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Willkommen Daheim


Landrat Michael Kreuzberg scheint es genauso zu sehen und ergriff die Initiative: Nach dem Zufallsprinzip wurden 11 der ungefähr jährlich 500 Neubürger im Rhein-Erft-Kreis zu einer Feierstunde ins Kreishaus eingeladen, um dort von ihm persönlich ...  

Willkommen Daheim

Sie kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Eritrea, Somalia oder vom Westbalkan. Knapp 1,2 Millionen Asylsuchende sind in den zurückliegenden zwei Jahren auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland gekommen – oder weil sie sich hier schlicht ein besseres Leben ohne Armut und Entbehrungen erhoffen.

Bleiben wir realistisch, aller „Willkommenskultur“ zum Trotz sind uns die Neubürger oft weniger willkommen als unter Umständen suspekt und nicht alle sind gekommen um zu bleiben.

Der lange Weg zur neuen Heimat

Ist schon der Weg von der jeweiligen Heimat nach Deutschland oft ein langer, beschwerlicher und oft sogar gefährlicher – ist man einmal hier, ist auch das Ankommen schwerer als man sich das denken mag, denn die Hürden, um vom Eingereisten zum Staatsbürger zu werden, sind nicht so ganz einfach zu nehmen. Vielleicht kann man sich das so ähnlich vorstellen wie das Erlernen einer Fremdsprache. Was uns in unserer von klein auf erlernten Muttersprache so geläufig und selbstverständlich erscheint, muss eben erst einmal Wort für Wort und Schritt für Schritt neu erlernt werden.

Sieben Jahre musst Du warten …

Bevor man überhaupt einen Antrag auf Einbürgerung stellen kann, muss man schon ein bisschen langen Atem zeigen und eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllen.

In der Regel muss man – unter der Voraussetzung eines unbefristeten Aufenthaltsrechts – schon seit mindestens sieben Jahren in Deutschland leben und eigenständig für seinen und den Unterhalt seiner Familie sorgen können. Ebenso darf man nicht bereits wegen einer Straftat verurteilt worden sein, sonst ist eh gleich „Essig“ mit der deutschen Staatsbürgerschaft. Dass man über ausreichendende Deutschkenntnisse verfügen muss, ist ja eigentlich selbsterklärend, aber wie steht es denn mit den Fragen zum Einbürgerungstest?

17 von 33

Der Test besteht aus insgesamt 310 Fragen, davon 300 allgemeine Fragen und 10 Fragen zu dem Bundesland, in dem man wohnt. Gut, man muss natürlich nicht alle 310 Fragen beantworten, sondern nur 33, von denen wiederum 17 richtig beantwortet werden müssen, aber nichtsdestotrotz muss eben doch mehr oder minder alle Fragen und die richtigen Antworten kennen, schließlich weiß man im Vorfeld nicht, was alles so drankommt.

Vielleicht wollen Sie es ja mal selbst ausprobieren. Wir haben den Selbstversuch gewagt und müssen zugeben, dass wir auch bei zwei Fragen gepatzt haben.

Fast geschafft

Wer also tatsächlich in Deutschland „ankommen“ möchte, wirklich und wahrhaftig als Bürger und nicht nur als Gast hier leben möchte, auf den kommt eine Menge Arbeit zu. Ein guter Grund also, den Neubürgern nicht nur im Rahmen eines Verwaltungsaktes ihre Staatsbürgerschaftsurkunde auszuhändigen, sondern gemeinsam mit Ihnen den Start in ein neues Leben gebührend zu feiern.

Daraus stoßen wir jetzt an

Landrat Michael Kreuzberg scheint es genauso zu sehen und ergriff die Initiative: Nach dem Zufallsprinzip wurden 11 der ungefähr jährlich 500 Neubürger im Rhein-Erft-Kreis zu einer Feierstunde ins Kreishaus eingeladen, um dort von ihm persönlich die Einbürgerungsurkunde entgegennehmen zu dürfen. „Mit dieser Feierstunde“, betonte er in seiner Ansprache, „will ich der Verleihung der Staatsbürgerschaftsurkunde den Stellenwert zukommen lassen, der ihr zukommt. Schließlich ist es für uns alle ein besonderer Moment; nicht nur für unsere neuen Bürger, sondern auch für uns und den Kreis.“ Und tatsächlich war ihnen allen anzumerken, als sie persönlich ihre Urkunde aus der Hand des Landrats empfingen, was für ein besonderer Moment es ist, tatsächlich mit allen Rechten aber eben auch Pflichten Bürger dieses Landes zu werden.



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