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Auf dem Pilgerweg


Auch wenn man unter dem Jakobsweg hauptsächlich den Camino Francés, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens versteht, die von den Pyrrenäen bis zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela reicht, versteht – die Pilgerroute ..  

Auf dem Pilgerweg

Auch wenn man unter dem Jakobsweg hauptsächlich den Camino Francés, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens versteht, die von den Pyrrenäen bis zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela reicht, versteht – die Pilgerroute beginnt genau genommen mit dem ersten Schritt, den Sie aus Ihrer Haustür tun, um sich auf den Weg zu machen.

Bereits für das 7. Jahrhundert kann die Überzeugung, dass Jakobus der Ältere in Nordspanien beigesetzt worden sein, nachgewiesen werden. Aufschwung erhielt diese Überzeugung nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber im 8. Jahrhundert. Die Könige von Asturien und später von León machten Jakobus zu ihrem Schutzheiligen und vertrauten ihm besonders als Schlachthelfer. Seit etwa 930 pilgerten erste Gläubige aus Aquitanien und dem Bodenseegebiet zum Grab des Apostels. Erst im 11. Und 12. Jahrhundert entwickelte sich die Pilgertradition und erlebte durch die Einführung eines vollkommenen Ablasses ein neuer Aufschwung, der bis nach Skandinavien und Mittel- bis Osteuropa reichte. Nach dem Niedergang der Pilgerideale zu Beginn der frühen Neuzeit erlebte diese mit der Wiederentdeckung der Gebeine, die 1884 von Papst Leo XIII. als echt anerkannt wurden, einen neuen Aufschwung. Auch die beiden Weltkriege wirkten sich negativ auf die Pilgerzahlen aus, jedoch erlebte das spirituelle Erlebnis einer Pilgerfahrt nach 1945 eine Wiederbelebung. Nachdem 1950 in Paris die erste Jakobus-Gesellschaft mit dem Anspruch, wissenschaftlich zu arbeiten, entstanden war, entwickelten sich immer weitere Jakobus-Gesellschaften in allen Teilen Europas und das Pilgerwesen erlebt seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eine neue Blüte. 1978 wurde der Weg durch den Europarat zum europäischen Kulturweg erklärt. Ziel des Pilgerweges ist, wenn nicht der gesamte Weg ausgehend vom Wohnort des Pilgers, so doch die letzten 100 Kilometer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurückzulegen. Dies wird im Pilgerausweis mit Stempeln an den jeweiligen Stationen belegt und berechtigt zum Tragen der jeweiligen Pilgerabzeichen und zur Beantragung der Pilgerurkunde, der sogenannten Compostela.

Um diesem Gedanken gerecht zu werden, hat der der Landschaftsverband Rheinland zusammen mit der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft mehrere seit dem Jahr 2000 mehrere Routen durch das Rheinland ausgearbeitet und veröffentlicht. 2010 wurde eine weitere Route des Jakobspilgerweges, die von Dortmund über Essen, Düsseldorf, Neuss, Grevenbroich und Jülich bis in das Pilgerzentrum und die Kaiserstadt Aachen als Teil des gesamteuropäischen Netzwerkes führt, entwickelt und eröffnet.

Der Weg führt auch durch Bedburg

Dieser Weg führt auch durch das Bedburger Stadtgebiet und wird jetzt durch eine sogenannte Jakobsweg-Stell vor dem Erfttor in Alt-Kaster, in Kooperation zwischen dem Landschaftsverband Rheinland und der Stadt Bedburg gekennzeichnet.


Diese Stele markiert Alt-Kaster als wichtige Station des Pilgerweges in Richtung Aachen und erinnert an den Ritter, Pilger und Dichter Arnold von Harff. Arnold von Harff wurde 1471 auf Schloss Harff geboren und hat sich 1496 zu einer zweijährigen Pilgerreise – unter anderem nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela – aufgemacht.

