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Da blüht uns was


Oh ja, man kann es nur staunend und neidlos anerkennen: Die Zülpicher haben sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt, um Gartenkenner und Blumenfreunde nicht nur mit allem, was die Natur im Laufe des Jahres hervorbringt, sondern auch mit viel ...  

Da blüht uns was

Eigentlich gehören Zahlen, gerade wenn es sich um wahre Superlativen handelt, wohl eher in statistische Jahrbücher oder vielleicht ins Guinnessbuch der Rekorde, aber angesichts der Fülle, die uns in Zülpich erwartet, kann man sich die ein und andere Zahl einfach nicht verkneifen: Ein Band aus 3000 Rosen säumt die obere Seepromenade, rund 40.000 Narzissen werden in der ersten Blumenhallenschau das Frühlingserwachen präsentieren und damit nicht genug: mehr als 100.000 Blumenzwiebeln werden im Frühjahr verteilt über das ganze Gelände der Landesgartenschau ihre Blütenpracht entfalten.

Oh ja, man kann es nur staunend und neidlos anerkennen: Die Zülpicher haben sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt, um Gartenkenner und Blumenfreunde nicht nur mit allem, was die Natur im Laufe des Jahres hervorbringt, sondern auch mit viel schmückendem Beiwerk zu erfreuen und zu unterhalten.

Beim Zweiten Mal wird alles gut

Nur ganz knapp hatte die Römerstadt 2007 den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 verpasst – der ging an den Mitwerber, die Stadt Hemer, aus dem Märkischen Kreis. „Es war wieder ein sehr knappes Rennen. Beide Bewerbungen hatten ein sehr hohes Niveau und waren nach Ansicht der Kommission gut geeignet für die Durchführung einer Landesgartenschau.“ So Minister Eckhard Uhlenberg damals. Aber „Einmal ist Keinmal“ müssen sich die Zülpicher gedacht haben und reichten schon einige Monate später eine erneute Bewerbung für die Landesgartenschau 2014 ein und erhielten, wohl verdientermaßen, den Zuschlag.

Die Landesgartenschau Zülpich 2014 öffnet am Mittwoch, 16. April 2014 ihre Tore bis zum Sonntag, 12. Oktober 2014.
Einlass- und Kassenöffnungszeiten: täglich 9.00 bis 19.00 Uhr
Verweildauer auf dem Gelände: Bis Einbruch der Dunkelheit, max. bis 21.00 Uhr.
Für Sonderveranstaltungen gelten andere Öffnungszeiten, welche mit der jeweiligen Veranstaltung bekannt gegeben werden.
Tageskarte Erwachsener: 15,50 Euro, Kinder bis 17 Jahre haben freien Eintritt

Sechs Jahre harte Arbeit

Nachdem sich Zülpich mit dem Votum der Jury vom 8. April 2008 erfolgreich gegen Hamm behauptet hatte, konnte man endlich loslegen und gründete „zur Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung sowie den Rückbau der Landesgartenschauim Februar 2009 die Landesgartenschau Zülpich 2014 GmbH.

Da war das Team um den Geschäftsführer der Landesgartenschau Zülpich, Christoph M. Hartmann, froh über den milden Winter und das schon fast sommerlich anmutende Frühjahr, um für die Eröffnung am 16. April alles parat zu haben.

Schon bald konnte mit der Umgestaltung des Wassersportsees zum Seebad begonnen werden, dessen Ufer mit Strand und schwimmenden Pier, Wasserspielplatz und Relaxliege ausgestattet wurden und Raum für Bewegung und Entspannung bieten, während auf der oberen Promenade 14 unterschiedlich gestaltete Hausgärten viel Anregung für die Anlage eines völlig individuellen Gartenparadieses bieten. Vom „Garten der Aussicht“ über den „Wohlfühlgarten“ bis hin zum italienischen Villengarten zeigen die verschiedenen Ideen, dass sich ein großer Traum auch auf relativ kleinem Areal verwirklichen lässt.

