×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Bücher und Rosen


Mangelnde Lesefähigkeiten schränken die Wahlmöglichkeiten und Zukunftschancen nicht nur in beruflicher Hinsicht extrem ein. Anders ausgedrückt: Die Fähigkeit das geschriebene Wort lesen und verstehen zu können hat unmittelbaren Einfluss auf das Einkommen  

Bücher und Rosen

Fangen wir unsere neue Geschichte doch mit einer Preisfrage an, nämlich: Was haben Cervantes und Shakespeare gemeinsam? Dass beide zu den ganz Großen der Weltliteratur gehören, dürfte wohl (schon fast) eine Binsenweisheit sein, aber noch etwas eint die beiden, nämlich ihr Todestag an einem 23. April 1616. Wobei wir allerdings bei Wikipedia lernen, dass aber zu beachten ist, dass Shakespeare und Cervantes zwar am gleichen Datum, jedoch nicht am selben Tag, starben. Denn während in Spanien das Datum bereits der Gregorianische Kalender galt, wurde in England noch nach dem alten, nämlich dem Julianischen Kalender gerechnet. Genau genommen starb Shakespeare also 10 Tage nach Cervantes, aber wozu sich mit solch‘ Kleinigkeiten aufhalten.

Bücher und Rosen

Und was hat es jetzt mit den Büchern und den Rosen auf sich? Auch das ist leicht erklärt. In Katalonien findet seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts am 23. April, dem Sankt Jordi-Tag (auf Deutsch Sankt Georg), ein Volksfest rund um das Buch statt. Dann werden nicht nur etliche Buchstände entlang der Straßen aufgebaut und entsprechende Bücher, sondern auch Rosen verkauft. Sankt Georg gilt nämlich nicht nur als der Schutzpatron Kataloniens, sondern auch als Schutzheiliger der Verliebten. Als Zeichen der Wertschätzung schenkt man sich also deshalb wahlweise ein Buch oder eben eine (oder mehrere) rote Rose(n).

Der Welttag des Buches

Dies hat sich die Generalkonferenz der UNESCO zum Vorbild und Anlass genommen und den 23. April zum "Welttag des Buches und des Urheberrechts" erklärt, denn auch wenn man, wie die OECD-Erhebung „Lesen kann die Welt verändern“ aus dem Jahr 2002 festhält, zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch der Meinung war, dass die Lesen und das Verstehen des geschriebenen Wortes durch moderne Telekommunikationsmöglichkeiten an Bedeutung verlieren würde, weiß man heute: Lesekompetenz ist eine fundamentale Voraussetzung, um in der Wissensgesellschaft bestehen zu können. Oder noch schärfer formuliert: Mangelnde Lesefähigkeiten schränken die Wahlmöglichkeiten und Zukunftschancen nicht nur in beruflicher Hinsicht extrem ein. Anders ausgedrückt: Die Fähigkeit das geschriebene Wort lesen und verstehen zu können hat unmittelbaren Einfluss auf das Einkommen und die Gesundheit.

Vorlesen kommt vor Lesen

„Übung macht den Meister“ haben uns unsere Eltern und diesen wahrscheinlich schon unsere Großeltern gepredigt. Aber wie schwer es ist, Dinge und Fähigkeiten einzuüben, zu denen wir nur wenig Bezug haben, hat sicher schon jeder am eigenen Leib erfahren. Um also Kinder vom Sinn des Lesenlernens zu überzeugen, muss man Ihnen zunächst einmal vor Augen führen wie schön, spannend und unterhaltsam die Welt der Bücher sein kann. Wichtig ist es hier vor allem bereits bei den ganz Kleinen, nämlich im Kindergarten, anzufangen und ihnen über Vorlesen neue Welten zu eröffnen. Denn Lesen und gerade das Vorlesen ist nicht nur eine Frage von Bildung, sondern auch von der Entwicklung sozialer Kompetenzen, des sich Zeit füreinander Nehmens und des Zuhörens.

