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Interaktives Oldtimermuseum


Doch Bonk wollte mehr als nur ein einen ausreichend großen Platz für seine Sammlung. „Ich eröffne ein Museum mache das Leben und Werk von Lucien Rosengart für jeden zugänglich“, so seine Idee  

Interaktives Oldtimermuseum

Eigentlich mutet es ja paradox an, denn als Oldtimer noch keine Oldtimer, sondern ganz normale Automobile waren, war der Begriff der Interaktivität noch nicht erfunden und nun, da alles und jedes sich mit dem Prädikat „interaktiv“ rühmt, sind die großen Zeiten der motorisierten Anfänge schon lange vorbei. Dass es aber kein Paradox sein muss, beweist das Team vom Museum Rosengart.

Das Leben ist etwas, …

Vielleicht sind manche Redewendungen nur deshalb so abgedroschen, weil sie immer wieder den Punkt treffen. So wie diese zum Beispiel: Das Leben ist etwas was passiert, während du etwas Anderes planst.

Genau so dürfte es Karl-Heinz Bonk gegangen sein, denn immerhin wollte er damals nur ein Auto aus seinem Geburtsjahr erwerben und hatte wohl damals nicht gleich ein ganzes Museum im Sinn, aber wie gesagt, das Leben ist etwas …

So also hat alles angefangen: Ende der 70er Jahre fand er was er suchte, doch schon bald sah man die Tücken im System und das Vehikel musste einer vollständigen Restauration unterzogen werden. Doch dies war schwieriger als gedacht, denn die Suche nach Ersatzteilen entsprach der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. „Rosengart? Nie gehört, was für eine Marke soll das denn sein?“ war so ziemlich die häufigste Antwort, die Bonk und sein Freund Manfred zu hören bekamen. Was andere vielleicht entmutigt hätte, war den beiden aber Ansporn, nicht nur sämtliche Ersatzteile zu suchen und am Ende auch zu finden, sondern sich mit dem Hersteller, Lucien Rosengart, zu beschäftigen.

Und so machten sich die beiden auf die Suche nach dem vergessenen Erfinder, Ökonomen und Maler Lucien Rosengart und fahndeten im gesamten Westeuropa nach dessen Werk, trugen zusammen was immer sie entdeckten und nach und nach wurde aus kleinen Anfängen eine veritable Sammlung, die nach angemessenem Platz verlangte.

Von der Idee zum Museum

Doch Bonk wollte mehr als nur ein einen ausreichend großen Platz für seine Sammlung. „Ich eröffne ein Museum mache das Leben und Werk von Lucien Rosengart für jeden zugänglich“, so seine Idee und fand in Bedburg – Rath eine entsprechende Halle auf dem Hof des Landwirtes Schmitz-Dumont. Schon in den Anfängen des Museums plante er Platz für Exponate ein, die er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht hatte, von denen er jedoch sicher war, sie irgendwann auch noch zu bekommen und sie der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Nach Jahren des Suchens, Sammelns und Findens war es dann soweit und am 05. September 1992 wurde die Sammlung unter dem Namen „Rosengart-Museum“ eröffnet.

Mittlerweile umfasst die Ausstellung nicht nur 30 voll restaurierte und liebevoll präsentierte Fahrzeuge aus der Rosengart-Produktion, sondern auch zahlreiche Produkte wie Schrauben, Muttern, Absperrhähne, handbetriebene Dynamos bis hin zu Bootsmotoren der Rosengart-Produktion um 1903 als Rosengart seine erste eigene Manufaktur gründete. Daneben haben Bonk und seine Mitstreiter das mittlerweile weltweit umfassendste Archiv über das Leben und Werk Lucien Rosengarts.

