×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

In die Beete – fertig, los!


Auch wenn das, was sich laut Kalender Sommer nennt, als solcher nicht wirklich erkennbar ist, treibt es nicht nur Mensch und Tier bei jeder Regenpause ins Freie, sondern auch Blumen und – weniger erwünscht – Unkraut aus der Erde.  

In die Beete – fertig, los!

Auch wenn das, was sich laut Kalender Sommer nennt, als solcher nicht wirklich erkennbar ist, treibt es nicht nur Mensch und Tier bei jeder Regenpause ins Freie, sondern auch Blumen und – weniger erwünscht – Unkraut aus der Erde. Da ärgert sich manch‘ ein Bürger ärgert sich über den „Schandfleck“ vor der eigenen Haustür, wenn sich statt der bunten Sommerblüher Disteln und Brennnesseln breitmachen. Aber das muss nicht sein. Mit der Werbebroschüre „Wir sind Pulheim – Patenschaft für Grünflächen“ will die Stadt der Werbung für die Pflege von öffentlichen Grünflächen wieder neuen Schwung verleihen.

Ohne bürgerschaftliches Engagement sähe es traurig aus

„Ein bisschen Unterstützung“, sagt Michael Götten vom Bauhof der Stadt Pulheim, „kann ich gut gebrauchen. Müssten wir vom Bauhof das gesamte Straßenbegleitgrün alleine pflegen, würd’s halt nur für pflegeleichte Bodendecker reichen. Deshalb haben wir vor 25 Jahren das Patenschaftsmodell entwickelt und können uns so aller Orten über farbenprächtig blühende und gepflegte Straßenbeete freuen.“ Aber gerade in den neuen Baugebieten muss man die Neubürger erst einmal über diese Möglichkeit informieren. Da melden sich dann erstaunlich viele Interessenten, die nicht nur ihr eigen Grün, sondern auch der Stadt hegen und pflegen wollen.

Die Patenschaft als Erfolgsmodell

Schlicht „Patenschaft“ heißt das Erfolgsmodell, das in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum feiern wird. Müssten die 25 Mitarbeiter, die für die Pflege des öffentlichen Grüns zuständig sind, die ungefähr 600.000 qm Straßengrün, das sind rund 5.000 Pflanzbeete, ohne Unterstützung durch engagierte Bürger pflegen, so würde es nur für sogenanntes „Industriegrün“ reichen, anspruchslose immergrüne Bodendecker. Doch Michael Funk, der Leiter des Pulheimer Bauhofs, und seine Mitstreiter wollen mehr: „Wir wollen eine bunte, schöne und attraktive Stadt. Nicht nur für uns, sondern für alle Pulheimer Bürger und ihre Besucher. Es soll Spaß machen durch Pulheims Straßen zu fahren.“

Wen es nun im grünen Daumen juckt und wer über seinen Gartenzaun hinausblicken will, Michael Götten freut sich unter der Telefonnummer 0 22 38 / 808 397 oder per E-Mail michael.goetten@pulheim.de über jeden Interessenten.

Handschlag genügt

Und die Zusammenarbeit von Öffentlicher Hand und privaten Haushalten, andernorts auch hochtrabend „Public Privat Partnership“ genannt, funktioniert gut. Bereits 450 Bürger pflegen und hegen Blumen, Sträucher und Bäume im öffentlichen Straßengrün. Um die Hemmschwelle für diese Zusammenarbeit möglichst gering zu halten, reicht eine einfache Willensbekundung gegenüber dem Bauhof. Michael Götten oder einer seiner Mitstreiter vereinbaren einen Termin mit dem zukünftigen „Paten“, wenn es sein muss, dann auch in den Abendstunden. Dann wird gemeinsam geklärt, wie die Neugestaltung des Beets aussehen soll und dann kann es losgehen. Handschlag genügt. „Unsere Paten sind engagierte Bürger, die etwas Nützliches tun wollen, keine Bürokraten“, so Götten. Prinzipiell sind den Wünschen nach Gestaltung eines Beetes kaum Grenzen gesetzt. Nur, wenn es arg exotisch und somit teuer zu werden droht, muss die Stadtverwaltung passen. Ansonsten werden Pflanzen, Sträucher und anderes Grün ganz nach Wünschen der Paten geliefert und, wenn mangelnde Zeit oder Kraft dies nötig machen, auch von den Mitarbeitern selbst eingepflanzt. Der Pflegeaufwand, der in erster Linie die Bewässerung und das Entfernen von Unkraut und sonstigen Verschmutzungen umfasst, ist also durchaus überschaubar. Baumschnittarbeiten sind zum Beispiel von den Pflegearbeiten ausgenommen. Aus fachlichen und verkehrssicherheitstechnischen Gründen werden diese nach wie vor vom städtischen Bauhof übernommen.

Ein Pickerl für das Patenbeet

Sind sich Stadt und Bürger über die Pflege einig geworden, so bekommt das „Patenbeet“ noch einen kleinen Picker „mich pflegen freundliche Bürgerinnen und Bürger“ und schon kann es grünen und blühen, dass es ein wahrer Augenschmaus ist. Eigentlich dienten die Markierungen zunächst nur dazu, die Patenbeete für die Mitarbeiter des Bauhofs kenntlich zu machen. Doch hat sich im Laufe der Zeit noch ein anderer nützlicher und erfreulicher Aspekt eingestellt: in einem schön gestalteten und gepflegten Beet mag‘ auch der ignoranteste Hund sein Geschäft nicht gern verrichten. Da geht er lieber weiter bis zum nächsten „Industriegrün“. Und wundern sich die Anwohner dann, warum er denn bei ihnen und nicht wie ehedem beim Nachbarn „macht“, dann sind auch sie schon halb als neue Paten gewonnen.

Fotos: Stadt Pulheim



Artikel empfehlen: