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Wer geht denn noch zum Amt?


Wer sein Auto an-, um- oder gar abmelden will, der musste bis vor kurzem wohl oder übel den Gang zur Zulassungsstelle auf sich nehmen. Dank Online-Lösungen kann man sich jedoch eine Menge Zeit sparen. Neu im Angebot: Die online Stilllegung – ganz ohne ...  

Wer geht denn noch zum Amt?

Ich erinnere mich, aber ehrlich gesagt nur dunkel, weil ich nahezu traumatische Erlebnisse gern und gut verdränge, dass ich vor etlichen Jahren tatsächlich das Missvergnügen hatte, zum Straßenverkehrsamt zu müssen. Erinnerlich ist mir nur ein überfüllter Parkplatz und ein muffiger, ebenso überfüllter Warteraum mit – falls überhaupt noch frei – ziemlich unbequemen Stühlen, auf denen man dann auch noch gefühlte Ewigkeiten verharren musste. Den Rest habe ich ausgeblendet und gehe seitdem den Weg des geringsten Widerstandes und überlasse diese Wege dem Autohändler meines Vertrauens.

Nun führt mich mein Weg dann doch noch einmal in die Zulassungsstelle nach Hürth, aber das habe ich nicht einer Kfz-Angelegenheit zu verdanken, sondern einer Einladung der Kreisverwaltung.

Alles hat ein Ende …

…und manchmal sogar ein Gutes.

Dass ich mich auf meinem Weg zum Amt zunächst durch das Labyrinth des Hürther Konsumtempels irre, dafür können die Herren von der Kreisverwaltung ja nichts. Aber irgendwie meistere ich den Weg, ohne den diversen Konsumverführungen zu erliegen und dann, tatsächlich stehe ich dann irgendwann in den „heiligen“ Hallen der Kfz-Zulassung und staune nicht schlecht. Statt muffiger Amtsstuben sind die Räume hell und und luftig, tja, eigentlich könnte man sich hier schon richtig wohlfühlen, aber das soll ja bald ein Ende haben, denn die neue Technik macht’s möglich, einen großen Teil seiner „Amtsgeschäfte“ bequem und unabhängig von den Öffnungszeiten von nahezu jedem Ort der Welt aus zu erledigen.

Schon seit dem Jahr 2002 tüftelt das Team um den Amtsleiter Johannes Fehn an Lösungen, die dem Bürger das Leben angenehmer und den Mitarbeitern leichter machen sollen. „Angefangen haben wir damals mit dem Service der Online-Terminvergabe“, erzählt er, „was die Wartezeiten ungeheuer verkürzt hat.“ Aber das war nur der Anfang zu dem sich später der „Service-Home“ gesellte, der Behördengänge rund ums Auto nahezu überflüssig werden lässt.

Vorreiter im Projekt „Deutschland Online“

Mit seinen neuen Service-Angeboten hatte der Rhein-Erft-Kreis bundesweit die Nase ziemlich vorn und sicherte sich auch die Eintrittskarte zum Projekt „Deutschland Online“ als Pilotkommune für das Land Nordrhein-Westfalen und hier federführend bei der konsequenten Weiterentwicklung von digitalen Serviceangeboten mitwirken wie zum Beispiel dem „digitalen“ Nummernschild, das in einem ersten Schritt die Abmeldung oder wie der Experte sagt „Stilllegung“ eines Kraftfahrzeuges vom heimischen PC aus möglich macht.

Haben Sie alles parat?

Nun, ein bisschen wird es noch dauern, bis Sie den neuen Service in vollen Zügen genießen können, aber weil ja was noch nicht ist, bestimmt bald kommen wird, greifen wir einfach ein bisschen vor. Demnächst also, das heißt, wenn Sie ab sofort ein Fahrzeug neu zulassen, werden Sie nicht nur im Fahrzeugschein, sondern auch auf den Nummernschildern – verdeckt vom amtlichen Siegel – einen QR-Code finden. Und kommt dann der Tag, an dem Sie sich doch von ihrem „liebsten Kind“ trennen wollen, wird es einfacher und schneller als Sie je gedacht hätten. Nachdem Sie sich mittels Ihres neuen Personalausweises mitsamt Lesegerät online legitimiert haben und die fällige Gebühr in Höhe von 6,20 Euro (natürlich auch online) überwiesen haben, entfernen Sie einfach das amtliche Siegel und geben Sie die entsprechenden Daten des Fahrzeugkennzeichens und den Sicherheitscode ein und dann, kaum zwei, drei Mausklicks weiter, haben Sie eigentlich schon alles erledigt. Die Bestätigung, dass alles ordnungsgemäß angekommen und erfasst worden ist, bekommen Sie dann entweder per Post oder als DE-Mail.

Vom Homeservice zum „Service-Home“

Weil es aber wie gesagt noch ein Weilchen dauern wird, bis die neuen Nummernschilder, die seit dem 1. Januar 2015 ausgegeben werden, überhaupt in Umlauf sind, hat sich die Kreisverwaltung bei privaten Dienstleistern, angefangen vom Pizza-Bringdienst bis zur mobilen Krankenpflege, etwas abgeschaut. Seit 2010 nämlich kommen, wenn es uns an Zeit, Lust oder Möglichkeit mangelt persönlich in den Zulassungsstellen Bergheim, Hürth oder seit einiger Zeit sogar Köln vorstellig zu werden, die Außendienstmitarbeiter nach (online)Antragsstellung und Terminvereinbarung auch zu uns nach Haus melden dort vor Ort ein Fahrzeug ab oder bringen einen neuen Führerschein im Austausch für den alten „Lappen“ mit.

Gutes Beispiel macht Schule

Was die Kollegen von der Kfz-Zulassungsstelle seit Jahren konsequent vorantreiben und umsetzen, hat sich mittlerweile auch in anderen Bereichen der Kreisverwaltung rumgesprochen und dort seine Nachahmer gefunden. So können zum Beispiel auch bei der Ausländerbehörde bereits online Termine vereinbart werden. „Unser Ziel ist es“, so Landrat Michael Kreuzberg, den Bürgern möglichst viel Service und möglichst wenig bürokratische Hürden anzubieten.“

Dass dies auch bei den Bürgern ankommt, lässt sich auch aus den Zahlen ablesen. Allein im letzten Jahr waren es nämlich rund 34.000 wie es im Amtsdeutsch heißt „Vorfälle“, die im Bereich der Kfz-Zulassungsstelle abgewickelt worden.

 

Wer sein Auto an-, um- oder gar abmelden will, der musste bis vor kurzem wohl oder übel den Gang zur Zulassungsstelle auf sich nehmen. Dank Online-Lösungen kann man sich jedoch eine Menge Zeit sparen. Neu im Angebot: Die online Stilllegung – ganz ohne Wartezeit.

Fotos: Laetitia Vitae



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