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Das Land der gefundenden Dinge


... erinnert sich Buddha an unzählige Begegnungen mit Gläubigen und Ungläubigen. Und mittendrin an allen Wänden Bilder. Bilder von Sabine Krüger und Andrea Temming, die auf ihre ganz eigene Art ihre ganz eigenen Geschichten erzählen.  

Das Land der gefundenden Dinge

Wer den Weg ins Rarehouse, in den alten Frechener Ringlokhallen, wo bis 1982 die Eisenbahnen des Bahnbetriebswerks der Köln-Frechen-Benzelrather sich von ihren Fahrten erholten und ihre mit Kohle, Feuer, Rauch und Dampf gefüllten Träume träumten, findet, sollte nicht kommen, um etwas Bestimmtes zu suchen, vielmehr wohl mit dem Anspruch etwas zu finden, etwas Unerwartetes, Nützliches oder völlig Unnützes, vielleicht auch nur ein Gespräch mit Annie und Chris oder auch nur eine Geschichte oder einen Traum, geträumt und erzählt von Alltagsgegenständen, die ihre besten Zeit längst hinter sich haben und doch von neuem Glanz oder wenigstens etwas Zuneigung in ihrem neuen zu Hause träumen.

Ein kleines rosa Schaukelpferd wartet vielleicht auf ein neues kleines Mädchen, das seine ersten Ausritte auf ihm unternehmen will, der Sessel mit dem aufgeplatzten Polsterbezug lädt ein, sich hineinzukuscheln und seine Gedanken auf die Reise zu schicken, erinnert sich Buddha an unzählige Begegnungen mit Gläubigen und Ungläubigen.

Und mittendrin an allen Wänden Bilder. Bilder von Sabine Krüger und Andrea Temming, die auf ihre ganz eigene Art ihre ganz eigenen Geschichten erzählen.

Fenster zu fernen Ufern

Nichts Gegenständliches lässt sich auf den Bildern von Sabine Krüger erkennen. Nur die kurzen Titel wie „Sunrise“, „Knokke“, „Stille“ oder „Hope“ lassen erahnen, wie man ihre zarten Farbverläufe deuten könnte. Mag sein, dass gerade darin ihr ganz besonderer Zauber liegt: Sie erzählen keine Geschichte, aber sie laden ein, sich selber eine Geschichte, eine Phantasie oder vielleicht sogar ein Musik zu ihnen zu denken. Sie sind still und leise, sie fordern nicht, sie verstören nicht und lassen viel Platz und Luft für eigene Gedanken. Scheinbar wahllos haben sie ihre Plätze an den Wänden in den Hallen und Räumen gefunden, doch wenn man etwas genauer schaut, spiegeln sich in ihnen die Farben der Gegenstände um sie herum wieder, und fast könnte man glauben, dass sie für genau die Umgebung geschaffen worden sind. So wirken sie wie Fenster, die einen Blick weit über die Grenzen des Rarehouses hin möglich machen, in all die fernen Länder, Landschaften und Gestade an denen das sich hier versammelte Treibgut angespült wurde.

Eingefrorene Augenblicke

Ganz anders als die abstrakten Farbverläufe von Sabine Krüger und doch ähnlich die Bilder von Andrea Temming. Ein Junge auf einem Skateboard, eine Frau im Wasser oder das Mädchen am Baum. Was haben sie getan, bevor Temming sie genau in diesem Moment eingefangen, nahezu in der Bewegung eingefroren hat und was werden sie tun, wenn wir den Blick abwenden? Wird der kleine Junge weiterfahren, die Badende die nächste Runde im Becken drehen? Das Mädchen seinen Weg weitergehen, unbeachtet und unbeschadet durch unseren Blick?

Auf eine gewisse Weise gleichen Sie den Fundstücken, die Aneta und Chris im Rarehouse zusammengetragen haben, laden sie ein, sich ihre Geschichte auszudenken, anzuhören, weiterzuspinnen oder vielleicht sogar ihnen ein neues zu Hause zu geben.

Der Verzauberung einen Ort geben

Bevor wir Ihnen kurz vor Schluss und überhaupt noch den Weg zum Rarehouse weisen, wollen wir zunächst noch eine Warnung aussprechen.

Etwas wird Sie verzaubern, etwas wird zurückbleiben. Auch, wenn Sie nichts kaufen werden, wenn Sie ohne ein altes, neues Teil nach Hause zurückkehren werden, werden Ihre Taschen und Gedanken voll sein von neuen Eindrücken, neuen Geschichten, neuen Bildern und ja, vielleicht geht es Ihnen so wie uns und das Rarehouse wird für zu einem Ort der Sehnsucht, der Sie in Ihren Bann geschlagen hat, an den Sie wiederkehren wollen, um wieder etwas Neues zu entdecken.

Das Rarehouse ist jeweils von freitags von 14.00 bis 20.00 Uhr, samstags von 12.00 bis 18.00 Uhr und gerne auch nach Vereinbarung (Tel. 01 77 / 55 00 270) geöffnet. Die Bilder von Sabine Krüger und Andrea Temming können Sie noch bis zum 13. Oktober anschauen. Zur Finissage ist das Rarehouse in der Zeit von 11.30 bis 15.00 Uhr geöffnet.

Fotos: DWW



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