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„Unterwegs zu neuen Chancen“


Der jährliche Empfang der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus ist eine im Rhein-Erft-Kreis lang und gern gepflegte Tradition, bietet er doch die Möglichkeit sich fernab von politischen Gremien auszutauschen und ein Forum für Gespräche mit ...  

 „Unterwegs zu neuen Chancen“

Der jährliche Empfang der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus ist eine im Rhein-Erft-Kreis lang und gern gepflegte Tradition, bietet er doch die Möglichkeit sich fernab von politischen Gremien auszutauschen und ein Forum für Gespräche mit Bekannten, Kollegen und Freunden für die im täglichen Arbeitsablauf oft zu wenig Zeit bleibt.

Nachdem der Angelsdorfer Gospelchor „Joyful Voices“ die Gäste musikalisch auf den Abend, der traditionell immer im Rittersaal von Schloss Bedburg stattfindet, eingestimmt hatte, wurde auch für den diesjährigen Empfang ein übergreifendes Rahmenthema gewählt, das sich mit den Zukunftsperspektiven des Landbaus auseinandersetzt. „Der Druck auf die Fläche wächst“, so Landrat Werner Stump in seiner Ansprache. „Neben den Wünschen der Kommunen, die weitere Gewerbeflächen erschließen wollen, sei auch die Flächenverfügbarkeit durch die Fortschreibung des Tagesbaus und der Ausbau der Verkehrsflächen zu beachten.“ Dazu kommt, dass mit Entwicklung und Einführung des Projektes Regiogrün Aussagen zur Raumentwicklung und Sicherung von Freiräumen im Bereich der Naherholung und des Naturschutzes zu berücksichtigen seien.

Der Blick über den Tellerrand

Doch nicht nur mit der Frage der zur Verfügung stehenden Flächen müssen sich moderne Landwirte auseinandersetzen. In seiner rund einstündigen Ansprache erläuterte der Bonner Agrarökonom Professor Ernst Berg, dass der prognostizierte Klimawandel in der rheinischen Region wohl weniger und wenn dann eher positiv zum Tragen käme, doch schon längst sind die Zeiten der regionalen Märkte vorbei, müssen sich auch die heimischen Erzeuger dem globalisierten Weltmarkt stellen. „Würde in China pro Kopf und Jahr nur ein Kilogramm mehr Schweinefleisch konsumiert werden“, so der Professor, „so würde eine Reduzierung des Fleischkonsums in Europa und Amerika um rund fünf Kilo pro Kopf und Jahr angesichts der chinesischen Bevölkerungsdichte nicht ausreichen, um dieses „mehr“ auszugleichen.“ Dazu kommt, dass aufgrund veränderter politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Erzeuger von Nahrungsmitteln, egal ob es sich dabei um Getreide, Obst, Gemüse oder tierische Produkte wie Milch, Butter, Eier oder Fleisch handelt, längst mit den auf dem Weltmarkt gehandelten Preisen auseinandersetzen müssen.

 

Ein paar Fakten am Rande

Auch wenn in den letzten Jahrzehnten ein guter industrieller Mix im Rhein-Erft-Kreis entstanden ist, wird das Landschaftsbild nach wie vor stark vom Ackerbau geprägt. Rund 35.489 ha werden landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anteil der Viehwirtschaft mit rund 3.000 Rindern, davon rund 1.000 Milchkühe, relativ gering ist. Noch sind die Betriebe in unserer Region flächenmäßig gut ausgestattet: Mit rund 52,8 ha liegen pro Betrieb liegen sie weit über dem im Rheinland üblichen Durchschnitt von rund 28,8 ha landwirtschaftlich geprägter Fläche pro Betrieb.
(Quelle: Rheinischer Landwirtschaftsverband)

Multitalent Landfrau

Gerade in der Landwirtschaft haben Frauen schon immer eine tragende Rolle im Unternehmen gespielt. Doch aus den „Helferinnen“ von einst haben sich längst wahre Multitalente entwickelt, wie Marlies Kolping, die Vorsitzende der Landfrauen in ihrer Ansprache erläuterte. Nach dem Motto „Unterwegs zu neuen Chancen“ gestalten die Landfrauen aktiv die Zukunft ihrer Betriebe mit, reagieren auf marktwirtschaftliche Veränderungen und erschließen oft neue Geschäftsfelder wie die Möglichkeit Nahrungsmittel nicht nur gezielt vor Ort beim Erzeuger einkaufen zu können, sondern dies auch mit dem Erlebnis „Bauernhof“ zu verknüpfen. „Hier“, so betonte sie, „ist es gut und wichtig, dass auch die Landfrauen sich seit Jahren in verschiedenen Gremien zusammenschließen und engagieren würden, um sich gegenseitig zu inspirieren und zu unterstützen.“

Köstliche Vielfalt

Wer sich durch die graue Theorie nicht von der Wichtigkeit der Landwirtschaft beeindrucken lassen wollte, der wurde spätestens von dem sich an die Ansprachen anschließendem Essen überzeugt: Aus den Erzeugnissen hatten die Landfrauen wieder ein Buffett zusammengestellt, das seinesgleichen suchte: Nahezu unüberschaubar die Zahl an Salaten, Brotsorten, Käse und Fleisch mit der sie die Gäste zum Schluss verwöhnten.

Fotos vom Landwirteempfang: Laetitia Vitae, alle weiteren RLV, Andrea Dahrenberg



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