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Darf ich Ihren Hund zum Essen einladen?


„Gesunde Ernährung“, erklärt Liane Büttner, die seit 2003 Gesundheitsberaterin ist und eine ganzheitliche Praxis betreibt, „ist in den letzten Jahren nicht mehr nur ein Thema, das Menschen angeht. Was für uns gilt, gilt auch für Haustiere.“  

Darf ich Ihren Hund zum Essen einladen?

Zunächst bin ich überrascht als Liane Büttner, die ich auf einer Lifestyle-Messe im Bergheimer Medio kennenlerne, meinen Hund zum Essen einlädt; die freundliche Dame vertreibt artgerechtes Futter für Hunde und Katzen. In Gedanken sehe ich schon die Fressnäpfe in den Augen unseres Hundes leuchten und willige gern in Ihr Angebot ein. Also vereinbaren wir einen Beratungstermin, denn einfach auf-die-Dose-fertig-lecker ist das Ding von Liane Büttner nicht. „Ich möchte durch Beratung überzeugen und aufklären“, ist ihr Credo.

„Gesunde Ernährung“, erklärt mir Liane Büttner, die seit 2003 Gesundheitsberaterin ist und eine ganzheitliche Praxis betreibt, „ist in den letzten Jahren nicht mehr nur ein Thema, das Menschen angeht. Was für uns gilt, gilt in gleichem Maß für unsere Haustiere. Nur eine artgerechte und gesunde Ernährung sorgt für ein langes und beschwerdefreies Leben.“ Aber was ist nun artgerecht und gesund. Dose oder Trockenfutter, Barfen oder selber kochen? Mittlerweile ist das Angebot auf dem Tierfuttermarkt so groß, dass man kaum noch den Überblick wahren kann und dringend auf Beratung angewiesen ist. Wir alle kennen die für den Menschen gültige Ernährungspyramide, doch was brauchen Hund und Katz, um gesund und vital zu bleiben?

 

 

Katzen würden Mäuse kaufen und Hunde Fleisch fressen

„Schauen Sie“, erklärt mir Frau Büttner, „angenommen Ihr Hund wäre nicht Ihr Hund und Sie würden nicht für sein Futter sorgen, sondern er müsste selber für sein Fressen sorgen. Woraus würde das bestehen?“ Natürlich brauche ich nicht lange zu überlegen. „Körnchen“, also Trockenfutter, würde er in der freien Wildbahn wohl kaum finden, er wäre auf seine Jagdbeute angewiesen, wäre also ein Fleischfresser. „Auch wenn uns der Gedanke vielleicht fremd geworden ist“, fährt sie fort, „Hunde und Katzen sind fleischfressende Jäger und würden sich fast überwiegend von Fleisch ernähren.“

„Aber woher soll ich denn nun wissen, welches Futter nun wirklich gut ist für meinen Hund?“ frage ich verunsichert und berichte ihr, dass unser Futtermittellieferant das Trockenfutter, das wir bisher gefüttert haben, aus dem Sortiment genommen hat, da der Hersteller nicht nur die Zusammensetzung geändert habe, sondern sich weigere die geänderten Anteile von Rind und Schwein in Prozenten zu benennen. „Kenne ich“ winkt Frau Büttner ab und erzählt: „Als nach vielen Jahren wieder ein Hund ins Haus kam, da war für mich klar, dass auch unsere Ninni artgerecht und gesund ernährt werden sollte. Entsprechend habe ich mich auf die Suche gemacht und war erstaunt und erschrocken, was alles so im Futter steckt.“ In diesem Zusammenhang erwähnt die zertifizierte Ernährungsberaterin für Karnivoren (Hunde & Katzen) das sehr gut recherchierte Buch von Hans Ulrich Grimm ‚Katzen würden Mäuse kaufen‘.

Im Dschungel der Inhaltsangaben

Laut Futtermittelrecht ist es nämlich so, dass sich hinter dem Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“ so ziemlich alles verstecken kann, was nicht Muskelfleisch ist. Dazu gehören auch Haut, Schwarten, Wolle, Hufe, Euter, Federn und Hörner, Hühnerköpfe und Füße, Geschlechtsorgane und Därme. „Anifit verwendet nur Fleisch, das auch für die menschliche Ernährung zugelassen ist!“, erklärt sie. Neben Muskelfleisch dürfen nur die Innereien Pansen, Herz, Leber, Niere und Lunge sowie Hähnchenmägen, Strossen und Karkassen in die Dose. Füllstoffe wie Soja und Mais sowie Pflanzen- und Getreidemehle, Zucker und Konservierungsstoffe haben im Hundefutter nichts zu suchen“, fährt Liane Büttner fort und erklärt mir, dass der Fleischanteil im Hundefutter sehr unterschiedlich ausfällt. Der Hund mit seinem nur drei Meter langen Darm ist aber spezialisiert auf Eiweißverdauung, er braucht einen weitaus größeren Fleischanteil als der Mensch, dessen rund sieben Meter langer Verdauungstrakt auch andere Nahrung problemlos verarbeiten kann. Der Hund ist eben im Gegensatz zum Menschen kein Allesesser, sondern braucht hauptsächlich Fleisch.“

Aika ist begeistert

Derweil wir uns unterhalten schwänzelt unser Hund begeistert um sie herum und lässt sich von ihr ausgiebig mit Streicheleinheiten verwöhnen, was allerdings dazu führt, dass der Boden um die beiden herum bald mit einem feinen Teppich von Hundehaaren übersät ist. „Warten Sie es ab“, sagt sie mit Blick auf den Boden, „nach ein paar Wochen werden Sie feststellen, dass sie weitaus seltener zum Staubsauger greifen müssen.“ Da wird sie Recht haben, denn von diesem Phänomen habe ich schon von vielen Hundebesitzern gehört, die ihren vierbeinigen Freund auf einen höheren und hochwertigeren Fleischgehalt umgestellt haben. Auch beim Hund kommt Schönheit eben doch von innen.