Lucien Rosengart wurde am 11. Januar 1881 in Paris geboren. Nach einer nur eingeschränkten Schulbildung fing er im Alter von nur 11 Jahren an im väterlichen Betrieb, einem Produzenten von feinmechanischen Präzisionsgeräten, zu arbeiten. Bereits 1903 mit nur 22 Jahren gründete er seinen ersten eigenen Betrieb und brachte schon bald seine eigenen Erfindungen wie zum Beispiel eine kleine elektrische Handlampe zur Serienreife. Im ersten Weltkrieg entwickelte er einen Spezialzünder für Artilleriegranaten. 1918 beschäftigte er in seinen Fabriken etwa 4.500 Menschen und zählte zu den angesehensten Persönlichkeiten in Frankreich. Nach Kriegsende betätigte er sich nicht nur als eigenständiger Unternehmer, sondern auch als Unternehmensberater. Unter anderem beriet er André Citroen und rettete wahrscheinlich somit das Unternehmen vor dem drohenden Ruin, während er gleichzeitig seine eigene Produktion von Zubehörteilen für die Autoindustrie weiter fortführte. Basierend auf seinen in der Automobilindustrie gesammelten Erfahrungen entwickelte er erste Serienfahrzeuge, die er auf dem „Pariser Salon“ in vier Ausführungen im Oktober 1928 vorstellte. Wenn auch als Serienfahrzeuge für den regulären Straßenverkehr gefertigt, überzeugten die Modelle aus dem Haus Rosengart jedoch auch bei diversen sportlichen Einsätzen wie dem 24-Stunden-Weltrekord in Montlhèry oder der Monte Carlo-Ralley. Zwar wurde die Automobilproduktion kriegsbedingt unterbrochen, jedoch nahmen die Rosengart-Werke, damals in SIOP umgetauft, ihre Tätigkeit wieder auf und produzierten bis zum Sommer 1955 wieder Fahrzeuge. Nach der Einstellung der Autoherstellung zog sich Rosengart nach Villefranche-sur-Mer zurück, wo er sich bis zum seinem Tod am 27. Juli 1976 hauptsächlich der naiven Malerei widmete.

Für einen Plausch ist immer Zeit

Das Besondere am Rosengart-Museum ist aber nicht die Fülle der Exponate, weltweit wohl die vollständigste Sammlung zum Leben und Werk des französischen Erfinders und Unternehmers, sondern der persönliche Umgang mit den Besuchern. Wer immer während der Öffnungszeiten des Museums den Weg in den Lucien-Rosengart-Weg findet, wird hier entweder von Karl-Heinz Bonk oder einem seiner Mitstreiter persönlich empfangen. Natürlich ist es einem unbenommen sich allein und in Ruhe den Ausstellungsgegenständen zu widmen, doch wer immer eine Frage hat, wird hier auf seine Frage sicher eine fachkundige Antwort finden und bei Interesse auf Details hingewiesen, Zeit für einen Plausch ist hier allemal.

Gerade Eltern mit kleinen Kindern werden das Konzept des Museums genießen, denn neben jeder Menge Technik findet sich hier in Form von Modellautos und Spielzeug nicht nur eine Menge, was auch kleinere Kinder in ihren Bann ziehen dürfte, sondern im vorm Museum gelegenen Biergarten, in dem es sich wunderbar bei einem reichhaltigen Frühstück oder einem Stück selbstgebackenen Kuchen verweilen lässt auch einen Spielplatz, auf dem sich die Kleinen ungestört und sicher vergnügen können.

Der nächste Wochenendausflug ist gesichert

Wenn Sie jetzt am kommenden oder einem der folgenden Wochenenden noch nichts vorhaben, dann sollten Sie vielleicht einmal einen Besuch im Rosengart-Museum einplanen. Das Museum in Bedburg-Rath ist jeweils samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Eine Anfahrtskizze finden Sie auch unter www.rosengart-museum.de

Fotos: DWW

Das Buch zum Museum

Wer sein Wissen über die „Macher“ des Museums Rosengart, den genialen Erfinder und die Geschichte des Automobils erfahren möchte, sollte beim Museumsbesuch nicht verpassen sich mit dem Buch „Rosengart-Museum“ von Josef Krings zu versorgen. Auf über 170 Seiten ist hier alles Wissenswerte über Rosengart zusammengetragen worden. Zudem punktet das Buch mit einer Fülle wunderbarer Farbfotografien und ist ein Muss im Bücherschrank eines jeden Automobil-Fans.



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