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Wechselbalg - Muss das Fremde hässlich sein?


Gemeinsam entführen die beiden Künstlerinnen, die seit 2011 nach bereits mehrjähriger Zusammenarbeit ein gemeinsames Atelier teilen, in neue unbekannte Welten mit fremden, bisher unbekannten Bewohnern. Was auf den ersten Blick so fremd und irritierend ...  

Wechselbalg - Muss das Fremde hässlich sein?

„Es ist schwierig Wechselbälge, oder richtiger, Kielkröpfe, zu klassifizieren.“ schreibt die Autorin Nancy Arrowsmith in ihrem 1977 erschienenen Buch „Die Welt der Naturgeister“. Weiter heißt es da: „Sie werden vom Stillen Volk anstelle von Frauen oder Kindern zurückgelassen. Mit ihrem unstillbaren Appetit, ihrer miserablen Laune, und ihren Heul- und Schreiausbrüchen machen sich die Wechselbälger in allen Häusern unbeliebt.“ Ihr Aussehen beschreibt sie wie folgt: „Wechselbälge sind abstoßend hässlich. Sie haben runzlige Haut, glänzende Augen und Wasserköpfe.“

Das Fremde irritiert

Betrachtet man die Werke von Tanja Holzer-Scheer und Vera Kattler und diesen Aspekten, nein, dann haben die beiden gewiss keine Wechselbälger geschaffen, denn was im Kunstverein Wesseling zu sehen ist, ist weder hässlich noch abstoßend. Wohl aber irritierend. In diesem Sinne sollte man den Begriff „Wechsel-Balg“ vielmehr in der Vielschichtigkeit seiner Deutungsmöglichkeiten sehen: Den Balg als Fell oder Federkleid wie auch als abfällige Bezeichnung für die menschliche Haut, als ausgestopften Rumpf einer Puppe oder gar als harmonikaartig ausziehbare Hülle. Genauso wenig lasen sich die von Tanja Holzer-Scheer aus Kunststoff, Folien, Glasaugen und Perlen geschaffenen Installationen in uns bekannte Lebenswelten einordnen lassen und die Frage offenbleibt, sind es Amöben, unbekannte Tiefseelebewesen oder gar die sagenumwobenen Marsbewohner?

Ähnlich und doch fremd

Ähnlich ergeht es einem mit den von ihrer Künstlerkollegin Vera Kattler auf Papier oder Leinwand gebannten Kreaturen. Erinnern Sie auf den ersten Blick zunächst an bekannte Säugetiere, an Bären, Mäuse oder Murmeltiere und dann wieder nicht, entziehen sie sich einer klaren Definition, lassen einen vor jedem Bild verweilen um sich darüber klarzuwerden: Was ist es oder eben was ist es nicht?

Entführung in die "Terra incognita"

Gemeinsam entführen die beiden Künstlerinnen, die seit 2011 nach bereits mehrjähriger Zusammenarbeit ein gemeinsames Atelier teilen, in neue unbekannte Welten mit fremden, bisher unbekannten Bewohnern. Und was auf den ersten Blick so fremd und irritierend daherkommt, stellt sich auf den zweiten und dritten Blick meist als etwas Freundliches und Nicht-Bedrohliches dar.

Die Ausstellung „Wechselbalg“ der beiden Saarbrücker Künstlerinnen ist bis zum 24. März 2013, samstags und sonntags 15.00 – 17.00 Uhr im Kunstverein Wesseling e.V., Bonner Str. 43, 50389 Wesseling, Tel: 02236-878388 zu sehen.

Fotos: DWW / <a href="http://www.kultur-szene.de" target="_blank" title="Kulturmagazin, Veranstaltungen, Marktplatz, Tickets">Kulturszene - das Kulturmagazin</a>



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