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Wo geht’s denn hier zum Amt?


Auch wenn die meisten Kreisverwaltungsbehörden zentral im Kreishaus in Bergheim untergebracht sind, besteht für die Einwohner des südlichen Teils des Rhein-Erft-Kreises nach wie vor die Möglichkeit ihre Kfz-Meldeangelegenheiten in der Zulassungsstelle ...  

Wo geht’s denn hier zum Amt?

Es gibt Dinge im Leben, die sind uns so selbstverständlich, dass wir einfach nicht darüber nachdenken. Wie zum Beispiel das morgendliche Zähneputzen. Ab einem bestimmten Alter tun wir sie einfach oder überlegen Sie allen Ernstes des Morgens, ob Sie heute mal auf dieses Ritual verzichten wollen? Genau geht es mit des Deutschen (angeblich) liebstem Kind, dem Auto. Wer ein solches in seinen Besitz bringt, meldet es ordnungsgemäß bei der Zulassungsstelle an, montiert die entsprechenden Schilder am neuen Fahrzeug und gut ist. Aber seit wann gibt es eigentlich Autokennzeichen? Wer hat das wann und warum sozusagen „erfunden“? Ganz ehrlich, auch wir hätten auf diese Fragen keine Antwort gewusst. Deshalb haben wir uns mal ein bisschen schlau gemacht.

Am Anfang war das Fahrrad

Tatsächlich verhält es sich nun so, dass die Kennzeichnungspflicht zunächst überhaupt nicht für Kraftfahrzeuge, sondern, man staune, für Fahrräder entwickelt wurde. Wobei dies bei näherer Betrachtung Sinn macht, denn zu Zeiten der Einführung gab es natürlich so gut wie keine Autos, dafür aber eine erhebliche Zahl an Zweirädern, die nur allzu oft in Unfälle mit Fahrerflucht verwickelt waren. Lassen Sie uns einen kurzen Blick zurück werfen: Nachdem Karl Freiherr von Drais um 1817 ein erstes Laufrad, das landläufig Draisine genannt wurde, entwickelt hatte, schritt die Entwicklung des Fahrrades rasant voran. Um 1884 wurden die ersten Sicherheitsräder entwickelt und nur knapp vier Jahre später wurden in Deutschland pro Jahr bereits rund 7.000 Zweiräder produziert; eine Zahl, die weitere zehn Jahre weiter sich bereits nahezu verdreifacht hatte, so dass man für das ausgehende 19. Jahrhundert mit einer Jahresproduktion von ungefähr 200.000 Fahrrädern ausgehen kann. Demgegenüber wurde das erste Automobil „erst“ 1886 von Carl Benz zum Patent angemeldet.

Nun aber zurück zur Kennzeichnungspflicht. Schon bald wurde den Behörden klar, dass nicht nur Fahrräder, sondern auch Automobile mit einem individuellen Kennzeichen ausgestattet werden sollten. Hier geben verschiedene Quellen im Netz den 1. Oktober 1896 an, an dem in Baden das erste Automobil mit einem Nummernschild versehen worden sein soll. Dann brauchte es aber noch weitere zehn Jahre (aber immerhin wollte man wohl ein System erdenken, das über Jahre und eine unübersichtlich steigende Zahl von Fahrzeugen tragen sollte) bis am 1. Oktober 1906 ein für alle Länder des Deutschen Reiches verbindliches Kennzeichnungssystem eingeführt wurde.

Alles „auf Anfang“ nach dem Krieg

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges brachen nicht nur große Teile des Landes zusammen, auch mit den bisherigen Kennzeichen war erst einmal Schluss und in jeder der vier Besatzungszonen gab es ein eigenes System, bis sich die drei Westmächte 1947 auf einheitliche Schilder, nämlich weiße Schrift auf schwarzem Grund mit einer Buchstabenkombination für den Besatzungsbezirk und einer individuellen Registriernummer. Mit steigender Zahl an Automobilen ließ sich dieses System nach Gründung der Bundesrepublik nicht länger aufrecht erhalten. Also wurde am 1. Juli 1956 das bis heute in leicht veränderter Form nach wie vor bestehende System eingeführt, nur das die ab diesem Zeitpunkt geltenden DIN-Schilder Mitte der 90er Jahre von den heutigen EU-Kennzeichen abgelöst wurden, die aufgrund der Länderkennzeichnung im Schild erlauben, dass man sich innerhalb Europas auch ohne das ovale „D-Schild“ bewegen kann.

Und warum erzählen wir Ihnen das alles?

Wahrscheinlich fragen Sie sich schon seit geraumer Zeit, warum wir Ihnen diesmal die Geschichte der Kfz-Kennzeichen erzählen. Nun, auch das hat seinen Grund. Auch wenn die meisten Kreisverwaltungsbehörden zentral im Kreishaus in Bergheim untergebracht sind, besteht für die Einwohner des südlichen Teils des Rhein-Erft-Kreises nach wie vor die Möglichkeit ihre Kfz-Meldeangelegenheiten in der Zulassungsstelle im ehemaligen Kreishaus in der Friedrich-Ebert-Straße in Hürth zu erledigen. Dies aber wird sich nun ändern, denn der Standort wird zugunsten einer neuen „Zweigstelle“ im Ärztehaus des Hürther Einkaufszentrums aufgegeben. Zum einen will der Kreis damit erheblich die bisherigen Kosten reduzieren, nämlich rund 350.000 Euro im Jahr, zum anderen soll der neue Standort, der voraussichtlich Anfang Juli seinen Betrieb aufnehmen wird, mehr Service bieten. Denn neben einem größeren Parkplatzangebot kann man hier die nicht immer vermeidbaren Wartezeiten für einen Einkaufsbummel nutzen, schließlich will die Center-Verwaltung an verschiedenen Stellen Hinweistafeln installieren, an denen man ablesen kann, wann man per zuvor gezogenem Wartemärkchen aufgerufen wird.

Wir melden an dieser Stelle zwar kein Auto, dafür aber unseren Dank an: Bei Patrick Klameth, Kreisverwaltung Rhein-Erft-Kreis für die beiden Fotos von der Vertragsunterzeichnung, bei Heike für den tollen Käfer, bei Rike für den "alten Lappen" und bei der Bilddatenbank Fotolia, bei der wir (auch wieder) mit den restlichen Bildern fündig geworden sind und last but not least hat DWW den ersten Benz im Mercedes-Benz Kundencenter in Bremen für uns gesehen und fotografiert.



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