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Ein Lebensretter namens Paul


Damit noch mehr Menschen im Dorf Zugang zu sauberem und gesundem Trinkwasser bekommen können, wünscht er sich „Paul“, einen von der Uni Kassel entwickelten Trinkwasserrucksack. PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving ) ist ca. 23 kg schwer und bereitet ..  

Ein Lebensretter namens Paul

Mal eben das Geschirr abwaschen, nach dem Aufstehen oder der Jogging-Runde schnell eine heiße Dusche nehmen, die Wasserspülung der Toilette laufen lassen oder den Rasen sprengen – Selbstverständlichkeiten für uns Europäer, über die wir nicht weiter nachdenken. Bei uns kommt das Wasser aus der Leitung und zwar in Trinkwasserqualität. Dafür, dass das so ist und wir unbedenklich das Wasser aus der Leitung nicht nur zum Waschen und Putzen, sondern auch zum Kochen und Trinken verwenden können, sorgt die Trinkwasserverordnung, die mit strengen Auflagen für eine relativ geringe Schadstoff- und Keimbelastung sorgt. Doch so gut wie in Deutschland geht es nicht überall zu.

Es ist Sommer, es ist Monsum

Es ist Sommer in Kambodscha, es ist Monsum. Täglich gießt es mehrmals wie aus Kübeln. Die Temperaturen steigen tagsüber locker auf über 30° Celsius und sinken auch in den Nachtstunden kaum unter 25°. „Es fühlt sich aber aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit noch viel heißer an“, schildert Dieter Bullmann, der sich seit einigen Jahren mit verschiedenen Hilfsprojekten für Sum Make-(Kandal), ein Dorf an der Road Nr.6, ca.45 km von Phnom Penh engagiert.

„Für Europäer ist es dann ziemlich anstrengend sich hier aufzuhalten.“ Aber auch die Einheimischen stöhnen unter der Hitze. Alle kennen nur einen Wunsch: Trinken und sich ab und an etwas erfrischen.

Doch das ist leichter gesagt als getan. „Das von uns betreute Dorf ist zwar an einer städtischen Wasserzufuhr angeschlossen“ erzählt er weiter, „jedoch ist dieses Wasser so stark von Schadstoffen belastet, dass es an vielen Tagen einfach ungenießbar ist.“

Doch auf das aufgefangene Regenwasser hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Es ist voll mit Mücken und Larven, während der Mekong langsam aber sicher zu einer braunen Schlammbrühe wird.

Der Mensch muss trinken

Ganz gleich wie hoch der Flüssigkeitsbedarf nun sein mag, manche sprechen von einem Liter, andere wiederum von drei Litern, die man pro Tag zu sich nehmen sollte. Trinken gehört noch vor Essen zu den existenziellen Grundbedürfnissen des Menschen. Jedoch gerade in Entwicklungsländern wie Kambodscha ist der „Genuss“ von Wasser mit hohen Risiken behaftet. Oft sind Durchfallerkrankungen wie Ruhr oder gar Cholera die Folge. Dabei kann bei kleinen Kindern, Alten und Schwachen selbst etwas so „Simples“ wie Durchfall auch zum Tod führen.

„Sobald die Regenwasserbehälter also leer sind, lassen sich die Dorfbewohner immer wieder dazu hinreißen, dass Wasser aus dieser Wasserleitung zu trinken“, berichtet der ehemalige Unternehmer, der seit rund 12 Jahren hier lebt. Dabei kann für kleines Geld Abhilfe geschaffen werden.

Klein, preiswert, wirkungsvoll

In einem ersten Schritt haben er und seine Mitstreiter bereits 25 Wasserfiltergeräte an Familien verteilen lassen, die von deutschen Paten unterstützt werden. „Die kleineren Wasserfiltergeräte werden in Korea hergestellt und filtern ca. 95 % aller im Wasser befindlichen Schadstoffe. Das Gerät ist in Kambodscha bereits seit Jahren auf dem Markt, filtert ca. 16 Liter bei voller Auslastung und wird durch Universal-Filter betrieben. 3 Filter sind fest in dem Gerät verbaut und ein Filter muss alle 8-10 Monate gewechselt werden (4 $ pro Filter). Der Kostenpunkt pro Filtergerät liegt umgerechnet hier bei 20,- Euro das Stück inkl. Wechselfilter“, schildert er.
 

Ein Tropfen auf den heißen Stein

Damit noch mehr Menschen im Dorf Zugang zu sauberem und gesundem Trinkwasser bekommen können, wünscht er sich „Paul“, einen von der Uni Kassel entwickelten Trinkwasserrucksack. PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving ) ist ca. 23 kg schwer und bereitet bis zu 1.200 Liter Wasser pro Tag auf, ohne Energie, Chemikalien, Wartung und ohne geschultes Bedienpersonal. 400 Menschen können sich selbst helfen, 4 einfache Piktogramme ermöglichen dies selbst Analphabeten. Dabei filtert Paul 99,9 % aller Schadstoffe und kann mit einem auswaschbaren Membranfilter ca. 10 Jahre betrieben werden und ist nicht dauerhaft ortsgebunden.

„Allerdings hat „Paul“ auch seinen Preis: Zwischen. 900 - 1000 Euro inkl. Fracht nach Kambodscha muss man rechnen“, meint Bullmann und fährt fort: „Wenn wir diesen Betrag über Spenden zusammenbekommen würden, könnten wir den Wasserrucksack zum Beispiel in unserer Schule installierten.“ Hierher kommen jeden Tag rund 160 Schüler zusätzlich zum staatlichen Unterricht zusammen, um als Investition in eine bessere Zukunft zusätzlichen Englischunterricht zu bekommen. „Außerdem liegt die Schule zentral im Ort und kann von allen Dorfbewohnern gut erreicht werden.“

Damit nichts versickert

Aus nur insgesamt sechs ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht die Hilfsorganisation „Children’s Hope in Cambodia“. Neben Bullmann und seiner Lebensgefährtin CHANTA—unterstützen ihn vor Ort noch zwei weitere Mitarbeiter, zwei weitere in Deutschland unterstützen ihn, um den Kontakt zu den deutschen Patenfamilien zu halten. „Wir geben kein Geld für Werbemaßnahmen oder ähnliches aus“, sagt er. „Alles was an Geld reinkommt, soll wirklich da ankommen, wo es gebraucht wird.“ Entsprechend ist auch unser Bericht unbezahlt. Wir sind einfach der Meinung, dass es sich lohnt über Sum Make-(Kandal) und die Menschen dort zu berichten und wir fänden es toll, wenn auch Sie sich für dieses Projekt begeistern könnten.

Fotos mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von Dieter Bullmann, Mekong: Dirk Winkler, www.pixelio.de



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