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Anspruchsvolles Sprachgenie


Am Ende ist es mit einem Graupapagei wie mit einem kleinen Kind: Es reicht nicht, ihn mit ausreichend Spielzeug zu versorgen, man muss sich auch mit ihm beschäftigen. Wenn Sie also am Schreibtisch sitzen, lassen Sie ihn doch auch etwas "arbeiten".  

Anspruchsvolles Sprachgenie

Rund 30 Millionen leben in deutschen Haushalten. Damit liegen wir hinter Russland auf Platz 2 im europäischen Ranking der Haustierliebhaber. Zwar halten „Miez“ und „Bello“ seit Jahren unangefochten die Spitzenplätze der Beliebtheitsskala, während Ziervögel es schwer hätten, nimmt man die berühmte „5 % Hürde“ in einem tierischen Parlament vertreten zu sein. Ein bisschen ungerecht, denn manche von ihnen kann man schon fast als hochbegabt bezeichnen wie zum Beispiel Graupapageien, die bis zu 100 Wörter nicht nur nachplappern, sondern sogar zielgerichtet verwenden können.

Gut prüfe, wer sich lange binde

Die Lebenserwartung von Graupagageien liegt bei guter Pflege und artgerechter Haltung weit, aber wirklich weit über der der meisten anderen so geschätzten tierischen Begleiter. Bis zu 60 Jahre können sie erreichen, eine Partnerschaft von Mensch zu Tier oder umgekehrt, die also länger dauern kann als so manch‘ eine Ehe. Und das wichtig, denn „Psittacus erithacus“ ist nicht nur ein wahrer Schlaumeier, sondern obendrein auch noch ziemlich sensibel. Hat er sich einmal an „seinen“ Menschen gewöhnt, kann er sich schnell von einem liebevollenFamilienmitglied, zu einem nervtötenden Schreier, Beißer oder Rupfer, der sich mit Beharrlichkeit alle Federn ausrupft entwickeln, wenn seine Bezugsperson nicht mehr für ihn da ist. ein Rupfer, nervtötender Schreier oder Beißer werden, bleibt seine Bezugsperson auf einmal fern.

Sind auch am Tage grau

Nun gibt es ja unzählige verschiedene Papageienarten: Große und kleine, buntschillernde und eben die Graupapageien. Ja, die, denn ganz korrekt teilt sich die Art in zwei Unterarten, den Kongo-Graupapagei, der hauptsächlich in Gabun vorkommt und den etwas kleineren Timneh-Papagei aus Sierra Leone. Im Gegensatz zu vielen anderen Papageienarten punkten sie eben nicht durch ihre Farbenpracht, schließlich kommen sie im schlichten Grau daher, nur der Schwanz ist meist leuchtend rot, dafür aber gehören sie eben zu den ausgesprochen schlauen Vertretern ihrer Art.

Fast wie zu Hause

Hält man sich vor Augen, dass beide Arten – egal ob aus Gabun oder eben doch aus Sierra Leone, in den Randgebieten tropischer Regenwälder zu Hause sind, ist eigentlich schon klar, dass man auch fernab der Heimat für eine artgerechte Unterbringung sorgen muss, damit sich die Tiere wohlfühlen. Am besten eignet sich dafür eine geräumige Zimmervoliere, die abwechslungsreich mit unterschiedlich dicken Naturästen oder Sisalseilen ausgestattet ist und viel Platz zum Sitzen, Hangeln und Spielen bietet. Aber egal, wie groß der Käfig auch sein mag, damit Ihr neuer Lebensgefährte sich so richtig ausleben kann, muss er auch richtig fliegen können und dafür ist auch der geräumigste Käfig meist zu klein. Also gilt es nicht nur den Käfig entsprechend den Bedürfnissen der Tiere auszustatten, sondern auch die Freiflugumgebung möglichst gefahrenfrei zu gestalten. Achten Sie darauf, dass Gardinen den Flug gegen die Fensterscheibe verhindern, keine giftigen Pflanzen im Zimmer sind und größere Spalten zwischen Möbeln und Wand abgedeckt sind, um ein Einklemmen zu verhindern. Und natürlich sind auch

Ein Papagei ist kein Papagei

Papageien sind hochsoziale Tiere. In der Natur leben sie niemals alleine – ganz im Gegenteil: sie leben – meist in Einehe - mit einem artgleichen Partner. Viele von ihnen sind sogar Schwarmtiere und fühlen sich am wohlsten, wenn sie neben ihrem Lebenspartner noch andere Artgenossen um sich haben. Als Mensch werden Sie zwar ein wichtiger Bestandteil des Vogellebens sein, aber den Vogelpartner können Sie auch mit noch so viel Liebe und Zuwendung nicht ersetzen.

