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Winand Mausbach - Heimatmaler und Chronist


Das Stadtmuseum Bonn würdigt das Leben und Werk des Heimatmalers Winand Mausbach mit einer Ausstellung unter dem Titel "Unterwegs am Rhein". Etliche Gäste, darunter Landrat Werner Stump hatten sich zur Ausstellungseröffnung ...  

Den Bemühungen des Kuratoriums Mausbach mit Unterstützung von Frau Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel ist es zu danken, dass die Werke des Stommelner Malers Wienand Mausbach nun im Bonner Stadtmuseum zu sehen sind. Neben vielen Gästen aus dem Mühlenort, die Mausbach teils noch persönlich kannten, war auch der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Frithjof Kühn, gekommen, um mit seinem Grußwort das Leben und Schaffen des Heimatmalers zu würdigen.

 

Der 1916 in Kerpen-Sindorf geborene Winand Mausbach entdeckte zwar schon früh seine Liebe und sein Talent für die Kunst –mit 19 Jahren war er der jüngste Maler in einer Riege von Künstlern, die sich 1935 an einer Ausstellung im Rheinischen Museum in Köln beteiligten. Doch die allgemeine wirtschaftliche und politische Lage verhinderte, dass er sich hauptberuflich als Maler engagieren konnte. Nach Arbeits- und Wehrdienst konnte er erst 1948, nach dem er im Krieg mehrfach schwer verwundetet worden war, aus der Kriegsgefangenschaft in seine Heimat zurückkehren. „Diese Jahre“, so berichtete Dr. Bernhard Worms, „müssen ihn stark geprägt haben, denn bei unserem ersten Zusammentreffen erzählte er viel und umfangreich von seinen Kriegserlebnissen.“ Dass ihn seine Vergangenheit zwar geprägt, aber nicht traumatisiert zurückgelassen hat, ist wohl auch seiner tiefen Verbundenheit nicht nur zur unmittelbaren Heimat Stommeln und dem (heutigen) Rhein-Erft-Kreis zu danken, sondern auch dem Frieden, den er bei Wanderungen und Ausflügen in die Natur gefunden haben muss, denn seine Bilder, zumeist zarte Bleistiftzeichnungen, strahlen auch heute noch Ruhe und Frieden aus und laden zum entspannten Betrachten ein.

Landrat Werner Stump würdigte Wienand Maus in seinem Grußwort nicht nur als einen liebenswürdigen und bescheidenen Menschen, sondern vor allem auch als großen Chronisten seiner rheinischen Heimat; denn manches, was Mausbach in seinen Bildern liebevoll und detailgetreu festgehalten hat, musste dem fortschreitenden Tagebau widmen. „Gerade die Kleindenkmäler, die Mühlen, die Kapellen, die Bildstöcke sind es, die wir mit unserem Bild von Heimat verbinden“, so Stump, „die zumeist die Grundlage für unsere Identität und Wurzelhaftigkeit bilden.“ So ist es auch ihm ein Anliegen eine umfassende Dokumentation der Kleindenkmäler im Rhein-Erft-Kreis anzulegen, um diese zu erfassen und für die Nachwelt zu erhalten.

Doch Winand Mausbach, der erst nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft neben seinen beruflichen Verpflichtungen als Bau- und Möbelschreiner, ein Fernstudium im Fachbereich Kunst unter der Leitung von Professor W. Offermann, Konstanz, und dem Kunstmaler F. Scharre absolvieren konnte, dokumentierte Bau- und Naturdenkmäler auch weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus. So führten ihn seine Wanderungen und Reisen nicht nur zu den verschiedensten Plätzen rund um Stommeln und zu den Sehenswürdigkeiten des Rhein-Erft-Kreises, sondern auch entlang des Rheins entdeckte er viel Schönes und Malenswertes. Ein Großteil dieser Bilder ist nun im Stadtmuseum Bonn zu sehen und zu bewundern. Detailgetreu geben sie Bauwerke und Landschaften wieder, doch liegt ihr Charme vielleicht gerade darin, dass sie dazu einladen, sie mit genau der gleichen Muße zu betrachten, die der Maler für ihre Entstehung aufgewendet hat.

„Mausbach“, so waren sich Dr. Karl August Morisse und Prof. Dr. Wolfgang Dieter Lebeck im Zwiegespräch einig „entspricht vielleicht nicht den allgemeinen Vorstellungen von zeitgenössischer Kunst, aber“, so die beiden weiter, „dem würde wohl auch Dürers Hase nicht mehr entsprechen.“

Nun ist Kunst ja immer eine Frage des Betrachters. Die Ausstellung „Unterwegs am Rhein“ – Zeichnungen von Winand Mausbach ist noch bis zum 6. Mai im Stadtmuseum Bonn zu sehen.

 

Stadtmuseum Bonn · Franziskanerstraße 9 · 53113 Bonn · Telefon 0228/772877  Öffnungszeiten: Mi 9.30 Uhr – 14.00 Uhr, Do – Sa 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr,
So 11.30 Uhr – 17.00 Uhr, Eintritt 2,50 Euro / 1,60 Euro ermäßigt



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