Von Frimmersdorf aus kommend verläuft die Route in Richtung Alt-Kaster, um weiter über Königshoven, den Weiler Hohenholz und weiter zum noch auf Bedburger Stadtgebiet liegenden Hahnerhof. Von dort verläuft der Weg sodann über Titz nach Jülich und schließlich weiter nach Aachen. Bedburgs Bürgermeister Gunnar Koerdt freute sich in seiner Ansprache anlässlich der Enthüllung der Stele über die gute Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband und dankte allen weiteren Beteiligten, die zur Realisierung der Stele beigetragen haben.

Vielmehr als eine Wanderung

Ganz anders als eine „normale“ Wanderung verbinden sich mit einer Pilgerreise oft auch spirituelle Momente – der Alltag wird hinter sich gelassen und man beginnt die Welt mit anderen, neuen Augen zu sehen. Diese Erfahrung, die Welt gleich vor der eigenen Haustür noch einmal ganz neu und anders zu erleben, wünschte auch Jutta Eckenbach, die stellvertretende Vorsitzende des LVR, den hier startenden und vorbeikommenden Pilgern: „Denn dieses Zusammentreffen der Menschen ist das, was eine Pilgerreise so besonders macht. Es zeigt den Pilgerinnen und Pilgern, dass sie sich eben nicht auf einem „normalen“ Wanderweg befinden, sondern auf einem Pilgerweg, bei dem es manchmal nicht nur auf das Wandern als solches ankommt.“

Jakobus der Ältere zählt zusammen mit seinem Bruder Johannes gehört Jakobus neben Andreas und Simon Petrus zu den erstberufenen Jüngern Jesus.

Gerade in Spanien ranken sich zahlreiche Legenden um ihn.  So soll Jakobus nach der Himmelfahrt Jesu auf der Iberischen Halbinsel gepredigt haben und mit der Prophezeiung geworben haben, dass er nach seinem Tod Unzählige bekehren werde. Der Überlieferung nach soll er jedoch, entmutigt von mangelnden Erfolgen, am Ufer des Ebro im Gebiet des heutigen Saragossa den Entschluss gefasst haben, seine Mission abzubrechen, als ihm die Jungfrau Maria auf einer Säule erschienen sein soll und ihm ihre Unterstützung zusagte.

Die für den Jakobuskult in Santiago de Compostela ausschlaggebende Legende besagt, dass seine Jünger den Leichnam des Apostels nach der Enthauptung einem Schiff ohne Besatzung, übergaben, das später in Galicien im Nordwesten Spaniens anlandete. Helfer sollen ihn weiter im Landesinneren beigesetzt haben, doch geriet das Grab zunächst in Vergessenheit. Erst nach der Wiederentdeckung im 9. Jahrhundert wurde darüber eine Kapelle, später eine Kirche und schließlich die Kathedrale errichtet, um die herum sich der Pilgerort Santiago de Compostela entwickelte und zu der die Jakobswege führen.

 

Pilger wilkommen

Wer auf seinem Pilgerweg in Bedburg Halt macht, wird nicht nur vom Charme des mittelalterlichen Kulisse in ihren Bann gezogen, sondern kann sich auf über die Gastlichkeit ihrer Bewohner freuen. Der Pilgerstempel, der den Verlauf der Pilgerreise dokumentiert, ist im Pfarrbüro St. Georg Kaster, im Pfannkuchenhaus in der Ortsmitte von Alt-Kaster sowie bei Schreibwaren Wassenberg erhältlich. Weitere Informationen über den wunderschönen historischen Bedburger Ortsteil Alt-Kaster erhalten Sie auch beim Stadtmarketing / Tourismus Bedburg-Kaster / Tel.: 02181/608-243 / www.bedburg.de.

Alexander Koehl, Stadt Bedburg, hat uns umfassend mit Informationen und dem Foto von der Enthüllung der Stele unterstützt - DANKE!
Alle anderen Bilder haben wir bei www.pixelio.de gefunden, es sind dies: Bodenfliese - Didier Derrien, Stadttor Alt-Kaster - josupewo, Jakobsskulptur - Dieter Schütz, die Kathedrale in Santiago de Compostela - Katalogmacher, "Der Weg" - Adoff Riess

 

 



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