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Wir sind so frei


„Mir war einfach mal wichtig, mit diesen Kulturpreisträgern aus verschiedenen Jahrgängen einmal eine Gemeinschaftsausstellung zu machen“ so Engelbert Schmitz, Leiter des Kulturreferates „und“, so fährt er fort: „Wenn man so möchte ...  

Wir sind so frei

„Kunst“, so die Stellvertretende Landrätin, Christa Schütz, „gebe dem Menschen die Möglichkeit, sein Schaffen frei zu gestalten. Und andersherum sei der Betrachter frei, Kunst nach seinem Belieben zu interpretieren.“

Das ist schön und vor allem auch verständlich, denn nicht immer erschließen sich die Gedankengänge, die im Rahmen von Vernis- und Finissagen geäußert werden, gleich dem kunstinteressierten Publikum. Und ein wenig tröstlich war er wohl auch, denn angesichts der klangvollen Namen, die Engelbert Schmitz und sein Team, zur aktuellen Ausstellung „Kunst im Kreishaus“ in die Galerie geladen hatte, ihres Zeichens alles Kulturpreisträger, konnte einen schon Ehrfurcht erfassen.

Ton und Töne

Vergänglich die Kunst, die Friedbert Diels mit dem „Friedbert Diels Tio“ präsentierte, denn kaum waren die letzten Töne im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung verklungen, war sie fort – seine Kunst. Ganz anders die seiner Frau Dietrun Heide, die ihre Gedanken, Träume und Fantasien in Ton ausformt. Nur wenig findet sich im sich so allwissend gegebenden Internet über die in Frechen ansässige Künstlerin und ihre Kunst. Karg verzeichnet der Keramik-Atlas ihre Kontaktdaten und auch über eine Website verfügt sie nicht. Selbst der Kulturpreis ist damals, 2002, ihr und ihrem Mann nicht für ihr künstlerisches Werk, sondern für ihr Engagement zum Erwerb einer neuen Kirchenorgel für die Alte Kirche in Frechen-Buschbell verliehen worden. Einerseits schade, dass sich in der virtuellen Welt so wenig über sie finden lässt, andererseits lässt einem genau das - die Freiheit, von der Christa Schütz sprach, denn auch, wenn vieles, was sie in der KreishausGalerie präsentiert an real Existierendes erinnert, bleibt dennoch genug Spielraum für die eigene Fantasie und Interpretation.

„Das Leben ist nicht nur Eis und Schokolade“

Diesen Satz von Helga Eitz fanden wir bei unserer Internetrecherche im Rahmen eines Interviews, das Lieselotte Engmann und Tessie Kürten mit der Künstlerin führten. Vielleicht resultiert gerade aus dieser Einstellung ihr Engagement, dass sie im Rahmen ihrer künstlerischen Tätigkeit oft und augenscheinlich gern mit Menschen arbeitet, die am Rande der Gesellschaft stehen. Entsprechend berührend ihre aus Ton gebrannten Skulpturen und fordern zu näherer Betrachtung und Auseinandersetzung heraus.

Wie macht er das

Viele von Wolfgang Göddertz aus Edelstahl und Aluminium bestehenden Skulpturen finden sich im öffentlichen Raum und sind speziell dafür geschaffen worden wie zum Beispiel die "Wasserkinetische Brunnenanlage" am Kölner Ebertplatz, der riesige Golfball vor der Anlage am Velderhof im Stommelerbusch oder der Brunnen vor der Horionschule in Sinnersdorf. Keine Objekte also, die in einer Galerie ausgestellt werden könnten. Für die aktuelle Ausstellung in der KreishausGalerie hat er einige seiner „kleineren“ Arbeiten mit dem Titel „Raumverknotungen“ mitgebracht. Trotz eines (geschätzten) Durchmessers von rund 15 Zentimeter winden und knoten sich Rohre als wären sie von nahezu übermenschlicher Kraft gebogen worden und wirken dennoch leicht und anmutig – nur wie er das schafft, das bleibt wohl sein Geheimnis wie eben so vieles an und in der Kunst.

Von der Freiheit der Interpretation

Keine Erklärungen gibt Holger Hagedorn zu seinem vielfältigen Schaffen ab. Er malt, er fotografiert, formt Skulpturen aus den verschiedensten Materialien und schafft Installationen. Fast mehr noch als jeder andere der ausstellenden Künstler überlässt er es dem Betrachter, was er in dem jeweiligen Bild oder Objekt erkennen will und kann.

„Die Kraft Deiner Seele lässt Wunder geschehen“

Nicht immer macht Lisa Joncker, die bereits 1999 mit dem Kulturpreis ausgezeichnet wurde, in ihren Werken so klare Ansagen. Wobei und nur der Vollständigkeit halber; der gesamte Wortlaut der kreuzförmigen Installation „Dein Glaube macht Wünsche war und die Kraft Deiner Seele lässt Wunder geschehen“. Ganz anders ihre für ihre Arbeiten so typischen Strichmännchen und Symbole. Was meint sie damit oder was sehen wir in ihnen? Lassen Sie sich überraschen, auf alle Fälle lohnt, wie auch bei allen anderen ausgestellten Werken ein zweiter, ein dritter und eigentlich ganz viele Blicke.

Venedig und ein Wandgemälde

Sein, zumindest im Rahmen dieser Ausstellung, flächenmäßig größtes Bild brauchte der in Bedburg ansässige Maler Leopold Peer gar nicht erst mitzubringen, „hängt“ es doch dauerhaft im Sitzungssaal der KreishausGalerie, wobei, da es sich ja um ein Wandgemälde handelt, „hängt“ es eben nicht … Aus seinem Portfolio, das auch Radierungen, Lithographien, Siebdrucke aber auch Skulpturen und dreidimensionale Konzeptionen umfasst, hat er für die Gemeinschaftsausstellung unter anderem zwei Bildnisse venezianischer Masken mitgebracht.

Die Spitze eines Eisberges

Weit über 30 Kulturschaffende aus allen Bereichen des kulturellen und künstlerischen Lebens sind seit der ersten Vergabe des Kulturpreises des Rhein-Erft-Kreises ausgezeichnet worden. „Mir war einfach mal wichtig, mit diesen Kulturpreisträgern aus verschiedenen Jahrgängen einmal eine Gemeinschaftsausstellung zu machen“ so Engelbert Schmitz, Leiter des Kulturreferates „und“, so fährt er fort: „Wenn man so möchte, ist es auch eine Wertschätzungsgeste gegenüber diesen Künstlern, um Ihnen von Seiten des Rhein-Erft-Kreises die Gelegenheit zu geben, gemeinsam mit anderen Kulturpreisträgern eine vielbeachtete Ausstellungsplattform hier in der KreishausGalerie zu bieten.“

Fotos: DWW

 



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