füllen und mit einem Löffel glattstreichen. Mit einem Löffel sechs Vertiefungen in die Füllung drücken und dann vorsichtig jeweils ein Ei aufschlagen und einsetzen. Dann die restlichen Teigportionen ebenso so dünn ausrollen und die Füllung damit bedecken. Die überlappenden Teigränder nach innen aufrollen und andrücken. Die Teigoberfläche mit etwas Öl bestreichen und vorsichtig, so dass die Eier nicht beschädigt werden, einige Löcher einstechen, damit während des Backens der Dampf entweichen kann. Bei rund 190° Grad (Umluft 180°) für 75 Minuten backen lassen.

Wer sich nicht über mehrere Stunden in die Küche stellen kann (übrigens wurde die Torte früher mit 33 Teigschichten gebacken, die an die 33 Lebensjahre Christi erinnern sollten), der darf ruhig etwas pfuschen und statt dem klassischen Teig auch vorgefertigten Blätterteig aus dem Kühlregal verwenden. Dann bleibt auch noch Zeit, dem Hasen beim Verstecken der Eier zu helfen …

Und was kommt zum Schluss?

Na klar, als Erstes wünschen wir Ihnen natürlich gutes Gelingen für Ihre Osterbäckerei und wunderbare Feiertage mit schönem Wetter, guter Stimmung und Menschen, die Sie mögen. Dann, egal ob und zu welchem Glauben Sie sich bekennen ein Stück Hoffnung auf einen Neubeginn und wenn er auch nur im Erwachen der Natur zu suchen sei. Und last but not least gilt unser Dank den vielen lieben Menschen, die es uns möglich gemacht haben, auch diesen Bericht mit anschaulichen Bildern lebendig zu gestalten: Janina Scholz für den Backofen, Peter Boeni für die Eier, Thomas Reiche für den Käsekuchen und M. Grossmann für das Osterlamm. Alle haben ihre Bilder kostenfrei bei Pixelio zur Verfügung gestellt. Die Hot Cross Buns und die Torta Pasqualina verdanken wir fotolia.



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