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“Denn Spargel, Schinken, Koteletts sind doch mitunter auch was Netts.”


Für Gemüsefans ist er der Inbegriff des Frühlings – frischer Spargel am liebsten aus heimischen Gefilden. Normalerweise fängt die Spargelsaison ja erst Anfang bis Mitte April an, aber ein milder Winter und sonnige Tage haben die krautige Pflanze in ihrem  

“Denn Spargel, Schinken, Koteletts sind doch mitunter auch was Netts.”

Lässt Wilhelm Busch die fromme Helene sagen. Und Recht hatte er, der zu den einflussreichsten humoristischen Dichtern und Zeichnern Deutschlands gehört. Schauen wir doch mal, was es mit dem Spargel so auf sich hat.

Der Frühling auf der Zunge



Für Gemüsefans ist er der Inbegriff des Frühlings – frischer Spargel am liebsten aus heimischen Gefilden. Normalerweise fängt die Spargelsaison ja erst Anfang bis Mitte April an, aber ein milder Winter und sonnige Tage haben die krautige Pflanze in ihrem Wachstum derart beflügelt, dass schon jetzt der erste Spargel frisch aus deutschen Landen auf den Tisch kommt.

Grün, weiß und am Ende sogar lila?

Denken wir an Spargel, dürfte uns in erster Linie mal der weiße oder Bleich-Spargel in den Sinn kommen. Ist auch kein Wunder, immerhin nimmt er nach wie vor den Löwenanteil von den rund 1,2 bis 1,4 Kilo, die wir pro Kopf und Saison so verfuttern ein. In anderen Ländern ist es meist umgekehrt, hier überwiegt der Verzehr von grünem Spargel. Aber wo genau liegt nun der Unterschied zwischen beiden?

Der wesentliche Unterschied ist tatsächlich die Anbaumethode. Ohne die angehäufelten Dämme könnte weißer Spargel auch als Grünspargel geerntet werden. Allerdings sind die Stangen dann vor dem Kochen teilweise violett gefärbt.

Im Gegensatz zum weißen oder violetten “Bleichspargel” wächst Grünspargel über der Erde und lässt sich reiflich mit der Frühlingssonne bescheinen, die seinen Chlorophyll-Haushalt auf Trab bringt und somit für die grüne Farbe sorgt. Entsprechend übertrifft er von den Inhaltsstoffen her den weißen Spargel. Durch das Chlorophyll enthält er nämlich mehr Vitamin C und Karotin. Mal abgesehen davon, dass er anders als sein bleicher Bruder fast nicht geschält werden muss, behaupten Kenner, dass er auch einen herzhafteren Geschmack hätte. Zudem ist die Kochzeit beim grünen Spargel deutlich kürzer. Grünspargel eignet sich für fast alle Gerichte, die für weißen Spargel gelten.

Hält nicht alles, aber viel …

Zwar wird dem Spargel im Volksmund eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben, allerdings lässt sich diese Behauptung anhand der Inhaltsstoffe nicht halten. Tatsächlich enthalten 100 Gramm roher Spargel rund 2,5 mg Vitamin E, das Vitamin, dem die Libido steigernde Wirkung nachgesagt wird, aber man müsste wohl schon ziemlich viel von dem Gemüse essen, um … Und ob einem dann der Sinn nicht eher nach einem Magenbitter denn nach anderen Vergnügungen steht, sei auch dahin gestellt. Wir glauben viel eher, dass der Genuss des Frühlingsboten einfach grundsätzlich die Stimmung hebt und ganz gleich, ob Single oder nicht, gute Laune ist doch auch was Wert.

Kennen Sie das?

Klassischer Weise essen wir Deutschen unseren Spargel gekocht. Dazu gibt es dann wahlweise zerlassene Butter, Sauce Hollandaise oder Bechamel und dazu dann Schinken oder Kotelett und natürlich die ersten Frühkartoffeln. Wenn Sie aber zu denjenigen gehörigen, die von den weißen und grünen Stangen nicht genug bekommen können, dann sollten Sie Ihrer Experimentierfreude keine Grenzen setzen, denn Spargel, besonders die grüne Variante, lässt sich auch wunderbar auf dem Grill oder im Backofen zubereiten.

