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Die große Welt im kleinen Bild


„Briefmarken sind für mich kleine Kunstwerke, die oft große Weltgeschichte wiederspiegeln“, erzählt der gebürtige Leipziger, „manchmal sind es große Erfindungen, manchmal auch Umbrüche in der Weltgeschichte."  

Die große Welt im kleinen Bild

Jürgen Streege ist ein Mann der leisen Töne. Nicht laut und raumfüllend, sondern still und leise betritt er die Räume des Kunstvereins Wesseling, wo seit dem vergangenen Freitag seine Bilder mit dem Titel „Gelber Dom“ zu sehen sind. Nicht nur muss man gut zuhören, um zu verstehen, was er mit leiser Stimme erzählt, auch in seinen Bildern spiegelt sich seine Zurückhaltung. „Briefmarken sind für mich kleine Kunstwerke, die oft große Weltgeschichte wiederspiegeln“, erzählt der gebürtige Leipziger, „manchmal sind es große Erfindungen, manchmal auch Umbrüche in der Weltgeschichte. Nehmen Sie zum Beispiel die Briefmarken aus der ehemaligen DDR – ein Spiegel der Zeitgeschichte.“

Briefmarken aus  aller Herren Länder

Und so finden sich in seinen Bildern immer wieder Briefmarken aus aller Herren Länder und aus verschiedenen Epochen; Mal als übermäßig große Wandgemälde vor einer Weihnachtspyramide, manchmal klein als Stempel oder als das, was sie eigentlich sind: sogenannte Postwertzeichen. „Ich frage mich, was passieren würde, wenn man Bilder in einem Museum oder Ausstellung einfach austauschen würde“, sagt er, „wenn man zum Beispiel statt eines bekannten Bildes eine Briefmarke im selben Rahmen zeigen würde“ und Schalk blitzt aus seinen Augen. Diesen Gedanken greift er auch in seinem Werkkomplex „Museumsbilder“ auf und zeigt nicht nur Innenansichten berühmter Museen, sondern tauscht die darin befindlichen Bilder in seinen Bildern durch eben Briefmarken aus.

Werkschau "Gelber Dom"

In seiner Werkschau zeigt Strege, der nicht nur als Maler, sondern auch als Bildhauer und Grafiker künstlerisch tätig ist, Werke aus der Reihe „Gelber Dom“. Dagmar Ueding, Vorsitzende des KV Wesseling, erläuterte den Titel in Ihrer Begrüßungsrede anlässlich der Vernissage wie folgt: „1948 gab es einen Briefblock in gelber Farbe mit dem Motiv des Kölner Doms. Die Alliierten ließen diesen Briefblock nicht zu, er wurde bis auf ein Exemplar, das bis heute bei der Telekom liegt, eingestampft. Durch die Vernichtung erhöht sich der Wert. 2007 wurde der Block im Wert von einer Millionen Euro auf einer Ausstellung gezeigt. Werterhöhung durch Vernichtung? Jürgen Strege fragt: Wo führt das hin?“

Man muss kein Philatelist sein, um sich mit dem Werk von Jürgen Strege anzufreunden. Auch, wer wenig Briefe schreibt und somit nur geringen Bedarf an den kleinen bunten Bildern hat, sollte es nicht verpassen einen Blick auf den „Gelben Dom“ zu werfen.

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juli 2012 jeweils samstags und sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr in den Räumen des Kunstvereins Wesseling, Bonner Str. 43, Wesseling zu sehen.



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