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Literarische Heimatkunde


Die Macher des Literaturherbstes haben sich für dieses Jahr das Thema „STADTgeschichteN“ auf die Fahnen geschrieben. Und auch, wenn die Schreibweise etwas gewöhnungsbedürftig und sperrig daherkommt, dem spannenden Programm tut es keinen Abbruch.  

Literarische Heimatkunde

Heimatkunde steht als Schulfach auf so gut wie jedem Grundschullehrplan. Dann aber gerät sie leider mehr und mehr in Vergessenheit. Was schade ist, denn abseits von den großen Geschehnissen der Weltgeschichte sind es oft die kleinen Begebenheiten just vor der eigenen Haustür, die Identität und das Gefühl von Heimat schaffen.

Entsprechend haben sich die Macher des Literaturherbstes für dieses Jahr das Thema „STADTgeschichteN“ auf die Fahnen geschrieben. Und auch, wenn die Schreibweise etwas gewöhnungsbedürftig und sperrig daherkommt, dem spannenden Programm tut es keinen Abbruch. Unter dem gemeinsamen Motto hat jede der neun teilnehmenden Städte etwas ganz Eigenes und Reizvolles organisiert und zusammengestellt und wer mehr über die Welt zwischen Rhein und Erft erfahren möchte, der sollte sich bis einschließlich zum 6. Oktober nicht viel Anderes vornehmen, denn das Programm ist abwechslungsreich, reichhaltig und vollgepackt mit spannenden Lesungen und Vorträgen.

Los geht’s in Bergheim

Auch wenn Bergheim in diesem Jahr mit Fug, Recht und Stolz sein 700jähriges Stadtjubiläum gefeiert hat, mit der Auftaktveranstaltung zum Literaturherbst lässt es seine Stadtmauern hinter sich und wendet sich Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia –  dem Heiligen Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter zu. Der freie Schriftsteller Dieter Breuers, selbst zwar in Düsseldorf geboren, zum Ausgleich aber langjähriger Chefredakteur der Kölnischen Rundschau, erläutert am Beispiel Kölns anschaulich das Leben in einer mittelalterlichen Stadt. Viel Interessantes und im wahrsten Sinne des Merk-würdiges dürfte hier zu Tage kommen. Aber wer weiß, vielleicht lautet die Erkenntnis des Abends ja doch: So gut waren die guten alten Zeiten nun doch wieder nicht.

Gar schaurig wird’s in Bedburg

Da geraten die Chorknaben im Turm der Neusser Münsterkirche St. Quirinus auf Abwege, am Gilbach wartet der Korngeist auf seine Erlösung und ein Werwolf treibt obendrein auch noch sein Unwesen. Wessen Phantasie durch diese Erzählungen noch nicht gut beflügelt wurde, dem helfen vielleicht die Illustrationen des Zeichners Jan Hillen. Denn nicht kann man Monika Götz laufen, wenn sie die schaurigen Geschichten aus Ihrem zweiten Band „Sagenhafte Geschichte“ vorträgt, sondern in der Ausstellung sozusagen auch noch einen Blick ins Buch werfen oder besser auf die Zeichnungen von Jan Hillen, der dem Buch mit seinen Illustrationen sozusagen den letzten „thrill“ gibt.

 

Kultur pur in Brühl

Sie soll ja die schönste im Kreis sein, die Stadt Brühl. Kein Problem also einen Blick nach Venedig zu riskieren, ohne wie ein Aschenputtel zu erscheinen. „Die schöne Stille – Venedig, Stadt der Musik“ heißt es, wenn die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich ihre Ansichten über Venedig preisgibt. Mit Bildern, Worten und Zitaten zeigt sie uns, weitab von Sehnsucht und Architektur ganz andere Facetten der Lagunenstadt.

Der 50-DM Schein, die Würzburger Residenz und natürlich das Treppenhaus in Schloss Augustburg… Balthasar Neumann, der geniale Baumeister des Barock und Rokoko wird von Markus Grimm zu neuem Leben erweckt. Er wird nicht nur aus seinem Buch „Balthasar Neumann – Architekt der Ewigkeit“ lesen, sondern Neumann und seine Zeitgenossen in szenischen Darstellungen fühl- und erlebbar gemacht.

Von Oberempt bis Heppendorf oder
was wir schon immer über Elsdorf wissen wollten

Auch wenn Elsdorf die jüngste der zehn Kommunen im Rhein-Erft-Kreis ist, blickt es auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Im Dialog mit den Zuhörern lässt der Historiker und Autor Christoph Hoischen Geschichte und Geschichten rund um und über Elsdorf lebendig werden.

Erftstadt Deine Baudenkmäler

Kenner wissen es zu schätzen, das stern-gekürte Husarenquartier in Erftstadt-Lechenich. Doch schon lange vor Herbert Brockel wusste man hier gut zu speisen. Noch im 19. Jahrhundert waren insgesamt 16 Schenk- und Gastwirtschaften verzeichnet, die heute jedoch großenteils verschwunden sind. Stadtarchiv Dr. des. Frank Bartsch lässt sie für Sie bei einem Glas Wein und delikaten Leckereien im überdachten Innenhof des ehemaligen Amtsgerichts wieder lebendig werden.