Kerpen investiert in Lesepaten

Bereits vor drei Jahren initiierte die Stadt Kerpen das Projekt „Lesepaten“ und verfügt aktuell über rund 15 bis 17 engagierte Ehrenamtler, die in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen vorlesen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, wie auch Kerpens Bürgermeisterin Marlies Sieburg feststellen musste: „Ich lese gern und wahrscheinlich auch ganz vor“, erzählte sie, „aber als ich zum ersten Mal ein Bilderbuch sozusagen vorlesen sollte, fand ich diese Aufgabe doch ziemlich schwierig, denn wie liest man Bilder vor?“ Damit es also nicht nur mit dem tatsächlichen Vorlesen, sondern auch mit dem Erzählen anhand von Bildern gelingt, investiert die Stadtbücherei St. Martinus in Zusammenarbeit mit dem Büro für bürgerschaftliches Engagement ihren diesjährigen Etat für den Welttag des Buches in die Ausbildung weiterer Lesepaten und wird für einen zweitägigen Workshop wieder eine Referentin der Stiftung Lesen engagieren. „Manch‘ einer stellt im Verlauf des Workshops fest, dass dies vielleicht doch nicht unbedingt sein Ding ist“, meint Barbara Kratz, Leiterin der Stadtbücherei, „aber die meisten bleiben dann dabei. Ein großer Teil unserer Lesepaten ist schon seit den Anfängen dabei und hat immer noch Freude daran.“

Wie zu Hause bist Du in der fremden Sprache?

Stellen wir uns vor wir lebten in England oder Italien, in Frankreich oder gar in der Türkei oder China. Wir würden die Sprache unseres Gastlandes zwar beherrschen, unsere Kinder gehen dort in den Kindergarten und die Schule, aber was würden wir zu Hause sprechen? Klar, unsere Muttersprache. Ganz gleich wie multilingual wir auch sein mögen, die Sprache unserer Eltern wird uns stets am nächsten bleiben. Diese Erfahrung machte auch Birgit Immisch vom Referat für Kultur und Sport im Rahmen einer deutsch-türkischen Lesung mit der Kinderbuchautorin Arzu Gürz Abay: „Man konnte merken, dass die türkisch-sprachigen Kinder die Geschichte zwar auch verstanden, wenn sie auf Deutsch vorgelesen wurde, aber es viel ihnen deutlich leichter, die passenden Antworten zu finden, wenn sie in ihrer Muttersprache gefragt wurden. Erst dann wurden sie richtig lebendig und machten mit ungeheuer viel Spaß an der Freude mit.“

Erftstadt startet durch

Gleich mit 15 Veranstaltungen bietet die Stadt Erftstadt an, wenn es heißt „Ab durch die Hecke – Gartenlust und Gartenfrust“ und Erfstädter für Erfstädter vorlesen.

Den Auftakt macht Rosemarie Köster, die packende Kriminalgeschichten „Tatort Garten“ im Teeladen „Teepünktchen“ am Lechenicher Markt am 22. April um 16 Uhr liest. Die Vorleswoche endet am 28. April, 19 Uhr, mit „Quer durch den Garten – Texthäppchen aus einer Vorlesewoche“, bei Kölsch und Brezel in der Oebelsmühle in Lechenich.

Das Programm liegt an öffentlichen Stellen aus und ist unter www.vhs-erftstadt.de abrufbar. Weitere Informationen bei der VHS unter Rufnummer 02235/409-272.

Und was sonst so?

Mal abgesehen von der Buchhandlung Moewes, die immer wieder mit einem spannenden Literaturprogramm in ihren verschiedenen Filialen punktet, finden Sie in unserem Veranstaltungskalender immer wieder Hinweise auf verschiedene Literaturveranstaltungen, seien es die immer beliebter werdenden Bilderbuchkinos für die Kleinen, die in regelmäßigen Abständen von den verschiedenen Büchereien angeboten werden oder der Literaturherbst, der alljährlich in nahezu allen Kommunen ausgerichtet wird und klar, wir von Laetitia Vitae sind natürlich auch mit an Bord, stellen wir Ihnen doch jeden Monat quer durch die Bücherregale eine Menge verschiedener Bücher und Hörbücher vor. Denn ganz gleich, ob wir selber lesen oder uns vorlesen lassen – mit jedem Buch blättern wir eine Menge neuer Seiten im Buch des Lebens auf.

Wir verziehen uns jetzt in unseren Lesesessel und wünschen Ihnen viel Spaß beim Vorlesen, Selberlesen und Zuhören.

Fotos: Dank an die Stadt Kerpen für das Foto mit Bürgermeisterin Sieburg, der Stadt Erftstadt für die engagierten Lesepatinnen, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels für die beiden Logos und DWW für das Bild vom Buch und den "Mumpf".



Artikel empfehlen: