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Warnung vor dem Igel


Im Gegensatz zu uns sind Igel nachtaktiv und gehen auf Beutezug. Im Umkehrschluss heißt das, dass sie, während wir aktiv und munter sind, schlafen und eben nicht so ganz auf der Höhe sind. Bevor also der arme Igel auch nur ahnt, welches Ungemach da ...  

Warnung vor dem Igel

Gerne würde ich diesen Bericht mit einem kleinen (aber versprochen nur einem klitzekleinen) Gejammer beginnen. Nun ist es nämlich so, dass ich von den Damen und Herren der Pressestellen ganz kurz und sachlich ihre Pressemitteilungen auf den Tisch bekomme und dann ist es meine Aufgabe daraus eine gefällige und unterhaltsame Geschichte zu machen. Seufz!

Ist er was er isst?

Seine zoologische Stellung scheint umstritten. Während die einen ihn zu den Eulipotyphla zählen, beharren andere darauf, dass er in der Gruppe der Höheren Säugetiere eine eigene Ordnung, nämlich die der Erinaceomorpha darstelle. Wobei nicht ganz klar ist, ob er nun ordentlich ist oder eher nicht. Wir hingegen nennen ihn schlicht und ergreifend Igel. Ein recht putziger Geselle mit einem Fell aus rund 6.000 bis 8.000 modifizierten Haaren, die wir dann auch wieder ganz schlicht als Stacheln bezeichnen.

Stacheln sind kein Panzer

Nun kann ein Igel zwar in der Regel ziemlich flott unterwegs sein, bis zu 10 Stundenkilometer soll er schon erreichen, allerdings neigt er in Gefahrensituationen weniger dazu die Flucht zu ergreifen. Stattdessen rollt er sich einfach zu einer stacheligen Kugel zusammen und hofft, dass den meisten Angreifern schnell die Lust vergeht, wenn sie sich an seinen spitzen Stacheln gepickt haben. Im Prinzip keine dumme Idee, nur eben nicht immer hilfreich.

Im Märzen der Gärtner den Garten umgräbt

Klar, auch wenn der Winter es diesmal recht gut mit uns gemeint hat, jetzt mit Blick auf den März juckt es uns doch in den Fingern, endlich wieder im Garten aktiv zu werden und den „Flurschäden“ des vergangenen Jahres zu Leibe zu rücken. Und ja, bald werden wir auch wieder den Rasenmäher in Betrieb setzen und für die Ecken und Kanten, die der Mäher nicht erreicht, mal eben flugs zur Elektrosense greifen.

Erst gucken, dann mähen

Was in unseren Augen schön und ordentlich ist, kann für Igel allerdings leider auch den Tod bedeuten. Im Gegensatz zu uns sind Igel nachtaktiv und gehen auf Beutezug. Im Umkehrschluss heißt das, dass sie, während wir aktiv und munter sind, schlafen und eben nicht so ganz auf der Höhe sind. Bevor also der arme Igel auch nur ahnt, welches Ungemach da während seiner Schlafenszeit auf ihn zukommt, kann es schon zu spät sein. Schauen Sie also bevor sie zu Kreiselsense, Rasenmäher und Co. greifen erst einmal nach, ob sich nicht durch Zufall im hohen Gras, unter der Hecke oder einem Busch nicht noch ein Igelchen versteckt. Und wenn ja, dann bleiben Sie doch geduldig und lassen sie „Monsieur“ oder „Madame“ doch einfach noch eine kleine Runde pennen oder wollten Sie so unsanft aus dem Schlaf gerissen werden?

Aus der Igel-Perspektive

Lassen Sie mal Ihre Fantasie spielen und stellen Sie sich vor, Sie sind ein Igel … Na? Klingelt’s? Bestimmt! Treppenstufen werden zu einer echten Kletterpartie und der Sturz in einen Kellerschacht kann für Sie das Aus bedeuten. Oder ein Gartenteich. Ohne ein bisschen Hilfe kommen Sie da unter Umständen auch nicht mehr raus und müssten elend ertrinken. Engmaschige Drahtzäune und vieles mehr machen Ihnen das Leben echt schwierig. Was wir Ihnen damit sagen wollen? Schauen Sie sich doch mal in Ihrem grünen Reich um und überlegen Sie, was Sie mit vielleicht nur wenig Aufwand tun können, damit es den kleinen Kerlchen bei Ihnen gut gefällt.

Der Dank des Igels

Um jetzt noch kurz vor Schluss unseren lateinischen Wortsalat aufzulösen: Eulipotyphla sind schlicht und ergreifend Insektenfresser und genau das tut er nämlich am liebsten: Käfer und zwar vor allem Laufkäfer, Ohrwürmer, die Larven von Nachtschmetterlingen, Regenwürmer aber auch Nackt- und Gehäuseschnecken gehören zu seinen Lieblingsgerichten. Und gerade letztere wollen wir ja nicht unbedingt in unserem Garten haben. Lassen Sie also das Gift im Giftsschrank und dem Igel sein Essen – ist wahrscheinlich für alle besser … Und überdies – haben Sie keine Angst um ihr Obst oder Gemüse – das mögen Igel nämlich nicht. Wenn da geknabbert wurde, dann höchstens von des Igels Beute.

Erste Hilfe für den Igel

Sollten Sie auf einen kranken oder verletzten Igel treffen, bringen Sie am besten so schnell wie möglich in professionelle Hände, die das Tier fachgerecht behandeln können. Meist kann Ihnen hier Ihre Stadtverwaltung mit den richtigen Ansprechpartnern helfen.

 

Fotos: „Nagelschere“ – Gartenhaus Test; Elektrosense – Wandersmann, Rasen und Schilf – Löwenzahn, Gartengeräte – Rolf Handke, Rasenmäher – Rudolf Ortner BabyIgel – Andreas Depping, Junger Igel – Peter Smola, Igel auf der Walz – Rita Köhler, Igel im Gras – Hermann J. Salzer, Schnecke - Luise. Alle bei www.pixelio.de



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