In Nordrhein-Westfalen gab es bereits 1970 eine erste Landesgartenschau. Durch die Landesgartenschauen soll die Lebensqualität und das ökologische Klima in den Städten verbessert werden. Ebenso sollen Gartenschauen regionalpolitische Entwicklungsziele unterstützen, strukturfördernd wirken und städteplanerische Ziele vorantreiben.
Die Landesgartenschau 2014 in Zülpich ist bereits die 20. Schau, die in Nordrhein-Westfalen ausgerichtet wird.

Der Prinz, der Dornröschen wachküsst

Bisher ging man allgemein davon aus, dass Zülpich als ehemals römische Kleinstadt auf eine rund 2000jährige Geschichte zurückblicken kann. Doch weit gefehlt: Bei Ausschachtarbeiten im Baugebiet „Seegärten“ wurden im November 2009 überreste von Gerätschaften aus der Jungsteinzeit zu Tage gefördert, die Siedler im 4. Jahrtausend vor Christus benutzt haben. Und nun ja, wie es so geht, der Zahn der Zeit hat eben auch an Zülpich genagt und es ein bisschen in den Dämmerschlaf versetzt. Auch dies einer der Gründe für die vehemente Bewerbung um die Landesgartenschau, denn, wie Bürgermeister Albert Bergmann es so treffend formulierte: „Die LaGa wird der Prinz sein, der das Dornröschen Zülpich wachtküsst.“

Doch anders als im Märchen wurde hier nicht nur geholzt und sich durch die Rosen gehackt. Zwar wurde der Wildwuchs beseitigt, aber dafür auch gleich durch Neuanlagen rund um den Wallgraben aufgehübscht. Ein besonderer Anziehungspunkt hier dürfte auch der Bereich der Grabgestaltung, bisher immer ein echter Publikumsmagnet bei Gartenschauen sein. Auf 40 Schaugräbern präsentieren Friedhofsgärtner und Steinmetze welche vielfältigen Möglichkeiten der harmonischen Grabbepflanzung sich bieten. Aber auch der neue Trend der sogenannten Memoriam Gärten präsentiert sich erstmals auf einer Landesgartenschau, bei der die Gräber in eine komplett gärtnerbetreutes Grabfeld eingebettet werden, der sich so mehr als ein ständig gepflegter Garten denn als Friedhof präsentiert.

The show will go on

Nun könnte man ja meinen, dass mit den verschiedenen gartenbaulichen Elementen schon mehr als genug für die Unterhaltung der Besucher geboten wird, aber wie bei solchen Veranstaltungen wohl üblich – genug ist noch lange nicht genug. Mehr als 1000 Tagesveranstaltungen aus vielen Bereichen wie Tanz, Theater, Musik, Literatur, Sport und Bewegung, darunter Highlights wie die „italienische Opern-Nacht“ oder „Spirit of Ireland“ können sich die Besucher freuen. Daneben präsentieren sich in elf verschiedenen Blumenhallen floristische Besonderheiten und die neuesten Trends aus der Welt der Blumen.

Alle in einem Boot

Sinn und Zweck einer Landesgartenschau besteht ja nicht nur darin, den Besuchern für einen begrenzten Zeitraum ein Garten-Event der besonderen Art zu bieten, vielmehr soll sie, wie Minister Johannes Remmel es formulierte „ein Instrument der grünen Stadtentwicklung“ darstellen und über ihre eigentliche Ausstellungszeit hinweg einen bleibenden Wert darstellen und vermitteln. Entsprechend standen im Rahmen der diesjährigen auch Fördergelder in Höhe von 1 Millionen Euro für die Aufwertung der 24 Zülpicher Ortschaften zur Verfügung. Damit diese Gelder nicht „am Bürger vorbei“ investiert wurden, wurden die Bürger an den Investitionsentscheidungen im Rahmen der Föderrichtlinien beteiligt. Hierbei standen die jeweilige Aufwertung und Neugestaltung der Dorfplätze in der Regel an Platz 1 der Wunschlisten. Und um möglichst viel „für sein Geld“ zu bekommen, engagierten sich zahllose Bürger, um die Lohnkosten gering zu halten. Auch dies ein erfreulicher Aspekt – die Landesgartenschau zieht nicht nur Besucher aus dem Umland und der Region an, sie stärkt auch den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Zülpicher Bürgerschaft.

Fotos: LV

 



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