Im Prinzip überzeugt mich was die Futterexpertin mir zum Thema artgerechte Hundeernährung erzählt, aber noch müssen wir abwarten was die Hauptperson zum Futter sagt, denn schließlich soll Aika und nicht ich sich zukünftig gesund ernähren. Die hat sich unterdessen nach genug Streicheleinheiten in ihr Körbchen verzogen und hält ein kleines Schläfchen. Mäuschenleise öffnet Liane Büttner eine Probierdose und stellt sie kommentarlos auf den Tisch. Wortlos bedeutet sie mir abzuwarten und während ich sie noch fragend ansehe, hebt Aika den Kopf und fängt vernehmlich an zu schnüffeln, um dann stracks zum Tisch zu kommen. „Scheint ja gut zu riechen“, kommentiere ich und nehme selbst einen tiefen Atemzug. Im Prinzip mag ich den Geruch von Dosenfutter nicht und habe auch aus diesem Grund bisher überwiegend Trockenfutter verfüttert, der Inhalt der Anifit-Dose riecht absolut angenehm und natürlich. Bevor wir uns noch lange unterhalten können wird Aika ungeduldig und ich mache, dass ich schleunigst in die Küche komme, um ihr einen Napf zu holen, worauf diese in Rekordgeschwindigkeit ihre Futterschüssel leert und erwartungsvoll auf Nachschub hofft. „Sehen Sie“, strahlt Liane Büttner, „Anifit schmeckt ihr sehr gut.“

Futterqualität nach schwedischem Standard

Leider neigt sich unsere gemeinsame Zeit dem Ende zu, gerne würde ich mich noch länger mit ihr unterhalten, über Hunde, Katzen, Kinder, Essen und das Leben im Allgemeinen und Besonderen, doch auf uns beide warten noch weitere Termine. „Wissen Sie was“, sagt sie zum Abschied, „ich lasse Ihnen jetzt mal die Unterlagen da. Schauen Sie noch einmal alles in Ruhe durch und wenn Sie Fragen haben, können Sie mich jederzeit anrufen. Bestellen können Sie dann, wenn Sie wirklich überzeugt sind.“

Nach unserem Gespräch nehme ich mir die Zeit und google noch ein bisschen zum Thema „Anifit“ und gesunde Tiernahrung. Und siehe: Tatsächlich wird das Futter in Schweden und nach den dort geltenden Regeln produziert und da verstehen Michel aus Lönneberger und Co. keinen Spaß: Hier darf nur Fleisch verarbeitet werden, dass auch für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Entsprechend wird auch beim Tierfutter auf Hormone und Antibiotika, Knochen- und Kadavermehle, bestrahltes Gemüse, Blutmehle, Schlachtabfälle und genmanipuliertes Getreide verzichtet. Doch nicht nur das: Auch für Tierhaltung gelten in Schweden strenge Vorschriften, die regelmäßig vom schwedischen Lebensmittel- und Veterinäramt kontrolliert werden. So ist nicht nur Stroh in den Boxen, sondern auch die Weidehaltung von Rindern Pflicht. Ähnliches gilt für die Hühnerhaltung. Nicht nur ist die konventionelle Käfighaltung in Schweden tabu, für alle Ställe, egal ob für Rind, Schwein oder Geflügel gilt ein Tageslichtgebot. Das kommt nicht nur dem lebenden Tier zugute, sondern sorgt natürlich auch für eine ausgezeichnete Fleischqualität.

Der Staubsauger bleibt im Schrank

Entsprechend Frau Büttners Angebot habe ich mir ausreichend Zeit genommen, um das Für und Wider einer Futterumstellung abzuwägen. Schlussendlich habe ich mich aber dann doch für „Anifit“ geschieden. Nicht nur, dass mich auch meine eigenen Recherchen zum Thema gesunde Hundenahrung überzeugt haben, denn schließlich kann ja jeder viel erzählen, auch das Handling finde ich überzeugend: Nachdem ich einmal mit ihr abgestimmt habe, welche Futtermengen wir für Aika brauchen, kommen die Dosen jetzt quasi wie im Abo ins Haus und ich brauche nicht mehr „auf den letzten Drücker“ noch etwas bestellen oder organisieren. Andererseits kann ich den Futterbezug jederzeit und ohne Angaben von Gründen abbestellen.

Und siehe da, Frau Büttner hatte Recht: Seitdem unser Hund seit einiger Zeit das neue Futter bekommt haart er tatsächlich merklich weniger und der Staubsauger bleibt im Schrank. Das freut nicht nur mich, sondern auch Aika, weil wir die staubsaugerfreie Zeit nun für ausgedehnte Spaziergänge nutzen.

Fotos: DWW



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