Neben den Pfarrkirchen in Gymnich und Liblar zählt St. Kilian in Lechenich zu den wichtigsten barocken Saalkirchen in Erftstadt. Ihre Ursprünge reichen weit zurück bis in die Zeit vor der Stadtgründungsphase in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Und noch heute lässt sich in St. Kilian viel Sehens- und Bemerkenswertes entdecken. Gehen Sie mit auf eine Zeit- und Kunstreise.

Kölns „Wilder Westen“ zwischen 1815 und dem zweiten Weltkrieg

Mehr als ein Jahrhundert Frechener Stadtgeschichte präsentiert Günther Kraushaar in seiner Lesung aus seinem Buch „Leben im alten Frechen“. Folgt man dem Titel seines Buches, so war Frechen nicht immer die beschauliche Stadt, als die sich heute präsentiert. Man darf also gespannt sein, wie es war im „Wilden Westen Kölns“.

Hürth hoch 3

Weit in den Süden geht es diesmal, wenn es heißt „Verschwörung in Rom“. Im neuen Lesespiel des Ensembles c.t.201 ist die Straßenkarte Roms der „rote Faden“, dem die Schauspieler gemeinsam mit den Verschwörern verschiedener Jahrhunderte folgen: „Sallust „Verschwörung des Catilina“, Emile Zolas „Rom“ bis zu Dan Browns „illuminati“ schlängeln sich durch die Stadt am Tiber und ziehen die Zuhörer in ihren Bann.

Von Rom aus führt in der zweiten Veranstaltung der Weg zurück in die Heimat nach Hürth. Stadtarchivar Dr. Manfred Faust liest Passagen aus seinem Buch zur Hürther Stadtgeschichte von der Franzosen- bis zur Nachkriegszeit. Begleitet wird er vom Pianist Nageeb Cardizi, Klavierlehrer an der Auftaktmusikschule.

Dann führen uns die Wege wieder nach Köln, wenn es heißt „Kölle – et Hätz vun d’r Welt?!“ Agrippina trifft auf den Köbes, die Dombaumeisterin auf Vater Rhein, das Funkemariechen auf den heiligen König … Genug Anlässe zu diskutieren!

Kerpen mal 4

Gleich mit vier Veranstaltungen startet Kerpen in diesem Literaturherbst durch. Zunächst geht die Reise wieder nach Köln, wenn es heißt „Saach hür ens“. Hier kommen so kölsche Charaktere wie der „Kniesbüggel“, der „Tütenüggel“ oder der „Föttesföhler“ zu Wort.

Und dann heißt es doch noch einmal „Alles absteigen – wir sind in Türnich“, wenn man im Anschluss an eine zünftige Radtour mehr über Schloss Türnich, seine Besitzer und seine Geschichte erfahren wird. Und noch eine zweite Veranstaltung wird hier stattfinden: „Aufgebaut“ – ein Trümmerkind erinnert sich. Im Rahmen des Türnicher Salons wird Reinold Louis aus seiner Kindheit während der Kriegs- und Nachkriegsjahre in Köln erzählen.

Zünftig mit Kölsch und Häppchen wird es in der Buchhandlung Moewes, wenn Brigitte Glaser aus ihrem neuen Buch „Himmel und Ääd“, dem sechsten Katharina Schweitzer Roman liest. Diesmal muss sich die Köchin gleich mit zwei Leichen herumplagen.

„Kirche, Kitsch, Klappbetten, Kälte und ein Klavier“

Gemeinsam mit dem Wormser Philologen und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaftler Markus Wallenborn liest die Wesselinger Autorin Helga Rost Texte bekannter Autorinnen und Autoren von Menschen in verschiedenen Städten. Wie leben und verhalten sie sich, was brauchen sie zum Leben und was fehlt ihnen?

Last but not least: Der Autorenkreis

Mittlerweile hat er schon so etwas wie Tradition: Der „Poetische Waldspaziergang“ diesmal mit Margot Hähner, Gert Grünert, Karl Rovers und Evert Everts. Gemeinsam wird durch den Königsforst gewandert, um dort in der freien Natur am Wegesrand Gedichten, Geschichten und Satiren zu lauschen.

Illuster wird’s im Mauseum, dem einzigen „Maus-Museum nördlich des Südpols“, wenn Andreas Schnabel aus seinen Mallorca-Krimis liest und Jürgen Streich Haarsträubendes zu berichten hat. Thomas B. Schumann wird Texte des expressionistischen Lyrikers Ernst Blass vortragen, Kay Löffler von seinen Reiseerlebnissen berichten und Julia Weiteder-Varga tiefsinnige Gedichte vortragen.

Kleiner Bruder ganz groß

„Kleiner Bruder der LitCologne“ wird der Literaturherbst im Rhein-Erft-Kreis auch liebevoll genannt. Wobei „klein“ wohl kaum auf das umfangreiche und abwechslungsreiche Programm zutreffen dürfte. Damit Sie nicht den Überblick verlieren und keine Veranstaltung verpassen, haben wir alle Termine und Veranstaltungen noch einmal in unserem Veranstaltungskalender in der Rubrik „Literatur“ zusammengestellt.

Bilder: Kulturnetz Rhein-Erft; Illustrationen Werwolf & Fetzer: Jan Hillen



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