Er will doch nur spielen

Am Ende ist es mit einem Graupapagei wie mit einem kleinen Kind: Es reicht nicht, ihn mit ausreichend Spielzeug zu versorgen, man muss sich auch mit ihm beschäftigen. Wenn Sie also am Schreibtisch sitzen, weil Sie unbedingt noch etwas zu Ende bringen müssen, dann lassen Sie Ihren Freund doch einfach mittun. Genau wie Sie auch, wird er gern zu Papier und Bleistift greifen, auch wenn die Ergebnisse sich am Ende vielleicht nicht unbedingt vergleichen lassen. Oder er liebt es mit einem Waschlappen zu spielen,  während sie Staub wischen. Auch das Vorlesen ist eine Art passiven Spielens. Der Papagei ist in Ihrer Nähe, kann Ihrer Stimme zuhören und Ihre Nähe genießen.

Meine Körnchen ess ich nicht

Graupapageien sind sehr anspruchsvoll, was die Ernährung angeht. Je nach Alter, Geschlecht, Unterbringung, Jahreszeit und Aktivität des Tieres sind die Bedürfnisse so individuell, dass es nicht so ganz einfach ist, die optimale Futterzusammenstellung zu finden. Neben einem Körnermix sollten Sie regelmäßig Obst und Gemüse Äpfel, Ananas, Bananen, Birnen, Erdbeeren, Melonen, Weintrauben, Kirschen, Mandarinen und Himbeeren sowie Erbsen, Endivie, Aubergine, Fenchel, Radieschen, Tomaten, Hagebutten, Kümmel und Estragon anbieten. Auch Nüsse mögen sie in der Regel gern, doch sollte man diese nie mit der Schale  verfüttern, da hier die Gefahr besteht, dass sich die Graupapageien mit dem Aspergillus infizieren und krank werden. Ebenfalls sehr gefährlich sind Avocados. Sie sind giftig für die Tiere und sollten daher genauso wenig unter das Futter gemischt werden, wie Zitronen, Grapefruit, Rhabarber und Pflaumen, die für Graupapageien unverträglich sind.

Die Sprachgenies

Wahrscheinlich liegt einer der Hauptgründe für ihre Beliebtheit in ihrer nahezu legendären Spachbegabung. . So hat der Graupapgei Alex (geboren 1976, gestorben 2007) der Wissenschaftlerin Irene Pepperberg weltweite Berühmtheit erlangt. Denn Alex war weit davon entfernt einfach nur eine beliebige Anzahl von Vokabeln nachzuplappern, sondern bewies, dass er durchaus Begriffe und Gegenstände in Verbindung bringen konnte.

So beliebt und so gefährdet

So anspruchsvoll ihre Haltung auch sein mag, nach wie vor gehören sie zu den am meisten gehalten Großpapageien und das wohl nicht nur in Deutschland. Nach wie vor werden illegale Wildfänge geschmuggelt und die Bestände durch diese „Wilddieberei“ stark bedroht. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Tiere deshalb auf der letzten Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens unter höchsten Schutz gestellt.

Folglich gelten seit einigen Tagen für den Handel mit Graupapageien noch strengere Regelungen als zuvor: Der kommerzielle Handel mit Wildfängen ist grundsätzlich verboten. Aber auch legale Nachzuchten dürfen nur noch mit einer EG-Vermarktungsbescheinigung ge- und verkauft werden.

Dieses Dokument muss bei der zuständigen Artenschutzbehörde, bei der das Tier gemeldet ist, beantragt werden. Das Veterinäramt erteilt hierzu weitere Auskünfte unter 02271/83-4215 oder auch per Mail an carmen.reinders@rhein-erft-kreis.de



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