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Ein Monat voller Rosinen


Oh pardon, bevor wir über das wo sprechen und unter Umständen auch das wie klären, sollten wir uns erst einmal über das was verständigen und das ist der 13. LiteraturHerbst, der wie gewohnt im September im Rhein-Erft-Kreis stattfindet.  

Ein Monat voller Rosinen

Sollten Sie tatsächlich zu den Menschen gehören, die Rosinen (mit oder ohne Kuchen) nicht als kulinarisches Highlight begreifen, dann denken Sie sich bitte etwas Anderes aus, aber am Ende werden Sie uns Recht geben (müssen) – denn was uns im September erwartet ist eigentlich kaum noch zu toppen.

Wo gibt’s denn sowas?

Oh pardon, bevor wir über das wo sprechen und unter Umständen auch das wie klären, sollten wir uns erst einmal über das was verständigen und das ist der 13. LiteraturHerbst, der wie gewohnt im September im Rhein-Erft-Kreis stattfindet.

Immerhin, dass sich tatsächlich alle zehn Kommunen und das trotz der in allen Stadtkassen herrschenden Ebbe an dem Festival der Leseratten beteiligen, das ist schon was oder, um Landrat Michael Kreuzberg zu zitieren: „Alles, was man im Rheinland zum Dritten Mal macht, nennt man Tradition, aber 10 Mal? Das ist schon Brauchtum!“

Fast ein bisschen wie Karneval

Mit dem LiteraturHerbst mag es scheinen, geht es ein bisschen wie mit dem Karneval. Zum einen braucht es ein Motto, damit sich alle gemeinsam unter einem Dach wiederfinden und zum anderen wird es dann doch wieder richtig bunt und abwechslungsreich schaut man, was die einzelnen Veranstalter aus dem gemeinsamen Motto machen und sich zum Thema überlegt haben.

Von der Zeit und den Geistern

Diesmal rufen die Literaturbegeisterten die Geister an, genaugenommen die Zeitgeister und bei dem randvollen Programm möchte man sich ja schon fast wünschen, dass sie einen nicht wieder verlassen werden, aber bevor wir jetzt nun weiterschwärmen, wollen wir Sie nicht länger auf die Folter spannen, sondern beginnen die literarische Seance mit ein paar kleinen Kostproben.

Wir ziehen in die Schlacht

Den Auftakt macht wieder Bergheim. Hier präsentiert der Autorenkreis nicht nur seine Sicht der Dinge auf den Geist der Zeit, sondern schickt auch gleich mehrere Poetry Slamer in die Schlacht auf der Jagd nach dem Geist der Zeit. Und kriegerisch geht es weiter, wenn es am 30. September (auch in Bergheim) heißt „Mit Hurra in den 1. Weltkrieg“ – Lieder über den Krieg, Kommentare, Feldpost … Etwas kritischer blickt Erich Maria Remarque, vorgetragen von Claudia Bambach, in der Stadtbibliothek Elsdorf auf die erste große Verheerung des letzten Jahrhunderts zurück. Bei literarischen Häppchen, so hoffen die Veranstalter, werden sich hoffentlich nicht nur die Ohren öffnen, sondern auch die Zungen lockern, denn hier soll nicht nur zugehört, sondern auch mitgeredet und diskutiert werden.

Schlagen wir sie in die Flucht

Angesichts der herrschenden Ungeister unserer Zeit, ganz gleich ob wir sie Finanz- oder Ukrainekrise nennen, es kann einem schon mulmig werden. Aber was dagegen tun? Nehmen wir ihnen doch wenigstens für einen Abend den Wind aus den Segeln und lassen uns ein auf ein bisschen Ironie, ein wenig Satire und viel Unterhaltung. Wo? Nun ja, wer die Wahl hat, hat die Qual oder aber auch nicht, denn schließlich kann man sich ja alles anhören, ansehen und überhaupt. Am Dienstag, 09. September in Kerpen, wenn Markus Barth zu der Erkenntnis kommt: „Mettwurst ist kein Smoothie und Städte auch nur Dörfer mit ICE-Anschluss“ oder am 19. September, wenn Gerd Köster Ihnen im Kapitelsaal des Brühler Rathauses erklärt, was alles passieren kann, wenn Gott seinem Filius die Geschäftsführung überträgt oder lassen Sie sich doch von Konrad Beikircher und Band zurück in die 50er Jahre entführen. Am Besten natürlich, Sie besuchen gleich alle Veranstaltung – Zeit genug ist ja.

War das eigentlich jemals besser?

Die Zeiten, in denen wir leben, scheinen uns ja meist die Schlimmsten zu sein und golden lockt die Vergangenheit. Anders lässt sich die Begeisterung für Mittelaltermärkte ja eigentlich nicht erklären. Aber lassen Sie es sich gesagt sein: Es ist ein Trugschluss. Andere Zeiten heißen eigentlich immer nur andere Probleme. Und ja, vielleicht werden Sie am Ende, wenn Sie Tilmann Röhrig bei seinem Ausflug in das von den Franzosen besetzte Köln begleitet haben, sogar zu dem Schluss kommen: Bleiben wir zufrieden, es könnte schlimmer kommen.

Es bleibt dabei

Würden wir jetzt und hier nun alle Veranstaltungen des diesjährigen Literaturherbstes aufzählen, erläutern und in gerechter Form vorstellen, wir hätten viel zu schreiben und Sie viel zu lesen. Da schauen Sie mal besser auf den Seiten des Kulturservers vorbei. Und wir, wir überlegen derweil mal, welche Rosinen wir uns aus dem Kuchen picken.

Viel Spaß beim Hören, Staunen, Schmöckern wünscht das Team von Laetitia Vitae.

Fotos Tilman Röhrig & Team Literaturherbst DWW, alle weiteren mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung des Rhein-Erft-Kreises.



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