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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Kunst auf dem Acker


„Skulpturen-Ausstellung“ heißt es diesmal auf dem Aufsteller und wen die Neugierde packt und wer eine Runde durch den Garten an der Brauweiler Straße dreht, mag gar wunderliches entdecken. Ein Segel flattert im Wind, große Köpfe blicken einen gleich ...  

Kunst auf dem Acker

Im Pulheimer Stadtteil Sinthern ist sie eine feste Größe: Cilly und ihr Feldladen. Das ganze Jahr über gibt es hier zu kaufen, was die Gartengestalterin anbaut: Frischer Spargel im Frühsommer, Johannis- und Stachelbeeren und natürlich die vielen verschiedenen Sorten Tomaten. “Als ich das Projekt vor fast 20 Jahren angefangen habe“, erzählt sie, „habe ich zunächst nur für den Eigenbedarf angebaut. Aber nachdem mehr wuchs als wir selber verbrauchen konnten, habe ich angefangen Obst und Gemüse zu verkaufen.“

Setzen Sie sich doch

Wer mag, der kann natürlich auch „eben schnell“, sozusagen auf dem kurzen Dienstweg reinschauen, fragen, was im Angebot ist und dann mit Salat, Gurken oder Paprika wieder seines Weges ziehen. Muss man aber nicht, denn meist heißt es: „Setzen Sie sich doch.“ Dann wird geklönt und unterhalten, andere Kunden kommen dazu und schon sind die schönsten Gespräche im Gange. „Sehen Sie“, sagt sie, „gerade ältere Menschen haben meist wenig Gelegenheit unter Leute zu kommen. Aber wenn ich hier bin bleibt eigentlich immer Zeit für ein Gespräch. Das ist doch wichtig.“

Es wird weniger

Jetzt im Herbst lichtet sich das Angebot. Schon längst sind die Spargelfelder umgegraben, haben die letzten Gurken, Zucchini und Tomaten ihre Liebhaber gefunden. Zwar streckt die Winter-Endivie schon ihre ersten Blätter in die letzten Sonnenstrahlen, aber bis es Erntezeit ist, wird es noch dauern. Dafür hat es jetzt Maronen, Quitten und Kürbis und noch etwas …

Die Kunst auf dem Acker

„Skulpturen-Ausstellung“ heißt es diesmal auf dem Aufsteller und wen die Neugierde packt und wer eine Runde durch den Garten an der Brauweiler Straße dreht, mag gar wunderliches entdecken. Ein Segel flattert im Wind, große Köpfe blicken einen gleich mit vier statt den gewohnten zwei Augen an und dort, wo sonst die Tomaten wuchsen, sitzt eine junge Frau auf der nun braunen Erde.

Der kurze Weg zur Kunst

Dabei ist es nicht das erste Mal, das die umtriebige Gartengestalterin, Künstler einlädt ihre Werke auf dem Gelände neben dem REWE-Markt zu präsentieren. Kunst, so findet sie, muss für jeden erlebbar sein – ein Umstand, der gerade für Menschen, die weitere Wege scheuen, nicht immer einfach zu realisieren ist. Zudem stellen Objekte und Skulpturen eine gern gesehene Bereicherung des natürlichen Grüns, was ja nun mit Blick auf den Winter in der Regel eh recht kärglich ausfällt, im Garten dar.

Diesmal sind es Werke von Paul Kampa und Christina Yagmaei, die sich zwischen Hecken und Ranken verstecken.

So kommt eins zum anderen

So besehen gehört Paul Kampa zu den spät berufenen. „Ich hätte schon gern nach dem Schulabschluss eine künstlerische Ausbildung begonnen“, erzählt er uns, „aber meine Eltern meinten, ich solle lieber etwas Solides lernen.“ Er lächelt ein bisschen wehmütig, „dann war es erst die Ausbildung zum Bürokaufmann, aber das ging irgendwie so gar nicht.“ Schließlich wurde er Heizungs- und Sanitärinstallateur und gründete ein eigenes Unternehmen. Als dieses vor Jahren in die Insolvenz ging, empfand er es fast „als eine Erlösung“ und wandte sich dem zu, was ihn schon Jugend an beschäftigte, der bildenden Kunst. Die schönsten Fundstücke finde er in der Natur sagt er und zeigt auf eine verwundenes, glatt poliertes Stück Holz in das kleine Tropfen Metall eingelassen sind. „Sehen Sie“, zwinkert er uns zu, „so kommt eins zum anderen und am Ende mag man es Kunst nennen.“

Die Knochen sind fort

Statt über die von Christina Yagmaei geformten Skulpturen und Gebrauchskeramiken zu philosophieren, präsentieren wir Ihnen lieber einen kurzen Text, den wir auf den Internetseiten der Künstlerin gefunden haben:

„Was Zarte Wesen sind, kann ich Dir auch nicht genau sagen. Es geht aber das Gerücht,
sie hätten so viel Yoga gemacht, dass ihre Knochen überflüssig geworden wären
und sie die menschliche Gestalt nur noch pro forma beibehielten.
Ein anderes Gerücht besagt, sie würden gar nicht mehr alle so zart sein, da sie wohl die Nachfahren von Zarten Wesen wären, aber nur noch einige Wenige deren Geist in sich trügen.

Nun fragt man sich, wo denn die ganzen Knochen geblieben sind und die Antwort lautet:
sieh Dir die Herben Typen an.“

Will selber sehn‘

Ein Bild, so heißt es doch so schön, sagt mehr als tausend Worte. Nun denn. Die Gelegenheit sich selbst ein Bild von der „Kunst auf dem Acker“ zu machen, soll Ihnen nicht genommen werden. Noch bis zum 12. Dezember können Sie die Werke in Cilly’s Feldladen (Sintherner Str. 57c, Pulheim-Sinthern) jeweils samstags von 11.00 bis 16.00 Uhr und ansonsten immer dann, wenn das „geöffnet“ Schild zu sehen.

Bilder: DWW



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