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Die geheimnisvolle Welt der Sophie Schweighart


Am Ende aber war es wohl die Kombination der eingereichten Arbeiten, Fotografien und Video, die die Jury zu ihrem einstimmigen Urteil geführt hat. „Als wir den Film gesehen haben, wussten wir »da ist etwas«“, so die Vorsitzende Dr. Arta Valstar-Verhoff.  

Die geheimnisvolle Welt der Sophie Schweighart

Der Name Sophie Schweighart sagt Ihnen nichts? Und das, obwohl Sie sich in der Kunstszene relativ gut auskennen? Nun, dann dürfte es Ihnen so gehen wie den meisten Menschen, Verwandte, Freunde und Kommilitonen an der HFBK, der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg ausgenommen. Doch das dürfte sich nun mit einem Schlag ändern, hat doch die Fachjury, die über die Vergabe des Max-Ernst-Stipendiums entschieden, sie zur 45. Preisträgerin zu küren.

Die Inszenierung

Seit zwei Jahren beschäftigt sich Schweighart, die erst im 5. Semester in der Klasse von Pia Stattbäumer mit dem Schwerpunkt Bildhauerei studiert, mit inszenierter Fotografie und Performance. Mit ihren Fotografien präsentiert sie Räume, alle in dunklen Farbtönen von grau über schwarz, oft menschenleer und mit einem sonderbar anmutenden Sammelsurium angefüllt. Da verlaufen Schienen durch den Raum auf denen wiederum Schlittschuhe montiert sind, steht ein Haus in einem Zimmer oder werkelt ein junger Mann in einer kleinen Zelle an einem Wirsingkohl. „Ihre Bilder“, so die Jury „haben etwas bühnenhaftes an sich und möglicherweise nutzt sie die Fotografie quasi nur als Transportmittel.“

Zwischen Labor und persönlicher Performance

Am Ende aber war es wohl die Kombination der eingereichten Arbeiten, von Fotografien und Video, die die Jury zu ihrem einstimmigen Urteil geführt hat. „Als wir den Film gesehen haben, wussten wir »da ist etwas«“, so die Vorsitzende Dr. Arta Valstar-Verhoff. Doch was es nun genau war, das die Jury in ihren Bann zog, kann auch sie nur schwer in Worte fassen. „Es könnte“, so vermutet sie, „ein modernes Märchen zwischen Labor und persönlicher Performance sein. Aber eine feste Geschichte liefert sie uns nicht, sondern lässt viel Freiraum für die eigene Fantasie.“ Eindeutiger wird die Jury in ihrem Urteil hinsichtlich der qualitativen Ausführung: „Der Videofilm fasziniert in seiner Dramaturgie, durch überlegte Wechsel der Kameraperspektive, durch klare Schnitte und pointierte Vertonung.“

Eine Mammutaufgabe

Dabei wollen wir nicht vergessen, welche Mammutaufgabe es für eine Jury bedeutet aus der Zahl der Bewerber und Einsendungen einen würdigen Preisträger zu ermitteln. Immerhin waren am Ende von 159 Bewerbungen tatsächlich 143 angetreten. Dass die Zahl der Bewerbungen in den letzten Jahren noch einmal stark angewachsen ist, ist, so Dieter H.A. Gerhards, Vorsitzender der Max-Ernst-Gesellschaft, wohl auch der Erhöhung des Preisgeldes zu danken. Damit verbunden sei auch eine erhebliche qualitative Steigerung der eingereichten Werke, was die Jury natürlich freut, ihr die Auswahl aber eben auch nicht unbedingt erleichtert. Entsprechend fiel dann auch der Dank an die im Hintergrund beteiligten fleißigen Helfer aus: „Die insgesamt 643 Arbeiten so zu präsentieren, dass wir reibungslos arbeiten konnten, ist schon eine immense Aufgabe.“

Das große Schweigen

Ob Sophie Schweighart schon von ihrer Nominierung als diesjährige Stipendiatin des mit 10.000,- Euro dotierten Max-Ernst-Preises, der zu gleichen Teilen von der Stadt und der Max-Ernst-Gesellschaft getragen wird, weiß? Eigentlich und sie müsste. Genau wie alle Überlegungen zu ihren Bildern bleibt auch das ein Konjunktiv, müssen wir uns noch etwas in Geduld fassen, denn auf ihrer Facebookseite datiert der letzte Eintrag vom Januar diesen Jahres.

Wir werden sehen

Noch müssen wir uns also gedulden und es bleibt uns nichts als das große Rätselraten über die geheimnisvolle Welt der Sophie Schweighart. Aber schon bald, nämlich am 2. April, wenn die feierliche Preisverleihung im Dorothea Tanning Saal des Max Ernst Museums erfolgt, werden wir ja sehen und hoffentlich auch hören, was die Preisträgerin über ihre Werke zu sagen hat und auch Gelegenheit haben, weitere Werke von ihr kennenzulernen, wenn zeitgleich die bis zum 19.04.2015 laufende Ausstellung im Rahmen der Öffnungszeiten des Museums zu sehen sein wird.

Fotos: Laetitia Vitae



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