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The artists were present


Viel hat die Kreishausgalerie in den rund 20 Jahren seit ihrer Eröffnung schon gesehen. So auch eine Ausstellung der Königsdorfer Künstlerin Uschca Calles 1994. Zum ersten Mal jedoch erlebte die Kreishausgalerie eine Ausstellung, die Mutter und Tochter ..  

The artists were present

Viel hat die Kreishausgalerie in den rund 20 Jahren seit ihrer Eröffnung schon gesehen. So auch eine Ausstellung der Königsdorfer Künstlerin Uschca Calles 1994. Zum ersten Mal jedoch erlebte die Kreishausgalerie eine Ausstellung, die gemeinsam von Mutter und Tochter konzipiert wurde.

 

Schwarz ist niemals nur schwarz

Kennzeichnend für die Objekte und Skulpturen Uschca Calles sind nicht nur ihre Rundungen, sondern auch der Verzicht auf jede Farbe außer Schwarz. Trotzdem wirken ihre Kunstwerke nicht monochrom, denn Schwarz ist niemals nur schwarz, sondern beeindruckt durch verschiedene Schattierungen und Nuancen. Doch was auf den ersten Blick so glatt und durchdacht daherkommt, hat eine lange Entwicklungszeit hinter sich. „Es hat unendlich viel Zeit und Experimente gebraucht, bis es zu dem wurde, was es jetzt ist – nämlich ein echtes Uschca Calles Schwarz“, erzählt die 70-jährige Künstlerin und strahlt dabei.

Und alles gerät zur Kugel

Auch wenn nicht jedes Objekt aus Ihrem Atelier tatsächlich eine Kugel ist, rund oder gerundet sind sie alle und strahlen somit Harmonie und Ruhe aus. Der Witz und Humor, der den Tonmontagen innewohnt, lässt sich oft erst auf den zweiten Blick erkennen: Feine Ritzungen geben der Oberfläche ein neues Gepräge, Einschlüsse aus Glas oder „Zutaten wie etwa am Straßenrand ausgezupftes Unkraut als Haarersatz geben dem Betrachter Spielraum sich beim Betrachten seine eigene Gedankenwelt zu schaffen und sich völlig individuell auf ihr Werk einzulassen.

In der Gruppe noch viel schöner

Natürlich kann man jedes von Calles geschaffene Objekt auch als Einzelstück betrachten, aber manches wie zum Beispiel die Anordnung „Hahn im Korb“ wirken erst im Zusammenspiel der verschiedenen Skulpturen – Tonmontage im wahrsten Sinne des Wortes. Der Hahn im Korb, umgeben von seinen Hennen wird durch den nach oben geöffneten Kopf zwar nicht selbst zum Korb, dafür aber mal eben zum Krug.

Wie die Mutter so die Tochter?

Wüsste man nicht um die enge verwandtschaftliche Beziehung der beiden Künstlerinnen, so würde man wohl kaum auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick vermuten, dass es sich bei den beiden um Mutter und Tochter handelt. Ganz anders als diese macht sich Bele Calles so gut wie jeden Werkstoff zu eigen, um daraus etwas Neues, teils Nachdenkliches, Teils Humorvolles zu schaffen. Papier, Pappe, Holz, Draht und Maschendrahtgeflecht, Malerei und Installation, fast könnte man meinen, dass Bele Calles in ihrer Kunst neue Dimensionen erschafft: Da schweben frei im Raum Banker aus Pappe an kleinen „Rettungsschirmen“ beschwert mit aus Jute gefertigten Eurosäckchen im freien Fall gen Boden, werden augenlose Gesichter mit Drahtgeflecht überzogen, auf dem dann die fehlenden Augen aufgetragen werden. Über sich selbst sagt Bele Calles: „Ich bin mit dem Zeichenstift in der Hand groß geworden.“ Das mag so sein, aber die Welt des „reinen Zeichnens“ hat Bele Calles schon lange hinter sich gelassen …

Auf den dritten Blick

So unterschiedlich Mutter und Tochter sich in ihrer künstlerischen Kreativität entfalten, auf den dritten, vielleicht erst auf den vierten Blick erkennt man dann aber doch die verwandtschaftlichen Beziehungen, denn der Blick auf die Welt, das Erkennen von Witz und / oder Problemen und der Einbau von Alltagsobjekten in ihre Installationen ist in letzter Konsequenz beiden gemeinsam, nur die Art, wie sie damit umgehen ist dann doch sehr individuell und sehr verschieden.

Die Skulpturen, Objekte und Bilder von Uschca und Bele Calles sind noch bis zum 19. April in den Räumen der Kreishausgalerie, Willy-Brandt-Platz 1 in Bergheim während der allgemeinen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu besichtigen.

Fotos: DWW

 



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