Spargel mit Scampi auf asiatische Art

8 ausgelöste Scampi o. Riesengarnelen
600 g weißer & 400 g grüner Spargel
3 Frühlingszwiebeln
1 unbehandelte Zitrone
1 große Karotte
1 St. frischer Ingwer (gewürfelt)
1 Knoblauchzehe, gewürfelt
3 EL Sojasauce, 1 TL Butter, 2 TL brauner Zucker, 2 EL Öl, 1 TL Sesamöl,
1 EL trockener Sherry
Salz, Pfeffer aus der Mühle

Scampi mit Salz, Pfeffer und 2 EL Zitronensaft würzen, eine halbe Stunde marinieren.
Den weißen Spargel schälen, den Grünen nur im unteren Drittel. In 5 cm lange Stücke schräg schneiden. Die Karotte schälen und schräg in dünne Scheiben schneiden.
Den weißen Spargel in Wasser mit 1 EL Sojasauce, Zucker und Salz 5 Minuten kochen, dann den grünen Spargel und die Karotte hinzufügen. Alles zusammen weitere 5 Minuten kochen lassen, Gemüse abgießen.
Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in rund 4 cm große Stücke schräg schneiden.
Öl und Sesamöl in einer großen, schweren Pfanne erhitzen, die abgetropften Scampi 1-2 Minuten kräftig anbraten, herausnehmen und warm stellen. Anschließend Ingwer und Knoblauch andünsten, die Frühlingszwiebeln und den Spargel zugeben. Das Ganze rund 3-4 Minuten braten. Mit 1-2 TL Zucker bestreuen, dann 1-2 El Zitronensaft, die Sojasauce und den Sherry angießen. Köcheln lassen, mit abgeriebener Zitronenschale, Salz und Pfeffer würzen, Scampi zugeben, kurz ziehen lassen. Wahlweise mit Reis oder Nudeln servieren.

Messer, Gabel oder doch die Finger?

So lecker das Stangengemüse auch ist, seine Form ist ja eigentlich nicht so angetan, um es einigermaßen anständig vom Teller in den Mund zu befördern. So, wie wir heutzutage unseren Spargel in der Regel zubereiten, nämlich mit reichlich Butter oder einem leckeren Sößchen, dürfte die Sitte ihn mit den Fingern zu essen zu einem ziemlichen Desaster werden, aber halt, die Ferkelei von früher hatte durchaus ihren Sinn. Messer waren nämlich nicht immer aus rostfreiem Stahl und litten bei der Berührung mit Spargel einfach über die Maßen.

Da unser Besteck aber in der Regel rostfrei ist, dürfen wir selbst bei feierlichen Anlässen die Stangen zunächst mit dem Messer in mundgerechte Stücke schneiden. Aber dabei belassen wir es bitte und verwenden es nicht auch zum Schieben von Speisen, das wäre dann doch unfein.

Worauf warten Sie noch?

Egal, wann die Spargelsaison auch einsetzen mag. Am 24. Juni, am Johannistag ist Schluss mit der Schlemmerei. Aber warum eigentlich? Auch, wenn wir es nicht wahrhaben wollen, der Spargel schickt sein Gemüse nicht gen Himmel, damit wir die leckeren Spargelstangen essen können, sondern weil er eigentlich ein Busch werden möchte. Und darin ist er recht ausdauernd, denn bis zu sieben Mal versucht der Spargel es - daher kann man in der Regel aus einer Spargelpflanze sechs Spargelstangen ernten. Die siebte Stange muss man dann allerdings durchwachsen lassen, will man auch im nächsten Jahr wieder ernten von dem köstlichen Gemüse essen. Und damit dieser Stange bis zum ersten Frost genügend Zeit zum Durchwachsen bleibt, hört man am 24. Juni mit dem Spargelstechen auf.

Sie sehen, die Tage sind gezählt. Nun also auf zum nächsten Spargelbauern und dann nichts wie ran an Töpfe und Pfannen.

Wir können ja schreiben was wir wollen, am Ende will man doch auch was zum Sehen haben. Deshalb geht unser Dank an dieser Stelle wieder an die tollen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Bilder mit uns bei www.pixelio.de geteilt haben. Es sind dies: Spargel mit Garnelen - Jungfernmühle, Johanniskraut - Elza, Spargelfeld - Wilhelmine Wulff, Spargelstecher - Jürgen Sörensen, Spargel weiß - Rolf Handke, Spargelkisten - Peter von Bechen, Spargel grün - Joujou, Spargelspitze - Uschi Dreiucker.



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