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Damit er morgen wieder kraftvoll zubeißen kann


Rund 18 Meter Durchmesser hat so ein Schaufelrad und bringt – auch ohne Zubehör wie Zahnschaufeln und Achse – mal eben seine 130 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr 90 Mittelklasse Pkw.  

Damit er morgen wieder kraftvoll zubeißen kann

So ein Schaufelradbagger ist ein beeindruckendes Wesen. Nicht nur, dass er das größte Landfahrzeug ist, er schafft auch Tag für Tag eine Menge. Bagger 291 räumt mal eben so seine 240 000 m3 Sand, Erde oder Löss am Tag weg bis man endlich an die begehrte Braunkohle kommt. Grob geschätzt bräuchte man wohl um die 40.000 Bergmänner, wollte man das mit Handarbeit erledigen.
 

Mit seinen maximal 6 km/h mag er vielleicht ein wenig gemächlich sein und das mit der Parkplatzsuche dürfte sich auch schwierig gestalten, aber trotzdem: Wie er so dasteht auf seinem  46 Meter breiten Fahrgestell, rund 200 Meter Länge und 100 Meter Höhe wirkt er wie ein gigantischer Dinosaurier gefertigt aus Stahl. Allein sein Oberbau aus Hebearm und massivem Schaufelrad wiegt rund 5.000 Tonnen und rollt auf 280 Stahlkugeln – ein Anblick, der wahrscheinlich nicht nur uns fast ein wenig atemlos macht.

Wie’s im Alter so geht

Wer’s noch nicht weiß und nicht kennt, der sei froh, aber nun ist es nun mal: Im Alter stellen sich die ein und anderen Zipperlein ein. Während sich das bei uns Menschen meist erst einmal in nachlassender Sehstärke niederschlägt, sind es bei so einem Stahlkoloss wie Bagger 291 eben andere Verschleißteile an denen der Zahn der Zeit nagt.

Fit für die Zukunft


Jetzt, nach 32 Jahren Betriebsamkeit, wird es Zeit für eine Generalüberholung, damit er auf wieder auf dem neusten Stand der Technik ist. Dazu gehört neben moderner Elektrotechnik, GPS, Automatikhilfen und –funktionen, Lichtwellenleitern, die der Laie besser unter dem Begriff Glasfaserkabel kennt, auch ein neues Schaufelrad – damit er morgen wieder kraftvoll zubeißen kann.

Das Ballett der Kräne

Rund 18 Meter Durchmesser hat so ein Schaufelrad und bringt – auch ohne Zubehör wie Zahnschaufeln und Achse – mal eben seine 130 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr 90 Mittelklasse Pkw. Nachdem Ende Juli das alte Rad ausgebaut worden war, ist es also jetzt soweit. Drei Schwerlastkräne stehen bereit, um es passgenau an Ort und Stelle zu wuchten. „Ballett der Kräne“ nennt es Ulrich Hartmann aus dem Vorstand der RWE Power und er soll recht behalten, denn den drei Mobilkränen bei der Zusammenarbeit zu beobachten, ist ein Schauspiel der besonderen Art. Federleicht wirkt es als ob es nichts weiter wäre als eine etwas groß geratene Frisbeescheibe, die sie da an Ketten vom Boden heben und nach gut 60 Minuten an Ort und Stelle gewuchtet haben.

Mach‘ et jot, Jung

Bis in den November hinein werden die Bautrupps von RWE noch damit beschäftigt sein Bagger 291 wieder aufzufrischen und dabei insgesamt rund 15 Millionen Euro in das gute Teil investieren. Ob er dann auch einen neuen Anstrich bekommen wird? Wir wissen es nicht, aber eines können wir Ihnen trotzdem verraten. Rund 40 Tonnen Farbe würde es brauchen, wollte man ihm ein neues „Kleid“ anziehen. Aber neues Kleid hin oder her: Wenn er alle Schönheits-OPs hinter sich haben wird, wird er die nächsten Jahre wieder ohne Klagen und Mucken das tun, was er jetzt schon seit rund 32 Jahren getan hat: Ohne Klagen, ohne Mucken sich Tag für Tag durch den Tagebau fressen und dafür sorgen, dass die Lichter bei uns so schnell nicht ausgehen werden. Also sagen wir einfach mal: „Mach‘ et jot, Jung!“

Fotos: Laetitia Vitae



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