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Die lustigen Weiber von Brühl


Nun schon zum 3. Mal gehen die Brühlerinnen mit gleich 40 Veranstaltungen rund um die Themen wie Tanz, Meditation, Schreibwerkstatt, Geschwister, Frauen in der Politik, Musik, alles rund um die Immobilie, Erste Hilfe, Wohnen im Alter, Gesundheitsprobleme  

Die lustigen Weiber von Brühl

Liebe Brühlerinnen! Unsere Überschrift verstehen Sie jetzt bitte nicht ironisch, sondern als Verbeugung nicht nur vor dem großen Dramatiker Shakespeare, sondern auch vor Ihnen, denn genau wie „seine“ Weiber, glänzen Ihre Veranstaltungen mit Witz, Charme und Humor. Aber damit auch die anderen Frauen, ganz gleich ob in Elsdorf oder Pulheim nun auf den Geschmack kommen, wollen wir uns gleich – nach einem kurzem Exkurs über die Geschichte des Internationalen Frauentages – in das von Ihnen gestaltete Veranstaltungsprogramm stürzen.

105 Jahre Frauenrechte

Seinen Anfang nimmt der Internationale Frauentag in der sozialistischen Bewegung Europas als die deutsche Sozialistin Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen 1910 vorschlug nach amerikanischem Beispiel – hier wurde der erste Frauentag bereits am 28. Februar 1909 begangen – einen Internationalen Frauentag einzuführen. Und egal wie die Schwerpunktthemen der darauf folgenden Frauentage auch gelautet haben mögen, irgendwie geht es immer um das Recht zu wählen. War es früher die zentrale Frage nach der Teilhabe an den Parlamentswahlen, könnte man sagen, dass es heute ganz generell um die Frage der Wahlfreiheit geht, nämlich wie und wo will ich leben, welchen Beruf will ich ergreifen, wie mein persönliches Umfeld gestalten. Hehre Ziele, die – wie uns auch die aktuellen Flüchtlingsbewegungen vor Augen führen – noch längst nicht und überall verwirklicht sind.

Volle Pulle Wahlfreiheit

Nun schon zum 3. Mal gehen die Brühlerinnen mit gleich 40 Veranstaltungen rund um die Themen wie Tanz, Meditation, Schreibwerkstatt, Geschwister, Frauen in der Politik, Musik, alles rund um die Immobilie, Erste Hilfe, Wohnen im Alter, Gesundheitsprobleme und vielen mehr an Start. Hier haben Sie volle Pulle Wahlfreiheit zwischen Ausstellungen, Lesungen, Workshops, Kabarett und Seminaren.

Auch wir müssen wählen, denn alle 40 Veranstaltungen, können wir Ihnen nun wirklich nicht nahebringen, aber dafür gibt es ja auch den Veranstaltungskalender der Stadt Brühl.

1. Akt

Bleiben wir also ein bisschen beim von uns so verehrten Shakespeare und versuchen, unsere Auswahl in Akte zu gliedern. Die Auftaktveranstaltung am 5. März macht die Fotoausstellung „Frauenbilder“ in der Rathausgalerie der Stadt Brühl, die musikalisch von Lea Marcella Hachenberg und kulinarisch mit kleinen Köstlichkeiten aus afrikanischen Ländern zubereitet von einer Gruppe afrikanischer Frauen, umrahmt wird. Auch hier haben Sie schon die Wahl der Qual, denn zeitgleich heißt es im Jugendkulturhaus „Mädelsmarkt – Trödel Dich glücklich!“ wo (nicht nur) Mädels auf Schatzsuche gehen können, während andere ihre Kleiderschränke und Schmuckschatullen geplündert haben …

Oder es treibt Sie in die griechisch-orthodoxe Kirche, wo Monika Wilk ihre Ausstellung „Zur Magie mystischer Orte“ eröffnet.

2. Akt

Am Montag nehmen sich am besten gleich ganz frei. Zwar ist „Ihr“ Tag ja erst morgen, aber dieser Montag hat es in sich. Gleich morgens ab 9.00 Uhr bietet Barbara Voss Tipps und Tricks der erfolgreichen Berufsrückkehr in der Rathausgalerie an. Wenn Ihnen dann nicht allzu sehr der Kopf raucht, machen Sie sich doch auf in die Christuskirche Mayersweg. Hier spüren die beiden Pfarrerinnen Renate Gerhard und Sandra Nehring gemeinsam mit der Kantorin Marion Köhler mit Musik, Gesängen, Gebeten und Gedanken der Geschichte von Rahel und Lea nach. Und dann heißt es nach einer kleinen Atempause ab 17.00 Uhr „Speed-Dating: Brühler Ratsfrauen stellen sich“. Wer sind die Frauen im Rat der Stadt Brühl? Was tun sie und was tun sie unter Umständen anders als ihre männlichen Kollegen? Im Rahmen einer Rathausführung können Sie erfahren, wie sich der Weg von einer Idee bis zum Ratsbeschluss gestaltet.

3. Akt

Noch immer blättern wir im Veranstaltungskalender und können uns nur schwer entscheiden, was wir nun noch „herauspicken“ sollen, denn eigentlich hätte es sich jede Veranstaltung verdient hier aufgelistet zu werden. Kommen wir also einfach noch einmal auf unsere lustigen Weiber zurück. Denn bei Biggi Wannigers Kabarett-Abend „Zwischen Tanga und Treppenlift“ im Jugendkulturhaus wird es sicher spritzig-witzig zugehen. Oder doch lieber etwas ernstere Kost, wenn es am 9. März „Weggehen um anzukommen“ heißt, einem Film, in dem vier verschiedene Frauenhausbewohnerinnen von ihrem Lebensweg erzählen.

Gib‘ mir eine Zuflucht

Ganz zu Anfang sprachen wir von unserem Recht auf Wahl und Auswahl. Nun wollen wir doch hoffen, dass sich die meisten von in eben dieser komfortablen Situation befinden und wählen können, zwischen bleiben und gehen, zwischen geben und nehmen, zwischen „ja“ und „nein“-sagen können. Aber machen wir uns nichts vor, vielen unserer „Schwestern“ bleibt das Recht auf Wahl bis heute verwehrt, ganz gleich, ob sie sich aus fernen Ländern auf den beschwerlichen Weg zu uns gemacht haben oder schon immer in unserer Mitte gelebt haben. Ihnen bietet das Frauenhaus Rhein-Erft eine erste vielleicht auch für manche die letzte Zufluchtsmöglichkeit.

Kost‘ fast nix, aber über Spenden freut man sich

Fast alle Angebote der 3. Brühler Frauenprogrammwoche sind kostenlos und können je nachdem sogar ohne Anmeldung besucht werden. Dennoch freuen sich die Veranstalterinnen natürlich über jede kleine Spende. Die jedoch wollen sie nicht für sich selbst, sondern für das Frauenhaus Rhein-Erft.

Wir sehen uns

Fast könnte man ja schon neidisch werden, schaut man sich an, welche Vielfalt die Brühlerinnen unter der Federführung ihrer Gleichstellungsbeauftragten, Antje Cibura, anlässlich des Weltfrauentages präsentieren. Aber so, wie wir Brühl und seine BürgerInnen bisher kennengelernt haben, sind wir der festen Überzeugung, dass sie auch uns – egal, ob wir denn aus Bedburg, aus Erftstadt oder Kerpen, aus Wesseling oder Bergheim kommen, herzlich willkommen heißen, wenn es auch uns nach Brühl zieht. In diesem Sinne – wir sehen uns in Brühl.

Fotos: Stadt Brühl



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